Rezension

Originell, lustig, aber auch nachdenklich, man muss es mögen

Die unglaubliche Reise des Fakirs, der in einem Ikea-Schrank feststeckte - Romain Puértolas

Die unglaubliche Reise des Fakirs, der in einem Ikea-Schrank feststeckte
von Romain Puértolas

Bewertet mit 3.5 Sternen

Was passiert, wenn ein Fakir sich bei Ikea ein neues Bett kaufen möchte? Natürlich kein gewöhnliches, sondern eins mit zig Nägeln und noch dazu in der Farbe Puma-rot? Unmöglich? Lest selbst. Er reist von Indien nach Paris und sucht das bekannte schwedische Möbelhaus auf. Nun ja, Ayarajmushee Dikku Pradash ist nicht nur ein Fakir, sondern auch ein Hochstapler und Geldfälscher -*** - Der erste, den er mit seinem gefälschten 100-Euro-Schein bezahlt, ist ausgerechnet ein Taxifahrer in Paris. Und das wird Folgen für Ayarajmushee Dikku Pradash haben! Doch wo soll er nun übernachten? Also versteckt er sich in einem Schrank des Möbelhaus, nichtsahnend, dass dieser am nächsten Tag auf Reisen geht und zwar nach England. Es gibt wenige Buchtitel, die so auffallen wie dieser hier und dann noch mit einem knallgelben Cover, logisch, dass man darauf aufmerksam wird. Ein wenig verrückt bzw. durchgeknallt klingt die ganze Geschichte schon. Doch hinter all dem steckt mehr. Ayarajmushee Dikku Pradash Reise in dem Schrank ist schon abenteuerlich, lustig aber auch ernst. Der Hintergrund der Lebensumstände wird angeschnitten. Wenn der Autor etwas mehr Tiefe hineingebracht hätte, stellt sich die Frage, ob es dann standgehalten hätte. Die Charakterisierung des Fakirs Ayarajmushee Dikku Pradash ist dem Autor gut gelungen. Es fehlt nicht an Witz und Ironie, aber auch Kritik. Trotz des Zungenbrechernamens Ayarajmushee Dikku Pradash ist der wunderbare Schreibstil hervorzuheben und macht das Buch zum größten Teil zu einer angenehmen, lustigen, aber teils auch nachdenklichen Lesereise.