Rezension

Kurzweilig und witzig mit originellen Figuren!

Die unglaubliche Reise des Fakirs, der in einem Ikea-Schrank feststeckte - Romain Puértolas

Die unglaubliche Reise des Fakirs, der in einem Ikea-Schrank feststeckte
von Romain Puértolas

Bewertet mit 4 Sternen

Ich gebe es zu, ich wollte dieses Buch vor allem wegen des tollen Titels lesen. Solche Titel sind derzeit ja viel in den Bestsellerlisten zu finden, ein Trend, der mir sehr gefällt, so hat man schon direkt etwas zu Schmunzeln.
Ich war sehr gespannt, was sich hinter diesem Titel tatsächlich verbergen würde und war doch überrascht, dass der Name hier tatsächlich Programm ist, denn es geht tatsächlich um die Reise eines Fakirs und er steckte tatsächlich in einem Ikea-Schrank fest. Unglaublich! Damit ist das ganze Buch eigentlich auch schon recht gut zusammen gefasst, ganz so gegenstandslos ist die Geschichte dann doch nicht.

Ja, es geht also um die Geschichte eines Inders, der aus einem ärmlichen Dorf kommt, in dem er seine Mitmenschen sein Leben lang schon über den Tisch zieht. Das wird auch nicht dadurch besser, dass er selbst eine ziemlich harte Kindheit erlebt hat. Als er eines Tages nach Frankreich reist um in einem Pariser Ikea ein Nagelbett zu kaufen und sofort wieder abzureisen, nimmt sein Schicksal eine ungeahnte Wendung.
Und nicht nur das Schicksal von Ayarajmushee Dikku Pradash, sondern auch das Buch nimmt oftmals ungeahnte Wendungen, die ich als Leser so nicht vorhersehen konnte.

Ich habe mich von Anfang an wohl gefühlt bei der Lektüre. Die Geschichte ist einerseits recht seicht, andererseits stimmt sie aber an vielen Stellen auch nachdenklich.
Insgesamt ist die Handlung absoluter Nonsens. So ein Quatsch kann nicht passieren, wird nie passieren, unglaublich, dass man sich so etwas überhaupt ausdenken kann. Aber genau das war auch wieder witzig, es war toll, dass so etwas so konsequent verfolgt wurde und es hat Spaß gemacht dabei zu sein und mit dem verschrobenen Protagonisten weitere total originelle Figuren zu treffen und das in allen möglichen Ländern. Nicht selten habe ich schmunzelnd da gesessen.
Ja, so im nachhinein betrachtet muss ich sagen, dass mir hier vor allem die Figuren gefallen haben.

Zwischenzeitlich klingen auch immer wieder ernsthaftere Themen an, die zwar nicht wirklich ernsthaft verfolgt werden, aber dennoch im Kopf des Lesers verweilen und somit zum Nachdenken anregen.

Den Aufbau fand ich ebenfalls recht ansprechend. Das Buch ist in Abschnitte unterteilt, die jeweils den Aufenthalt in einem Land beschreiben. Darüber hinaus ist die Geschichte noch in viele kurze Kapitel unterteilt, die statt Zahlen Nägel als Kapitelüberschrift haben. Also passend zu unserem Fakir.
Auch das äußere des Buches erinnert mit seiner gelb-blauen Farben an das schwedische Möbelhaus und so dachte ich auch zunächst, ich hätte einen Werbeflyer in der Hand, als mir die Buchvorstellung damals in die Hand fiel.

Fazit

Insgesamt macht “Die unglaubliche Reise des Fakirs, der in einem Ikea-Schrank feststeckte” einfach Spaß und kann durch sein Gesamtpaket überzeugen. Hervorzuheben sind hier auf jeden Fall die originellen Figuren, die der Autor hier wirklich gekonnt in Szene gesetzt hat.
Am Ende bleibt hier ein sehr amüsantes und kurzweiliges Buch, das sogar ein wenig zum Nachdenken anregt.