Rezension

Tolle Idee, Umsetzung noch verbesserungsfähig

Indigo - Das Erwachen - Jordan Dane

Indigo - Das Erwachen
von Jordan Dane

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:

"Ich will dich sehen, aber es ist zu gefährlich. Du darfst nicht nach mir suchen. Versprich es mir."
Als Rayne Darby die Nachricht ihres Bruders Luke auf ihrem Anrufbeantworter hört, ist sie völlig verwirrt. Überstürzt macht Rayne sich auf die Suche, bemerkt jedoch bald, dass sie verfolgt wird. In einem Tunnel sieht sie dann plötzlich ein blaues Licht, das von einem fremden Jungen ausgeht. Er hat die Arme ausgestreckt, die Lippen geöffnet in einem stummen Schrei – und ihre Verfolger ergreifen die Flucht.
Ihr Retter heißt Gabe – mehr gibt er nicht von sich preis. Er scheint jedoch zu wissen, wo Luke steckt …

(Quelle: http://www.mira-taschenbuch.de/programm-fruehjahrsommer-2014/darkiss/ind...)

Als Raynes Eltern starben, wurde ihr Bruder Lucas immer seltsamer und ihre ältere Schwester Mia beschloss, ihn in die Psychiatrie einweisen zu lassen. Doch als Mia Rayne anruft und ihr erklärt, dass Luke weggelaufen ist, macht diese sich große Sorgen um ihren jüngeren Bruder und macht sich auf die Suche nach ihm.

Was hat ihn so erschreckt und wieso sagt er, es wäre gefährlich ihn zu suchen? Während Rayne in den Tunneln sucht, in denen Luke sich immer gerne aufgehalten hat, wird sie von einer Jugendgang verfolgt und bedroht. Da kommt ihr Gabriel zu Hilfe. Ein merkwürdiger junger Mann, der ihre Angreifer mit blauen Flammen und einem Geisterhund in die Flucht schlägt.

Auch wenn Rayne nicht weiß, was sie von ihm halten soll, muss sie ihm doch vertrauen, denn nur er kann ihr helfen, Luke zu finden und seinem Geheimnis auf die Spur zu kommen … .

Meine Meinung:

Eigentlich hatte ich ja erwartet, das Buch wäre aus Sicht von Rayne geschrieben, doch zunächst beginnt es mit Lucas, der aus der Psychiatrie geflohen ist und vor irgendwelchen Verfolgern flieht und dabei Stimmen in seinem Kopf hört. Danach springt die Geschichte zu Rayne und man erfährt ein wenig über ihre Familienverhältnisse und dass es neben den beiden noch eine ältere Schwester namens Mia gibt, die nach dem Tod der Eltern die Verantwortung übernommen hat. Sofort ist einem Mia unsympathisch, die für eine geheime Organisation arbeitet und Lucas für die Karriere sozusagen geopfert hat. Doch das ist auch das einzige Gefühl, das ich gegenüber den Protagonisten empfinden konnte, denn die Perspektiven wechseln so schnell und sind so distanziert geschrieben, dass ich mich gar nicht weiter in die Charaktere hineindenken oder fühlen konnte. Dadurch, dass man die Geschichte aus vielen verschiedenen Perspektiven lesen kann, bekommt man zwar eine gute „Rundum-Sicht“, aber die Geschichte bleibt trotzdem etwas oberflächlich, so dass die Gefühle nicht wirklich bei mir ankamen.

Die Idee der Indigokinder gefiel mir sehr gut. Sie ist neu, erfrischend und hat trotz den fantastischen Elementen auch einen wahren Kern. Doch leider wird man geradezu und ohne Vorwissen in die Geschichte der Indigokinder hineingeworfen, so dass ich zu Anfang überhaupt keine Ahnung hatte, um was es wirklich geht und wohin sich dieses Buch entwickeln sollte. Auch die Kirche, die gegen die Indigokinder arbeitet, wird nur immer sehr kurz angesprochen und man erfährt kaum etwas über das Vorgehen, die Ziele oder Hintergründe dieser Organisation. So blieb die Geschichte für mich einfach zu oberflächlich, um mich richtig hineinziehen zu lassen.

Auch, wenn man die Hintergründe nicht ganz versteht, ist das Buch durch seine Verfolgungsjagden und Rätsel doch sehr spannend. Gemeinsam mit Rayne und Gabe macht man sich auf die Suche nach Lucas, gemeinsam mit Lucas und den anderen versteckt man sich und weiß durch die vielen Perspektivwechsel doch, dass das über kurz oder lang keinen Sinn mehr macht. Der flüssige und lockere Schreibstil führt zusätzlich dazu, dass man die einzelnen Kapitel schnell wegliest.

Am Ende hält die Autorin Jordan Dane dann noch eine große Überraschung für den Leser bereit, die hoffen lässt, dass man in Band 2 mehr über die Hintergründe erfahren wird. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie sich die Geschichte weiterentwickeln wird.

Fazit:

Ich hätte wirklich gerne mehr über die Hintergründe der Indigokinder und deren Gegner erfahren. Leider lässt uns die Autorin hier etwas in der Luft hängen und die vielen Perspektivwechsel führten zusätzlich dazu, dass ich nicht wirklich mit den Protagonisten mitfühlen konnte. Dadurch blieb die Geschichte für mich zwar spannend, aber doch etwas oberflächlich. Ich hoffe, im zweiten Band erhält man all die Informationen, die einem in diesem Auftakt fehlen. Dann könnte diese Geschichte zu einem echten Page-Turner werden.

Von mir bekommt das Buch 3 Punkte von 5.