Rezension

Zeitvertreib

Die unglaubliche Reise des Fakirs, der in einem Ikea-Schrank feststeckte - Romain Puértolas

Die unglaubliche Reise des Fakirs, der in einem Ikea-Schrank feststeckte
von Romain Puértolas

Bewertet mit 2.5 Sternen

Dies ist die Geschichte von Ayarajmushee Dikku Pradash, einem Fakir der hochstapelnder Weise sein Leben fristet und auf dem Weg aus seiner indischen Heimat hin nach Paris verzweifelt versucht ein neues Nagelbett zu bekommen. Einige Irrungen und Wirrungen lassen ihn weitergehend in einen waghalsigen Trip durch halb Europa und das nahe Afrika unternehmen. Das Buch erzählt schelmisch von eben dieser Reise und den Menschen, die der Fakir auf eben dieser kennen lernt.

 

Neben der komödiantischen Ader, die Autor Romain Puértolas sprachlich sehr geschickt auslebt, hakt es der Geschichte doch an allen Ecken und Enden. Irgendwann sollte man sich entscheiden, ob es absurde Fiktion oder an der Realität orientierte Komödie sein soll. Puértolas entscheidet sich nicht und fährt damit die Geschichte rund um den Hochstapler, der sich Fakir nannte, an die Wand. Die Einbindung des europäischen Flüchtlingsdilemmas  gelingt noch ganz amüsant. Aber ganz ohne Not entscheidet sich der Autor dann auch noch dafür, das Thema „Kindesmissbrauch“ einzubinden, was im Buchfluss massiv misslingt.

 

Es war nett, das Buch zu lesen. Mit schöner Sprache und ein paar Schmunzlern war die dafür investierte Zeit auch nicht verloren ... aber "Die unglaubliche Reise des Fakirs, der in einem Ikea-Schrank feststeckte" wäre jetzt kein Buch, das ich unbedingt behalten wollen würde um mich daran zu erinnern.

 

2,5*