Rezension

Vielversprechend, doch zuviel auf einmal

Indigo - Das Erwachen - Jordan Dane

Indigo - Das Erwachen
von Jordan Dane

“Indigo - Das Erwachen” hat frische Fantasieelemente, die leider von Figuren überlagert werden und zahlreiche Fragen, deren Auflösung nicht zum Zuge kommt.

In der DarKiss Sparte bei MIRA Taschenbuch ist Jordan Danes Buch am 10.März 2014 erschienen.
“Indigo - Das Erwachen” ist mit seinem Cover und den 368 Seiten ein toller Blickfang.
Ich danke dem Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
Luke Darby ist geflohen aus seinem Gefängnis, in das seine eigene Schwester Mia ihn hat einsperren lassen - eine Klinik mit zwielichtigem Hintergrund.

Auch Rayne vertraut seit dem Mia nicht mehr und als sie einen Anruf von Luke auf dem der Mailbox findet, steht eines für sie fest, sie muss ihn finden.
Dadurch begibt sie sich in großer Gefahr und beginnt ein großes Geheimnis der Menschheit zum Vorschein zu bringen…

Als ich dieses Buch mit seinem fantastischen Cover in den Händen hielt, war die Spannung groß was die Autorin wohl zu erzählen hat.
Leider gingen die ersten Seiten sehr schleppend für mich vorwärts, da mich die Autorin einerseits zugleich in eine turbulente Szene geschmissen hatte, zum anderen ich manche davon aber nicht ganz einordnen konnte.
Sie setzt Luke in die Geschichte, der einen Teil des Buches erzählt, aber nicht ganz im Mittelpunkt steht, obwohl es zuerst so aussieht.
Er hat diesen Kleinjungen-Touche, der ihn so zart und gefühlvoll, ja auch verloren herüberbringt. Ich hatte gleich das Gefühl, ihm am Liebsten helfen zu wollen, aus seiner Situation.

Luke erzählt von Stimmen und blauen Lichtern, die nicht nur für ihn keinen Sinn ergeben, für mich als Leser noch weniger nachzuvollziehen waren. Aber dann irgendwann machte Klick und man wird in die Geschichte hineingezogen.
Für mich war es Rayne, die ebenso wie ihr Bruder, in den Mittelpunkt rückt und auf ihrer Suche nach ihm eine ganz andere Erfahrung macht.
Auf dieser Suche lernt sie Gabriel kennen, ein Einzelgänger … ein attraktiver Einzelgänger.
Rayne musste schon früh auf eigenen Beinen stehen, um nicht von ihrer Schwester Mia abhängig zu sein. Die Stärke zeigt sie in jeder ihrer Szenen und bringt für mich den Lesespaß ins Buch.
Aber mit Gabriel zusammen bildet sie nicht nur ein gutes Figurenpaar, auch ist es das Ungewisse, dass Knisternde, was einen weiterlesen lässt.
Seine geheimnisvolle Seite offenbart er ihr schnell und so erfährt man auch, was es mit den besonderen Kindern auf sich hat und warum diese so besonders sind.
Darüber hinaus ist es sein zurückhaltender Charakter und die doch schon sehr anziehende Erscheinung, was Rayne an ihm so fasziniert und dies auch direkt weitertransportiert. 

Jordan Dane baut Verfolgungsjagden ein und wird auch nicht müde die eine oder andere Figur dafür zu opfern.
Hinter all den Machenschaften steht eine seltsame Verbindung einer Kirche, die sich den Kindern ermächtigen will und genau weiß, was es mit diesen auf sich hat.
Leider erwähnt die Autorin zwar immer wieder diese Kirche, aber was es genau mit dieser auf sich hat, woher sie kommen, das erfährt man in keinster Weise. Und man kann auch nur erahnen, welche Ziele sie verfolgen.
Eigentlich liebe ich Rätsel, aber wenn sie für mich am Ende keinen Sinn ergeben und die Autoren, dann auch nicht auflösen, wenigstens ein wenig, was sie damit bezwecken, dann ergibt jedes Puzzleteil in der Handlung einfach keinen Sinn.
Die Grundidee mit diesen Kindern und das Spielen mit den Fantasieaspekten ist neu und frisch, aber leider kam ich dann immer mehr zur Überzeugung, dass sie zwar eine Geschichte erzählen möchte, aber nie wirklich zum Punkt kommt.
Vielleicht lag es auch an den Sichtwechseln, die einfach zu viel wurden, dadurch ließ sich die Spannung, die eben erst aufgebaut wurde nicht halten und schoss in den Keller.

Es kommen immer mehr und mehr Figuren hinzu, bei denen man zum Ende hin schon überlegen musste, welche Vorgeschichte sie beschrieben haben und welches Ziel sie selbst verfolgen.
Raynes und Lukes Geschichte ist also sehr komplex und verfügt über neue Elemente die Spaß machen und Nebenfiguren, die Spannungskiller sind.
In guter alter Mafiamanier kommen sie daher und wollen die Macht über alles an sich reißen, wenn diese Aspekte und Aussichten im Hintergrund geblieben wären und die Bösewichte mit einem Überraschungseffekt hätten fungieren können, würde die Geschichte nicht an Leseeifer verlieren.
Jordan Dane hat in diesem ersten Teil einfach zu viel auf einmal gewollt, was für meinen Geschmack zu überladen wirkte und die Protagonisten ins Hintertreffen geraten ließen.

“Indigo - Das Erwachen” hat frische Fantasieelemente, die leider von Figuren überlagert werden und zahlreiche Fragen, deren Auflösung nicht zum Zuge kommt.

 

Rezension auf dem Blog: http://dieseitenfluesterer-unserbuchblog.blogspot.de/2014/04/indigo-das-...