Rezension

Teilweise wirklich süß, aber ich habe auch Kritik

Das Avery Shaw Experiment -

Das Avery Shaw Experiment
von Kelly Oram

Bewertet mit 3.5 Sternen

Achtung: Band 1 einer Reihe, aber in sich abgeschlossen!

 

Avery Shaw liebt ihren besten Freund und quasi Zwilling Aiden schon sehr, sehr lange. Doch der tritt ihre Liebe mit Füßen und wirft sie einfach aus seinem Leben, weil er jetzt eine Freundin hat und die das so will. Avery ist am Boden zerstört und droht zu zerbrechen. Allerdings ist da auch Grayson, Aidens älterer Bruder und der sieht sie plötzlich mit ganz anderen Augen. Als Avery beschließt ihren Liebeskummer in ein Science-Fair-Projekt zu verwandeln, wird er ihr Partner. Dumm nur, dass er das Ganze absolut nicht als wissenschaftliches Experiment ansieht, denn sein Ziel ist es nicht, dass Avery am Ende ihren Liebeskummer vergisst, sondern, dass sie sich in ihn verliebt.

 

 

Der Anfang es Buches (und auch ab und an mal eine Stelle mittendrin) ist gewöhnungsbedürftig. Wann immer es um das Experiment geht, also Teile davon in Worte gefasst werden, klingt es einfach seltsam. 

Aber Grayson hat sich ganz schnell zu meinem Liebling gemausert. Anfangs hält man ihn für einen typischen Highschool-Sportler: heiß, beliebt, eingebildet, arrogant und nervig. Aber er ist viel, viel mehr als das. Grayson kann echt nervig sein, ja, aber er kann auch sehr süß sein. Als sich seine Gefühle für Avery verändern, verändert auch er sich. Seine übliche Nummer funktioniert hier nämlich nicht. Avery stammt – um es überspitzt auszudrücken – vom Planeten der Nerds und er spricht nicht mal die gleiche Sprache wie sie. Aber was er hat ist ein sehr ausgeprägtes Einfühlungsvermögen – meistens.

Avery ist einerseits ein Nerd und sehr auf Wissenschaft und dergleichen fixiert. Immer wieder sehr logisch und sachlich. Andererseits ist sie aber auch ein 16-jähriges Mädchen und manchmal wirklich sehr mädchen. Manchmal konnte ich echt nur den Kopf über sie schütteln und ihre Gedanken waren mir zu jung.

 

Während Grayson zwar einen auf total cool macht, aber in Wirklichkeit sehr erwachsen ist, obwohl er auch gern mal blöde Witze reißt, ist Avery einfach sehr, sehr jung und naiv. Gleichzeitig ist sie schüchtern und hat mit einer Angststörung zu kämpfen. 

 

Aiden – das Objekt der Begierde – ist 99% des Buches ein A…! Anders kann ich es nicht ausdrücken. Obwohl ich letztlich verstehe, was das Buch einem da vermitteln will, ist meiner Meinung nach einfach zu viel passiert. Ich kann ihm jedenfalls nicht vergeben und würde ihn gern irgendwo runterschubsen.

 

Mir war die Wendung zu vorhersehbar. Ich fand zwar die Erklärung dafür gut, aber ich hätte mir etwas überraschenderes gewünscht. 

 

 

Fazit: Mir hat das Buch gut gefallen. Ab und an fand ich die Ausflüge in den Bericht zum Science-Fair-Projekt irritierend, aber Grayson hat das meistens wieder ausgeglichen. Er war mir ehrlich gesagt sympathischer als Avery, sie war mir zu jung und zu mädchen und ging mir damit immer wieder auch auf die Nerven. 

Die Idee mit den Trauerphasen finde ich super, aber mir war es regelmäßig zu dramatisch.

Die Wendung empfand ich als zu vorhersehbar und ich fand es schade, wie sich manches in dem Bereich bis kurz vor Schluss entwickelt hat.

Es werden wichtige Themen behandelt, aber auf mich wirkt es manchmal so, als würde die Message dahinter lauten: „streng dich halt ein bisschen an dann klappt das schon“ oder „nimm ne Pille und krieg dich ein“. Ich weiß nicht, ob das an mir lag, aber so kam es bei mir immer wieder an.

 

Insgesamt hat mir das Buch aber gut gefallen und bekommt von mir 3,5 Sterne.