Rezension

Töchter des Roten Flusses – gelungener Roman, der durch anschauliche Beschreibungen überzeugt

Die Töchter des Roten Flusses - Beate Rösler

Die Töchter des Roten Flusses
von Beate Rösler

Bewertet mit 3.5 Sternen

Klappentext:

 

Zwischen uns die halbe Welt

 

Nach dem Tod ihrer Stiefmutter findet Tuyet Briefe ihrer Mutter aus Vietnam. Wollte sie den Kontakt zu ihrer Tochter also doch nicht abbrechen? Auf der Suche nach Antworten reist Tuyet von Frankfurt nach Hanoi, der Stadt am Roten Fluss, wo sie die junge Linh kennenlernt und tief in die fremde Exotik ihrer Heimat eintaucht. Als sie eines Tages Linhs Mutter kennenlernt, die als Vertragsarbeiterin in der ehemaligen DDR gelebt hatte, ist Tuyet ihrer Vergangenheit plötzlich näher, als sie ahnt …

 

Exotisch und farbenprächtig: Ein bewegendes Familienepos zwischen Deutschland und Vietnam

 

Buchgestaltung:

 

Das Cover zeigt neben dem Titel „Die Töchter des Roten Flusses“ das Foto einer Rischka und ist überwiegend in Blautönen gehalten worden.

Das Cover gefällt mir an sich gesehen gut, da ich zum einen die Farbgestaltung mag und die Blautöne sehr einladend wirken und Interesse am Buch wecken. Zum anderen gefällt mir auch sehr gut, dass man beim Betrachten des Covers sofort auf das Genre der Geschichte schließen kann.

Auch die Fotos gefallen mir an sich gesehen gut, da sie einen Zusammenhang zur Stimmung und Thematik des Buches aufweisen, auch wenn ich ehrlich sagen muss, dass ich mir hier eine etwas aussagekräftigere Gestaltung gewünscht hätte, durch die man ein besseren Einblick in die Handlung erhalten hätte.

Der Titel dagegen kann mich sehr überzeugen, da er neugierig macht und auch einen Hinweis auf den Inhalt gibt, sehr gut gefällt mir hierbei auch die Art, wie der Titel in das Cover integriert wurde.

Der Klappentext beschreibt das Buch meiner Meinung nach gut und schafft es, trotz einiger Hinweise nicht zu viel von der Geschichte zu verraten.

Insgesamt gesehen trotz der etwas fehlenden Aussagekraft des Covers eine gelungene Buchgestaltung, die es schafft, zum Lesen des Buches zu animieren.

 

Eigene Meinung:

 

Ich war aufgrund der Thematik des Buches „Vietnam“ sehr neugierig auf das Buch, welches mich dann auch in großen Teilen überzeugen konnte.

Der Einstieg ist mir relativ leicht gefallen und ich empfand das Buch eigentlich von Anfang an als spannend, auch wenn ich den Prolog an sich als etwas zu lang empfunden habe. Die Handlung konnte mich dann auch durchwegs gut unterhalten. Ich mochte es dabei sehr, dass zwischen verschiedenen Zeiten gewechselt wird, da das Buch dadurch abwechslungsreicher und interessanter wurde. Ich muss allerdings auch sagen, dass mir einige Szenen etwas zu lang erzählt wurden und ich hier mir gewünscht hätte, dass einige Aspekte kurzweiliger geschildert worden wären. Sehr gut dagegen haben mir die Beschreibungen gefallen, durch die man vor allem den Vietnamkrieg und das Leben in Hanoi und der DDR sehr gut nachvollziehen konnte. Das Ende des Buches fand ich zwar durchaus gelungen, dennoch hätte ich mir bei einigen Handlungssträngen noch eine genauere Aufklärung gewünscht.

Die Figuren des Buches fand ich gelungen angelegt und ich konnte mich auch relativ gut in die Hauptfigur Tuyet hineinversetzen, auch wenn ich ehrlich zugeben muss, dass ich manche ihre Handlungen nicht nachvollziehen konnte. Die weiteren Charaktere waren ebenfalls interessant angelegt und ich fand es gut, dass sie sehr verschieden war, da man dadurch auch zu ihnen einen Zugang erhalten hat. Insgesamt hat es mir bei den Figuren sehr gut gefallen, da sie alle Ecken und Kanten hatten und auch falsche Entscheidungen getroffen haben, da sie dadurch sehr echt wirkten.

Die Sprache des Buches ist sehr flüssig zu lesen und ich konnte der Handlung gut folgen. Sehr gefallen haben mir dabei die anschaulichen Beschreibungen, die es geschafft haben, dass ich mir die verschiedenen Szenen sehr gut bildlich vorstellen konnte.

 

Fazit:

 

Ein gelungener Roman, welcher die sehr interessanten Themen Vietnam und DDR anspricht, und der durch die authentischen Figuren und anschaulichen Beschreibungen trotz einiger langatmigen Passagen überzeugen kann und den ich deshalb für alle Interessierten empfehlen kann.

 

Autor:

 

Beate Rösler, geboren 1968 in Essen, studierte romanische Sprachen in Berlin und arbeitet heute als Deutschlehrerin am Goethe-Institut in Frankfurt/Main. Seit 2014 lebt sie mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Hanoi. Im Aufbau Taschenbuch ist bereits ihr Roman „Die Reise des Elefantengottes“ erschienen.

 

Allgemeine Infos:

 

Titel: Die Töchter des Roten Flusses

Autor: Beate Rösler

Verlag: Aufbau Taschenbuch

Seitenzahl: 592

Preis: 12,99 EUR

ISBN: 978-3746632704