Leserunde

Leserunde zu "Ich stelle mich schlafend" (Deniz Ohde)

Ich stelle mich schlafend
von Deniz Ohde

Bewerbungsphase: Bis zum 16.05.

Beginn der Leserunde: 28.05. (Ende: 18.06.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Suhrkamp Verlags – 20 Freiexemplare von "Ich stelle mich schlafend" (Deniz Ohde) zur Verfügung. Eine Leseprobe zum Buch findet ihr hier.

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

// Bei diesem Beitrag handelt es sich um bezahlte Werbung, da der Suhrkamp Verlag uns für die Leserunde Freiexemplare zur Verfügung gestellt hat. Diese Werbung wird allen Mitgliedern von "Was liest Du?" angezeigt. //

ÜBER DAS BUCH:

Ich stelle mich schlafend
erzählt von den dunklen Seiten einer Liebe – und die Geschichte einer Befreiung. Ein eindringlicher Roman über den Versuch der Auslöschung einer Frau, und über die Frage, ob es eine Berührung gibt, die den Kern eines Menschen unwiederbringlich verändert.

Das Haus, in dem Yasemin bis vor kurzem gelebt hat, steht nicht mehr. Es musste bis auf die Grundmauern abgerissen werden. Von der Wohnung, die sie zuletzt mit ihrem Freund Vito geteilt hat, sind nur Erinnerungen übrig. Die Geschichte der beiden reicht bis in ihre Jugend zurück: Beide wachsen im selben Hochhauskomplex auf, und Yasemin verliebt sich mit dreizehn in den drei Jahre älteren Nachbarn. Von klein auf fasziniert von Glaubensfragen und Spiritualität, versucht sie durch einen Liebeszauber, Vito für sich zu gewinnen. Doch nach einem Sanatoriumsaufenthalt, wo ihre Skoliose behandelt wird, geht sie auf Distanz. Zu fremd ist ihr der eigene Körper, zu groß die Scham wegen ihres Korsetts. Erst zwanzig Jahre später, als die mühsam aufgerichtete Wirbelsäule droht sich wieder zu stauchen, begegnen sie sich erneut. Yasemin hält dieses späte Aufflammen der Jugendliebe für Schicksal. Aber dann zeigt Vito sein Inneres, das bedrohlich ist und leer.

»... ein Text, der sein literarisches Handwerk ausgezeichnet versteht.« ("DIE WELT")
»Ich stelle mich schlafend von Deniz Ohde fügt sich in eine Reihe eindringlicher Romane ... über Gewaltbeziehungen ... [Ihr] genauer Blick für Details zieht die Leserin in ein beklemmendes Stadtviertel hinein, in dem Yasemin aufwächst und Vito kennenlernt.« ("DIE ZEIT")
»So viel Anerkennung für ein Debüt kann auch eine Bürde für eine junge Autorin bedeuten, zumal das zweite Buch angeblich ja stets das schwierigste ist. Deniz Ohde hat den Erwartungen standgehalten.« ("SWR2")
»[Ohde] erzählt die dramatische Geschichte mit kontemplativer Ruhe und verbindet ihre realistische Darstellung mit einem dichten Netz an allegorischen Motiven. Das gibt dem Text etwas untergründig Fesselndes. Unter der Oberfläche dieser Beziehungsgeschichte schlummern große Themen.« ("NZZ am Sonntag")
»Sanft und kraftvoll zugleich ist der literarische Tonfall, in dem die Geschichte einer misogynen Gewalttat erzählt wird. ... Ich stelle mich schlafend
ist ein bestürzend aktuelles Buch, das keine plakativen Thesen formuliert oder Parolen liefert. Deniz Ohde entwickelt mit ihrer Literatur vielmehr eine Ästhetik der existenziellen Widersprüche.«
("Der Standard")
»Von der Unausweichlichkeit der Liebe und ihren Abgründen erzählt Deniz Ohde in ihrem neuen Roman. Ich stelle mich schlafend handelt von einer Anziehungskraft, die etwas Zerstörerisches hat – und am Ende vielleicht auch etwas Erlösendes.« ("SWR2 lesenswert Magazin")

ÜBER DIE AUTORIN:

Deniz Ohde, geboren 1988 in Frankfurt am Main, studierte Germanistik in Leipzig, wo sie heute auch lebt. Für ihren Debütroman Streulicht, der 2020 auf der SPIEGEL-Bestsellerliste und auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises stand, wurde sie mit dem Literaturpreis der Jürgen Ponto-Stiftung und dem aspekte-Literaturpreis ausgezeichnet.

