Rezension

unterhaltsam

Die Plantage - Catherine Tarley

Die Plantage
von Catherine Tarley

Bewertet mit 3.5 Sternen

Am Anfang habe ich mich selbst etwas verwirrt, weil ich nicht erkannt habe, dass es um den Unabhängigkeitskrieg und nicht um den Bürgerkrieg ging. Deshalb war ich auch verwirrt von all den Engländern, die durch das Buch sausen. Vor allem natürlich von William, der sich schwer verletzt auf eine Plantage rettet und dort von der Besitzerin gefunden und gepflegt wird. Verdient hat er das ja nicht. Zum einen - was sie nicht weiß - hat er ihren Mann getötet und ihre Plantage verwüstet und angezündet - und zum anderen ist er sehr unfreundlich und abweisend ihr gegenüber. Warum die beiden schließlich tatsächlich ein Liebespaar werden ist mir eher zu schnell gegangen und ich konnte es nicht ganz nachvollziehen. Aber er hilft ihr beim Aufbau von Legacy und verlässt sie erst, als die nächste Ernte angebaut werden kann. Antonia muss alleine weiterkämpfen und er weiß auch nicht, dass sie schwanger ist.
Zu viel sollte man nicht verraten, das nimmt dem Buch sonst die Spannung. Man erfährt viel über den damaligen Krieg und die politischen Verwicklungen nicht nur in Amerika, sondern auch in England. Also durchaus geschichtliche Infos, die ich noch nicht wusste. Dennoch fehlte mir etwas der Tiefgang. Und fürs schnell mal zwischendurch lesen ist das Buch ja eindeutig zu dick. Auch über das Leben der Sklaven erfährt man zu wenig und die Befreiung derselben findet ja eigentlich erst 100 Jahre später statt - warum Antonia die ihren schon freilässt finde ich seltsam. Am Schluss wird es nochmal richtig spannend und der Erzählstil hat mir gut gefallen.