Rezension

Unbedingte Leseempfehlung!

Aquila - Ursula Poznanski

Aquila
von Ursula Poznanski

Bewertet mit 5 Sternen

Auch zum heutigen Samstag habe ich wieder eine Rezension für Janine von Büchersüchtiges Herz³ für euch. Heute wird sich diese Rezension um den neuen Jugendthriller von Ursula Poznanski drehen. Wer von euch hat Aquila schon gelesen?

Allgemeines:

Aquila ist wie Ursula Poznanskis andere Jugendbücher im Loewe Verlag erschienen. Es ist eine Klappenbroschur mit „ledergenarbter Oberfläche und Goldprägung“, die haptisch fühlbar ist. Ähnlich wie wie Elanus hat es 432 Seiten. Seit August 2017 könnt ihr es bei Loewe erwerben.

Autorin Ursula Poznanski könnte dem ein oder anderen von euch bereits durch ihren genreübergreifenden Erfolg bekannt sein. Sie schreibt nicht nur Jugendbücher, sondern ist auch im Krimi- und Thrillerbereich unterwegs. Auf meinem Blog könnt ihr ebenfalls Rezensionen zu Elanus, Fremd, Schatten und Layers finden. Vielleicht bin ich ein Poznanski-Fan?

Inhalt:

"Ohne Erinnerung an die letzten zwei Tage streift die Studentin Nika durch Siena. Sie vermisst ihr Handy, ihre Schlüssel und ihren Pass. Mitbewohnerin Jennifer ist ebenfalls verschwunden. Dafür steckt in Nikas Hosentasche ein Zettel mit mysteriösen Botschaften und Anweisungen.

Das Blut ist nicht deines.
Du weißt, wo das Wasser am dunkelsten ist.
Halte dich fern von Adler und Einhorn ...

Welchen Sinn soll das ergeben? Und was, zum Teufel, ist geschehen zwischen Samstagabend und Dienstagmorgen" (Quelle: Loewe Verlag) 

Meine Meinung:

Kurz gesagt: Sie kann es einfach. Rezension beendet. So einfach geht das. Oder?

Nein. Als eingefleischter Poznanski-Fan und Verschlinger all ihrer Bücher geht das natürlich nicht. Ich muss in jeder Rezension, die ich für eines ihrer Werke verfasse, versuchen, ihr gerecht zu werden. Das ist gar nicht so einfach. Denn sie zeigt mir immer wieder, was für eine großartige und wortgewaltige Autorin sie doch ist. Aber nun zu Aquila, welches ich innerhalb weniger Stunden verschlungen habe.

Aquila ist ein Buch, das mit relativ wenigen handelnden Protagonisten auskommt. Dafür sind diese Protagonisten extrem gut ausgearbeitet. Zum einen hätten wir dort Nika. Nika verbringt als deutsche Studentin Zeit in Siena - eigentlich, um dort ihrem Studium nachzugehen. Doch plötzlich überschatten unvorhergesehene Ereignisse das friedliche Idyll der italienischen Stadt. Die Dinge nehmen ihren Lauf und Poznanski wird einmal mehr ihrem Ruf gerecht. Auch, wenn Aquila ein Jugendbuch ist, konnte ich an keiner Stelle der Handlung vorhersehen, wie sich alles auflösen wird. Poznanski gelingt es perfekt, die Atmosphäre, die Stimmung, die Gefühle und die Ängste, die Nika empfindet, einzufangen und zu transportieren. Ich habe mit Nika gelitten, hatte Angst um sie und wusste selbst nicht, was Nika getan hat - und was nicht. Ihre Hilflosigkeit darüber, nicht zu wissen, was real ist, und wie sie ihre Umgebung einschätzen soll, war während des Lesens zum Greifen nah und hat mich das ein oder andere Mal erschaudern lassen. Eine Achterbahn der Gefühle – Angst, Verdrängung und Erkenntnis.

Interessanterweise spricht Nika nicht fließend Italienisch, hat sogar Probleme, sich zu verständigen. Stefano scheint ein Charakter zu sein, der aufgrund dieser Tatsache perfekt an ihre Seite passt. Erfrischenderweise wurde sein Männlichsein jedoch nicht dazu genutzt, Nika in eine kopflose Liebesgeschichte zu stürzen, aber das hatte ich von Poznanski auch nicht erwartet. Stefano ist ein waschechter Italiener, der mir bereits nach wenigen Seiten sympathisch war, dem ich aber natürlich auch immer mal wieder misstraut habe. Aber wenn man das in Poznanskis Bücher nicht tut, dann kennt man diese Autorin schlecht.

Keine der Lösungen, die dem Leser in Aquila begegnen erscheint unrealistisch, überzogen oder zu drastisch. Der Autorin gelingt es einfach, den Dingen, denen man selbst überhaupt keine Ordnung geben konnte, ein System der Logik zu geben. Immer, wenn ich gepuzzelt habe und anschließend etwas aufgelöst worden ist, fand ich es schlicht und ergreifend stimmig. Obwohl es stets überraschend war oder den ein oder anderen Plottwist beinhaltete, passte es einfach, schockierte und faszinierte.

Fazit:

Leider ist auch Aquila ein endliches Buch, das irgendwann einfach nicht mehr weiterging. Poznanski hat mich gut unterhalten und mit ganz viel Lust auf mehr zurückgelassen. Mehr von Nika, mehr aus dieser Welt. Nach mehr Fällen wie denen von Nika. Und nach viel mehr aus ihrer Feder. Also: Alles wie immer.