Rezension

Wiedergefundene Träume

Das Fundbüro der verlorenen Träume -

Das Fundbüro der verlorenen Träume
von Helen Frances Paris

Bewertet mit 4 Sternen

Fundbüro der Londoner U-Bahn: Die 30-jährige Dot geht in ihrem Job auf, gefundene Gegenstände ihren Besitzern zurückzuführen. Gewissenhaft nimmt sie täglich diverse Vermisstenmeldungen entgegen und macht sich im großen Archiv auf die Suche der verloren gegangenen Dinge. In ihre Arbeit steckt sie sehr viel Herzblut, während sie privat eher zurückgezogen lebt. Der Vater verstorben, die Mutter im Pflegeheim und auch mit ihrer älteren Schwester verbindet sie nur wenig. Eine besondere Verlustmeldung lässt sie sich mit ihrem eigenen Leben mehr auseinandersetzen und diverse Entscheidungen in Frage zu stellen.

Die Bedeutung des wunderschön gestalteten Covers erschließt sich im Laufe der Handlung. Besonders gut gefallen hat mir das Detail, dass jedes Kapitel mit einer Verlustmeldung beginnt. Die Story zeigt einem auf, dass vor allem die kleinen Erinnerungen im Leben entscheidend sind. Die Charaktere, allen voran natürlich Dot, sind glaubwürdig dargestellt. Die Handlung war mir an einigen Stellen, gerade zum Ende hin, allerdings etwas zu langatmig, da Dot sich dann doch zu sehr mit ihrer Vergangenheit und Schuldgefühlen auseinandergesetzt hat.

Ein schöner, teils philosophischer Roman, der auch mir Grund zum Nachdenken gegeben hat.