Rezension

Saures selbstgemacht

Saures - Freddie Janssen

Saures
von Freddie Janssen

Einmachen ist wieder voll im Trend. Als etwas älteres Semester kenne ich es noch gut von meinem Opa. Er hat die leckersten Mixed Pickles gemacht, die ich je in meinem Leben gegessen habe. Leider ist er schon gestorben, als ich noch ein Kind war und deshalb gibt es auch kein Rezept für mich. In der Generation meiner Eltern war es verpönt, schließlich konnte man ja alles was man wollte im Supermarkt kaufen. Die vielen Lebensmittelskandale haben das Vertrauen der Verbraucher jedoch enttäuscht und so kommt es, dass es wieder zurück zu den Wurzeln geht und man daran denkt, wie gut Selbstgemachtes im Vergleich zur Dosenware doch schmeckt. Gut für mich, denn ich liebe sauer Eingelegtes und habe mich sehr über dieses Buch gefreut. "Saures" ist im AT-Verlag erschienen und macht optisch ganz schön was her. Schon der edle, schwarze Einband macht richtig Lust darauf, es zu benutzen. Die witzigen Illustrationen und die coole Schrift machen das altmodische Thema wieder trendy und modern. Die wunderschönen Fotos, die die meisten Rezepte begleiten machen richtig Appetit und bieten dem Benutzer ansprechende Ideen für die perfekte Präsentation der Speisen. Ein interessanter Theorieteil am Anfang des Buches erklärt dem Leser die Grundlagen des Fermentierens und Einlegens und gibt so manche nützliche Information. Der Rezeptteil gliedert sich in Pickles, Fermentieren und Saucen. Hier findet man z. B. auch einige Arten vom Kimchi, eine asiatische Form von Sauerkraut, die wohl die ganze Welle erst ins Rollen gebracht hat. Der darauf folgende Rezeptteil zeigt welche Gerichte man mit seinen selbstgemachten Schätzen zubereiten kann. Abschließend gibt es noch ungewöhnliche Getränketipps, die man unbedingt einmal ausprobieren sollte. Das umfangreiche Register macht es leicht das passende Rezept zu finden. Die Autorin Freddie Janssen leitet heute ein Pop-up-Cafe in London und verkauft ihre Produkte auch dort auf einem der bekanntesten Märkte der Stadt. Die Fotos sind von Helen Cathcart, die Zeichnungen hat Melina Bucholz geschaffen. Da ich zufällig noch einige grüne Tomaten auftreiben konnte, habe ich das Rezept dazu auf Seite 107 gleich ausprobiert. In Zukunft wird es meinen Tomaten schon vor Ende der Reifezeit an den Kragen gehen, so lecker schmeckt das. Ich freue mich schon auf die kommende Erntezeit, mit diesen schönen Rezepten wird mir bestimmt nicht langweilig.