Rezension

Vom Verlieren und Wiederfinden

Das Fundbüro der verlorenen Träume -

Das Fundbüro der verlorenen Träume
von Helen Frances Paris

Bewertet mit 5 Sternen

Helen Frances Paris hat mit ihrem Debütroman "Das Fundbüro der verlorenen Träume" ein kleines literarisches Kunstwerk geschaffen.
Dorothea Watson, genannt Dot, hat mit ihrem Job im Fundbüro scheinbar ihre Berufung gefunden. Hingebungsvoll kümmert sie sich um die Gegenstände, die Menschen verloren haben. Sie katalogisiert diese Dinge, liebt die Ordnung und die Kontrolle, die sie damit ausüben kann. Denn in ihrem privaten Leben scheint diese Kontrolle, nach dem tragischen Tod ihres Vaters und dem Abbruch ihres Traumes eines Lebens in Paris, verschwunden. Dot lebt zurückgezogen, ihr Leben besteht aus der Arbeit und den regelmäßigen Besuchen bei ihrer Mutter, die an Demenz erkrankt ist und im Pflegeheim lebt. Mit ihrer älteren Schwester Philippa verbindet sie nur wenig.
Als eines Tages Mr. Appleby im Fundbüro den Verlust einer Handtasche meldet, versucht Dot alles um dem älteren Herrn zu helfen. Denn die Handtasche ist ein Andenken an seine verstorbene Frau und wer, wenn nicht Dot, könnte den emotionalen Wert eines solchen scheinbar banalen Gegenstandes erkennen und wertschätzen?
Dot ist eine sehr charismatische, gebildete und kultivierte Frau, ich habe sofort Zugang zu ihr gefunden und sie ins Herz geschlossen. Sie ist voller Emotionen und das trifft ebenso auf die Geschichte zu. Traurigkeit, Hoffnung, Liebe und ganz viel Herzenswärme! Der Roman hat mir viel mehr gegeben als ich erwartet habe. Ich bin sehr beeindruckt und kann das Buch uneingeschränkt weiterempfehlen!