Rezension

Toller Auftakt einer grandiosen Dystopie

Die Bestimmung 01 - Veronica Roth

Die Bestimmung 01
von Veronica Roth

Der Inhalt:

Altruan – die Selbstlosen. Candor – die Freimütigen. Ken – die Wissenden. Amite – die Friedfertigen. Ferox – die Furchtlosen

Wie alle Sechzehnjährigen ihrer Welt, steht auch Beatrice vor der Wahl, die ihr weiteres Leben entscheiden soll. Sie muss sich für eine Fraktion entscheiden, bei der sie von nun an ihr Leben verbringen will. Um den Jugendlichen die Entscheidung einfacher zu machen, gibt es dafür einen Eignungstest, der bestimmen soll, für welche Fraktion sie am besten geeignet sind. Doch bei Beatrice geht dieser schief, den für sie kommen mehrere Fraktionen in Frage, den sie ist eine Unbestimmte. Als Unbestimmte gilt sie als Gefahr für die Gemeinschaft und muss dieses Geheimnis auf alle Fälle für sich behalten. Bei der Wahl entscheidet Beatrice sich dann, ihre alte Fraktion, die Altruan, zu verlassen und sich den wagemutigen Ferox, anzuschließen. Dort aber gerät sie ins Zentrum eines Konflikts, der nicht nur ihr, sondern auch das Leben aller anderen die sie liebt, bedroht.

Meine Meinung:

Die Welt, die Frau Roth erschaffen hat, ist nicht nur faszinierend, sondern auch gefährlich. Nach einem verheerenden Krieg ist die Gesellschaft in fünf Fraktionen aufgeteilt, die jede auf ihre Weise besonders ist und ihre spezial Gebiete hat. Während die Altruan selbstlos sind und sich immer um andere Menschen kümmern, stehen für die Ken Wissen und Erkenntnis über alles. Die friedfertigen Amite halten die menschliche Aggression für die Ursache allen Übels und streben nach Harmonie, während die Candor die Wahrheit über alles geht. Und zum Schluss die Ferox, die Furchtlosen, die keine Gefahr scheuen und bei denen Mut und Tapferkeit die höchste Tugend ist. Nach einem Eignungstest kann jeder 16-jährige Jugendliche wählen, zu welcher der Fraktionen er künftig gehören will.

Beatrice ist schon lange hin und her gerissen. Aufgewachsen ist sie wohlbehütet mit ihrem Bruder Caleb bei ihren Eltern in der Fraktion der Altruan. Allerdings spielt sie schon länger mit dem Gedanken die Fraktion zu wechseln, da sie sich nicht, wie ihren Bruder Caleb, als besonders selbstlos sieht. Aber ein Fraktionswechsel beugt auch Risiken, den von da an gilt sie in der Gesellschaft als Verräterin und wird von ihren Eltern verstoßen. Die neue Fraktion, ist von nun an ihre Familie. Beatrices innerer Konflikt wächst immer mehr. Soll sie bei ihren Eltern bleiben, oder ist sie so mutig, um zu den Ferox zu wechseln, die sie insgeheim bewundert? Eigentlich müsste der Eignungstest hier mehr Aufschluss geben, aber ihr Test zeigt kein eindeutiges Ergebnis. Sie trägt mehrere widerstreitende Begabungen in sich und somit kommen mehrere Fraktionen für sie in Frage. Gleichzeitig ist sie aber eine Unbestimmte und gilt als Gefahr für die Gemeinschaft. Doch Beatrice hat Glück, denn ihr wahres Testergebnis wird in den offiziellen Unterlagen nicht festgehalten. Am Tag der Bestimmung entscheidet sich Beatrice für die Fraktion Ferox und kehrt ihren Eltern und ihrem alten Leben, den Rücken zu. Aber ob dies die richtige Entscheidung war?

Beatrice, oder Tris, hat mir als Hauptprotagonistin sehr gut gefallen. Zu Anfangs bekommt man haargenau ihren inneren Konflikt wegen dem Test und der Bestimmung mit und fiebert regelrecht mit. Aber auch nach der Bestimmung kann man nicht aufatmen, den da wird es erst richtig spannend. Von nun an stehen mehrere Prüfungen an, die Tris bestehen muss um eine Ferox zu werden. Wenn sie bei diesen Prüfungen durchfällt, dort ihr das Schicksal eines Fraktionslosen und sie wird von der Gemeinschaft verstoßen. Die Prüfungen bei den Ferox sind wirklich nichts für schwache Nerven. Sei es von einem Dach zu springen, Wettkämpfe gegen ihre körperlich Überlegenen Mitschüler zu bestreiten oder die eigenen Ängste, während einer speziellen Computer-Simulationen, niederzuringen, dass alles gehört zum Ausbildungsplan bei den Ferox. Aber nicht nur die Ausbildung birgt Gefahren, auch die Rivalität unter den Initianten erreicht brutales Niveau.

Gut das Tris hierbei Four, ihren Ausbilder, auf ihrer Seite hat. Four ist schwer zu durchschauen und lässt niemanden an sich heran, bei Tris macht er aber eine Ausnahme und die beiden verlieben sich ineinander. Four ist Anfangs wirklich etwas blass dargestellt und ich konnte ihn lange Zeit nicht richtig einordnen. Auch verstand ich seine Handlungen zeitweise nicht und wusste nicht, auf wessen Seite er nun steht. Je mehr er sich geöffnet hat und von seiner Vergangenheit preisgegeben hat, desto besser lernte man ihn zu verstehen und lieben.

Aber auch die anderen Charaktere wie Al, Peter, Christina oder Will haben mir sehr gut gefallen. Nicht alle sind freundlich und bei manchen erlebt man eine böse Überraschung, trotzdem haben sie mir sehr gut gefallen und sie waren mir alle sympatisch.

Die Geschichte selbst wird zu keiner Zeit langweilig und es passiert immer etwas. Sei es die Entscheidung bei der Bestimmung, die harten Prüfungen bei den Ferox oder die ständige Angst als Unbestimmte entdeckt zu werden, dass Buch hält konsequent seinen Spannungsbogen, wobei es am Ende nochmal so richtig zulegt. Auch der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, er war locker und ließ sich flüssig lesen und die Seiten flogen nur so dahin. Auch die zarte Liebesgeschichte zwischen Tris und Four wurde gut in die eigentliche Geschichte eingebaut und wirkte zu keiner Zeit kitschig oder überladen. Das einzige was ich etwas zu bemängeln habe, sind die zeitweise doch sehr brutalen Szenen. Da dieses Buch ab 14 Jahren ist, finde ich diese hierfür eindeutig zu heftig und bei manchen Szenen musste ich regelrecht schlucken.

Trotz allem war Die Bestimmung ein wunderbarer Auftakt einer Dystopischen Reihe, der mich komplett fesseln konnte. Die erschaffene Welt ist faszinierend und ich bin schon gespannt auf die Fortsetzung, die nach dem Ende aus diesem Band, sehr spannend werden müsste.

Mein Fazit:

Die Bestimmung hat mich komplett überzeugt. Die Story ist einzigartig und hat mich in ihren Bann gezogen. Die Charaktere sind gut gewählt, wirken authentisch und waren mir auf Anhieb sympatisch. Die Liebesgeschichte ist schön aber nicht zu kitschig. Einzig die vielen brutalen Szenen halte ich für ein Jugendbuch ab 14 Jahren nicht angebracht.