20.06.2024

Thema: Alle

Thema: Lieblingsstellen
Stardust kommentierte am 09. Juni 2024 um 19:30

Das fasst den Kern schon ganz gut zusammen.

Thema: Lektüre Teil lll; Seite 182 bis Ende
LeserinLu kommentierte am 03. Juni 2024 um 21:31

Ich teile den Eindruck einiger hier, dass der letzte Abschnitt, insbesondere im letzten Kapitel, etwas in die Länge gezogen wirkt. In vielen verschiedenen Bildern wird immer wieder eine Lesart der Ereignisse angeboten - auch wenn der Wink mit dem Zaunpfahl schon beim ersten Mal klar war. Zudem habe ich gerade in dem Kapitel auch den Kontakt zu Yasemin verloren, sie verarbeitet die Geschehnisse eigentlich kaum, wahrscheinlich lebt sie immer so weiter, was für mich kaum zu ertragen ist. Sicherlich ist die Wiederholung dieses Schicksals aber wiederum auch zutreffend beobachtet.

Thema: Lektüre Teil lll; Seite 182 bis Ende
Adelebooks kommentierte am 04. Juni 2024 um 21:35

Es deutet sich bei Yasemin ja eine leichte Veränderung an, aber wie weit diese geht und wie beständig diese ist, bleibt komplett offen.

Thema: Lektüre Teil lll; Seite 182 bis Ende
LESERIN kommentierte am 09. Juni 2024 um 12:14

Das hat mir wider Erwarten gut gefallen. eine völlige Transformation wäre imho unrealistisch gewesen.

Thema: Lektüre Teil lll; Seite 182 bis Ende
Adelebooks kommentierte am 11. Juni 2024 um 15:47

Da kann ich dir nur zustimmen!

Thema: Lektüre Teil lll; Seite 182 bis Ende
Adelebooks kommentierte am 11. Juni 2024 um 15:47

Da kann ich dir nur zustimmen!

Thema: Lektüre Teil lll; Seite 182 bis Ende
SueWid kommentierte am 05. Juni 2024 um 15:05

Zudem habe ich gerade in dem Kapitel auch den Kontakt zu Yasemin verloren, sie verarbeitet die Geschehnisse eigentlich kaum, wahrscheinlich lebt sie immer so weiter, was für mich kaum zu ertragen ist.

Ich denke auch nicht, dass alles einen Einfluss auf ihr zukünftigen Werdegang hat. Sie wird weiterhin nur Lydia und Ante in ihrem Leben haben. Ihre Mutter schließt sie aus, was vertsändlich ist nach all den Jahren. Hermann wird wahrscheinlich wieder ein Teil ihres Lebens. Aber eine Aufarbeitung ihrer Probleme wird es für sie wohl nicht geben. Nur an ihrem Körper arbeitet sie verbissen.

Thema: Deine Meinung zum Buch
LeserinLu kommentierte am 03. Juni 2024 um 21:48

Mich hat der Roman zu Beginn überzeugt, im letzten Drittel ließ die Spannung für mich leider dann merklich nach: meine Rezension .

Thema: Lektüre Teil I; Seite 1 bis 101
Stardust kommentierte am 04. Juni 2024 um 06:19

Nach dem ersten Abschnitt sind mir die Handelnden immer noch etwas fremd, auch Yasmin. Sie hat eine beste Freundin, eine erste Libe und kämpft sich durch die schweren Jugendjahre. Schlimm, dass ihr das mit ihrem Rücken geschieht, noch schlimmer, wie damit umgegangen wird. Es ist interessant, ihre Sicht der Dinge zu lesen, teils sehr gut beschrieben, teils hadere ich mit der Sprache. Ich hoffe, ich finde jetzt noch mehr in die Geschichte rein und kann verstehen, was passiert ist und warum.

