Rezension

Sehr leckere Rezeptvorschläge. Aber nicht alles hat geklappt.

La Veganista backt - Nicole Just

La Veganista backt
von Nicole Just

Warum wollte ich dieses Buch haben? An diesem Buch haben mich die ganz tollen Fotografien der unglaublich köstlich aussehenden Kuchen, Brote und Kekse gereizt. Der vegane Aspekt hat mich zusätzlich sehr neugierig gemacht. Alternativen für tierische Produkte wollte ich unbedingt kennenlernen.

Zum Inhalt:

Es gibt eine Kategorie in der Inhaltsangabe, die sich Service nennt. Dort werden die Grundlagen für veganes Backen erklärt. Wie man zum Beispiel Eier ersetzen kann, oder was für Alternativen es für Gelatine gibt. Das ist natürlich das A und O des Buches. Verständlich, kurz und knackig wird hier vieles erklärt.

Ein Glossar am Ende des Buches erläutert alle im Rezept mit Sternchen gekennzeichneten Zutaten näher.

Wer es noch genauer braucht, und die letzten veganen Unsicherheiten beseitigen möchte, sollte das Internet befragen.

Dann gibt es noch Grundrezepte, die sich nach Belieben und eigenem Geschmack wandeln lassen, indem man verschiedene Früchte oder Nüsse mit verarbeitet. So ist man auch hier noch variabel in der Gestaltung seiner ganz persönlichen Leckereien.

‚Weitere Kategorien sind: „Süße kleine Sünden“, „Endlich Kaffepause!“, „Besonders fein“ und „Herzlich gern herzhaft“.

Die Rezepte sind vielseitig. Von süß bis herzhaft, von Muffin bis Torte, von leicht bis aufwändig.

Das Backherz schlägt höher.

Meine Gedanken:

Nun ist es so, dass man als Nicht-Veganer Mensch erst mal vor der Tatsache steht, dass es nicht überall vegane Zutaten gibt. So ist das Ausprobieren der Rezepte schon mal eingeschränkt, bzw. braucht einige Zeit an Vorbereitung.
Für einen Veganer, der schon alles im Haus hat, und weiß wo er einkaufen muss, ist das allerdings das kleinste Problem.
Ich denke die Rezepte sind für Veganer leicht zuzubereiten.

Die Bilder sehen phantastisch aus und animierten mich mein Bestes zu geben. Also erst einmal ein paar Zutaten zusammengekauft, die die Rezepte vegan machen. Sojamilch und Sojaghurt mussten für den Anfang reichen. Guarkernmehl und Pfeilwurzstärke waren für mich ad hoc nicht greifbar. Das Basissortiment kann man durchaus noch steigern, wenn die ersten Rezepte gelungen sind.

Meine Backversuche:

So buk ich also mit meinen bescheidenen Mitteln den Flammkuchen mit Paprikasoße, Zucchini und Rucola. Ein optisches Highlight. Allerdings war der Teig, dessen Konsistenz an und für sich genial ist, etwas bitter. Ich denke, dass das am Dinkel liegt und er mit Weizenmehl nicht so bitter schmeckt. Die Zucchini waren nach der regulären Backzeit auch noch nicht so schön durch wie auf dem Foto. Eher etwas trocken und hell. Geschmacklich war der Flammkuchen unteres Mittelfeld.

Der Flammkuchen Teig hat es aber durchaus in die Riege meiner persönlichen Grundrezepte geschafft. Ich werde ich ihn in Zukunft aber mit Weizenmehl backen. Die Bitterkeit dürfte sich damit verflüchtigen.

Einen Hefezopf habe ich gebacken, dessen Teig wahnsinnig klebrig war. Das Gleiche habe ich von den Blitz Frühstücksbrötchen gehört, was das Formen eines Zopfes nicht so einfach macht. Vom Geschmack waren beide Ergebnisse einigermaßen akzeptabel.

Ich habe festgestellt, dass die angegebenen Backzeiten zu kurz sind, oder die Temperatur zu niedrig.

Jetzt kann man behaupten, dass es am Backofen liegt. Aber generell sind viele Backversuche, die genau nach Anleitung gemacht wurden, zu hell ausgefallen.

Meine Lösung war: Anstatt Ober-Unterhitze habe ich Heißluft gemacht. Das hat Wunder gewirkt. (Im Service Teil steht auch dazu etwas geschrieben).

Mein Fazit:

Als Fazit muss ich sagen, dass die Rezepte nicht alle 100%ig auf meiner Geschmackslinie liegen.

Ambitionierte Veganer mit Backerfahrung werden ihre Freude an den Rezepten haben und sie womöglich noch ausfeilen, damit es im eigenen Backofen gelingt.

Ich als Anfänger bin doch etwas enttäuscht von den Ergebnissen und werde so leider nicht vom Veganen Lebensstil überzeugt.

Das Backbuch wird daher zu einem Rezeptbuch werden, das ich mit konventionellen Backprodukten verwenden werde. Ich hoffe, dass mir von der veganen Gemeinde verziehen wird, und dass die Ergebnisse dann schmackhafter werden als auf die vegane Art.

 

Warum 3,5 Sterne?

Die 3,5 guten Sterne gibt es für die innovativen Rezepte, die durch ihre Optik und Originalität begeistern, für das toll aufgemachte Buch (Fotos, Aufteilung, Grafiken) und für die vegane Leidenschaft, die hinter diesem Buch steckt.

Abzug gibt es für den Geschmack und die Konsistenz der Endergebnisse und auch für die Gelinggarantie, die es in diesem Backbuch anscheinend leider nicht gibt.