Rezension

Schade!

Bevor die Welt erwacht - Monica Wood

Bevor die Welt erwacht
von Monica Wood

Ona Viktus, eigensinnig, störrisch und wortkarg freundet sich auf wundersame Weise mit dem stillen, zurückhaltenden, eigenartigen 11jährigen Pfadfinder an, der ihr während der Sommerwochen zur Hand gehen soll. Irgendwie finden sie Zugang zueinander. Sie beginnen Pläne zu schmieden, bei denen die Liebe des Jungen zu den Guiness World Records eine entscheidende Rolle spielt und Ona beginnt sich ihm gegenüber zu öffnen. Doch dann stirbt der Junge plötzlich und alle ihre gemeinsamen Pläne scheinen dahin zu sein.

Quinn Porter, der Vater des Jungen, von Schuldgefühlen gebeutelt, weil er nie Zugang zu seinem Sohn gefunden hat möchte die letzte Aufgabe seines Sohnes zu Ende führen und nimmt deshalb den Kontakt zu Ona auf.  Nach und nach erfährt er von den Plänen der Beiden und ist immer wieder von neuem erstaunt. Aber nicht nur das! Es scheint als würde er seinen Sohn erst durch Ona wirklich kennenlernen.

Sorry, diese zauberhafte Freundschaft war mir leider etwas zu zauberhaft, denn eigentlich ist es die Freundschaft zwischen Ona und dem Vater des Jungen. „Der Junge“, erhält noch nicht einmal einen Namen sondern heißt die ganze Zeit nur „der Junge“, was es mir persönlich unmöglich gemacht hat, überhaupt eine Beziehung zu ihm aufzubauen. Der Schreibstil erscheint zunächst recht flüssig, doch an einigen Stellen hakt er dann doch ganz schön. Was vielleicht als tiefsinnig erachtet werden sollte war für mich völlig überflüssiger Schmalz.

Der Roman ist durch einzelne Kapitel in zwei Erzählstränge unterteilt, was ich wiederum ganz gut fand.
Außergewöhnlich daran war, dass Onas Leben von dem Jungen auf Kassette aufgezeichnet wurde und man beim Lesen den Eindruck bekommt, dass die Kassette just in diesem Moment abgespielt wird. Doch auch hier hat mich wieder gestört, dass der Junge keine eigene Stimme bekommen hat, denn den Dialog zwischen den beiden konnte man nur erahnen, da die Worte des Jungen nur durch … dargestellt wurden.

Schade, denn ich hatte mir wesentlich mehr Gefühl von diesem Buch erwartet.

Trotz allem gibt es von mir drei Sterne und zwar für die Idee zu dem Buch und das wunderschöne Cover.