Von Vito weiß man noch nicht viel, auch auf ihn bin ich sehr neugierig, auch für ihn muss eine Welt zusammen gebrochen sein, hat ihn was bewegt, er wurde bewegt. Mal sehen.

 

Thema: Wie gefällt dir das Cover?
Stardust kommentierte am 04. Juni 2024 um 06:22

Ich mag das Cover, weil es mehr verbirgt als zeigt. Gerade das macht neugierig auf den Inhalt. Es ist definitiv mal anders, man muss zweimal hinsehen, um zu begreifen. Es ist etwas, was man nicht richtig wahrnimmt, nicht komplett, was verschwindet.

Thema: Wie gefällt dir das Cover?
galaxaura kommentierte am 04. Juni 2024 um 07:52

Sehr schön beschrieben!

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 102 bis 181
SueWid kommentierte am 04. Juni 2024 um 10:49

Der zweite Leseabschnitt fiel es mir leichter, in die Geschichte zu kommen, auch wenn ich mit keiner der Figuren so wirklich mitgehen kann. Vito ist eine echt unausstehliche Figur, die stellenweise so abstoßend widerlich ist, dass ich mich frage, wie eine Frau auf ihn hereinfallen kann.

Yase ist so in sich selbst gefangen, sabotiert sich allerdings selbst. Gefühlt möchte sie lieber in der Opferrolle bleiben, weil es so leichter in ihr Weltbild passt. Das ist so tragisch.

Mit Hermann konnte man wirklich nur mitleiden. Er scheint ein Fels in der Brandung zu sein, der Yase so nimmt, wie sie ist. Sie hat alles, um vorangehen zu können, aber diese Gleichmütigkeit machten ihr scheinbar zu schaffen. Leider war es kein positiver Ausbruch aus dieser Routine, sondern sie reißt ihr Leben erst einmal ein. 

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 102 bis 181
milkysilvermoon kommentierte am 05. Juni 2024 um 11:17

Vito ist nicht nur in Bezug auf seinen Charakter ekelhaft, sondern legt auch wenig Wert auf Hygiene, Sauberkeit oder Ordnung. Ich würde ihn auch nicht mit der Kneifzange anfassen wollen. Verstehe nicht, dass sie noch mal zurück in die siffige Wohnung gehen will...

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 102 bis 181
SueWid kommentierte am 06. Juni 2024 um 08:38

Das nenne ich mal Selbstgeißelung. Was auch immer da in ihrem Kopf los war, es war definitiv selbstzerstörerisch.

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 102 bis 181
katzenminze kommentierte am 07. Juni 2024 um 11:01

Jaa, so krass! Sie will noch nichtmal Wasser aus seinem Wasserhahn trinken weil ekelhaft, aber meint nun mit ihm zusammen sein zu müssen. Das grenzt schon an Dissoziation. :(

Thema: Lektüre Teil I; Seite 1 bis 101
milkysilvermoon kommentierte am 04. Juni 2024 um 14:22

Ich bin nun auch mit dem ersten Abschnitt fertig. Bisher kannte ich die Autorin noch nicht. Meine Erwartungen waren zwar durchaus hoch, allerdings nicht sehr konkret. Bis jetzt bin ich noch unschlüssig, wie der Roman bei mir abschneiden wird.

Anders als die meisten hier bin ich in sprachlicher Hinsicht nicht enttäuscht. Mir gefällt der Stil eigentlich ganz gut. Die Figuren bleiben optisch (mit Ausnahme von Vito) zwar etwas vage. Ich finde den Roman aber ziemlich atmosphärisch. 

Inhaltlich ist der Roman bisher ein wenig durchwachsen. Manche Passagen haben mich gefesselt, andere (vor allem die im Reha-Kapitel) fand ich aufgrund der Ausführlichkeit nicht so spannend.

Schade, dass der Klappentext so viel vorwegnimmt. Allerdings ist damit klar, dass der zweite Abschnitt noch interessanter als das erste sein könnte.

Thema: Lektüre Teil I; Seite 1 bis 101
galaxaura kommentierte am 04. Juni 2024 um 19:07

Klappentexte sind aktuell eh so ein Thema, ich hatte das jetzt bei so vielen Büchern zuletzt, dass die einfach zu viel verraten. Komischer Trend.

Thema: Lektüre Teil I; Seite 1 bis 101
SueWid kommentierte am 05. Juni 2024 um 10:42

Und oft führen sie komplett in die Irre. WIe oft ich schon dachte, dass der Klappentext sogar nichtz zum restlichen Inhalten passen will.

Das sie zu viel verraten vom Inhalt geht mir bei vielen Rezis so. Diese sind so ausführlich, fast wie eine Buchbesprechung. Das nimmt dann oft den Reiz.

Thema: Lektüre Teil I; Seite 1 bis 101
milkysilvermoon kommentierte am 05. Juni 2024 um 10:57

Oh ja, bei Rezis wird das auch öfter mal gemacht. Das kann man dann aber weder dem Verlag noch dem Roman selbst ankreiden. ;-)

Thema: Lektüre Teil I; Seite 1 bis 101
galaxaura kommentierte am 05. Juni 2024 um 16:53

Haha, ja, das ist richtig. Für mich grundsätzlich immer rätselhaft, diese ausführlichen Inhaltsangaben, das ist ja auch nicht wirklich die Funktion einer Rezension. 

Thema: Lektüre Teil I; Seite 1 bis 101
milkysilvermoon kommentierte am 05. Juni 2024 um 10:55

Ja, stelle ich ebenfalls nicht zum ersten Mal fest. Dieses Spoilern gefällt mir gar nicht!

Thema: Deine Meinung zum Buch
Emswashed kommentierte am 04. Juni 2024 um 18:32

Wahrscheinlich war es jetzt ein großer Vorteil, Ohdes "Streulicht" nicht schon gelesen zu haben, denn so konnte ich mich jungfräulich in die Pfütze stürzen und hatte nichts "zu meckern". Eine Geschichte, wie sie zu tausenden ähnlich abläuft, weil Frauen noch immer zu Gehorsam und Unterordnung erzogen werden. Auch Yases, auf die Vogesenstraße beschränktes, Lebensumfeld passt in so manche weibliche Biografie. Ich kann im Moment eigentlich nur Gutes zum Roman berichten.

Vielen Dank an das Wld-Team für die Möglichkeit, hier mitlesen zu dürfen.
 

Thema: Deine Meinung zum Buch
katzenminze kommentierte am 14. Juni 2024 um 12:55

Sehr schön. Dann wird dir Streulicht vermutlich noch besser gefallen. :)

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 102 bis 181
Adelebooks kommentierte am 04. Juni 2024 um 21:30

Der zweite Teil hat mich nun richtig in einen Sog gezogen. Ich fand Yasemins labilen fast destruktiven Gefühlszustand sehr eindringlich und nachvollziehbar beschrieben. Alle ihre Erfahrungen scheinen wie eingebrannt in ihren Körper und ihre Seele und nur ein kurzer Moment mit Vito reicht aus um in alte Muster zu verfallen. Sehr gut herausgearbeitet fand ich auch, wie sich bei Yasemin Sexismus und Klassismus verbinden, hin zu dem Gefühl immer kämpfen zu müssen, nichts verdient zu haben. 

Thema: Lektüre Teil lll; Seite 182 bis Ende
Adelebooks kommentierte am 04. Juni 2024 um 21:41

Ich muss das Ende wohl noch ein wenig sacken lassen! Die letzten beiden Abschnitte haben mich in jedem Fall mit dem Roman versöhnt. Ich bin etwas hin und her gerissen. Einerseits wirkt die Referenz auf Imma und all die anderen Frau konstruiert, andererseits ist es doch genau das, was man empfindet in dem man die Muster erst sieht, wenn man ihrer, im Zweifelsfall durch eigenes Erleben und Erkenntnis, erst tatsächlich gewahr wird.

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 102 bis 181
milkysilvermoon kommentierte am 05. Juni 2024 um 11:14

Im ersten Abschnitt wurde es nur angedeutet. Hier wird nun klar, dass Vito einen problematischen Charakter beziehungsweise psychische Probleme hat. Er kommt nicht mit seinen Gefühlen klar, hat keinerlei Empathie und denkt immer nur an sich. Dass er noch mal richtig "austickt", ist zu befürchten. Die Hinweise, was noch passieren wird beziehungsweise passiert ist (aus Sicht des Prologs), verdichten sich. Man kann schon erraten, was in etwa Vito angestellt hat.
 

Aber auch Yasemin hat offenbar eine falsche Selbsteinschätzung. Sie beendet die gesunde, glückliche Beziehung mit Hermann. Sind es wirklich nur die vermeintlichen Zeichen, die sie zurück zu Vito treiben?  Ist es eine Midlifecrisis? Oder sind es vorwiegend psychische Probleme (Schuldgefühle etc.)?

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 102 bis 181
katzenminze kommentierte am 05. Juni 2024 um 12:43

Ich bin noch nicht ganz durch mit dem Abschnitt, deswegen verzeiht, wenn ich euer Beiträge erstmal ignoriere. Ich habe nur bezüglich eines Punktes Gesprächsbedarf:

Auf Seite 146/147 wird die Beziehung zu Herrmann geschildert und was Yasemin hier lernt. Sein lachen zu mögen, schlechte Laune haben zu dürfen, sich nicht immer entschuldigen zu müssen, Sicherheit zu fühlen und "was eine große Liebe bedeutete, nämlich [..] dass man sich gerade nicht verzehrte, dass man nicht litt". Das ist schön und wichtig ABER ich hatte nicht das Gefühl, dass Yasemin vorher gelitten und sich verzehrt hat? Seitenweise ging es doch eher um ihre Gleichgültigkeit? Und um Druck den sie sich selbst macht ob allein oder mit Partner. Dieses Differenz ist mir auch im ersten Teil schon aufgefallen. Erst die Szene im Sanatorium in der Yase die Stimmung des Schwimmbads aufnimmt und (mE) in den Details aufgeht, dann der Spaziergang, in denen sie zum ersten Mal ihren Körper und die Veränderungen durch die Behandlung wahrnimmt. Beides fand ich sehr positiv. Dann aber der Zauberspruch zum vergehnen der Zeit und wieder diese harte Gleichgültigkeit gegen alles. Mit erschließt sich diese Ambivalenz nicht so richtig. Andererseits finde ich Yasemin gleichzeitig authentisch beschrieben und mag die "allgemeingültigen" Teile, die sie repräsentiert. Sie steht ja schon auch stellvertretend für viele Frauen ihrer Generation.

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 102 bis 181
galaxaura kommentierte am 05. Juni 2024 um 16:52

Wir erfahren ja sehr wenig darüber, wie Yase aufgewachsen ist und was sie erlebt und gelernt hat. Wir sehen sie nur, wie sie jetzt ist - irgendwoher muss das kommen. Dass es uns nicht erklärt wird, ist schon gemein, lässt aber auch die Phantasie spielen.

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 102 bis 181
Estrelas kommentierte am 11. Juni 2024 um 17:14

Ich empfinde ihre Gefühle auch eher als unterdrückt, und womöglich ist das ihr Problem, dass sie nicht genau weiß, was sie will und deshalb andere über sie entscheiden lässt. Ich habe hier noch ein Zitat, das auch diese Ambivalenz verdeutlicht: "Es war ihr mehrmals passiert, dass sie die eigentliche Person nicht sehen konnte, aber sie lernte nichts daraus, war nicht misstrauisch, sobald sie Begeisterung für jemanden empfand."

Thema: Lektüre Teil lll; Seite 182 bis Ende
SueWid kommentierte am 05. Juni 2024 um 15:27

Der letzte Abschnitt war leider nicht der große Wow-Effekt.

Leider haben die Protagonisten, allen voran Yase und Vito keine wirkliche Charakterentwicklung durchgemacht. Das war am Ende doch sehr zehrend. Auch das es zu gewollt und konstruierte wirkte, war dabei keine Hilfe.

Für mich wird es leider keine Nachhall erzeugen. 

Thema: Lektüre Teil lll; Seite 182 bis Ende
SueWid kommentierte am 05. Juni 2024 um 15:33

Das Happy Ending für Yase war zu gewollt.

Da kommt Hermann um die Ecke mit ihrem Rad und alles sieht so, aus als würde es so weitergehen, wie es vor Vito war.
Auch da gibt es keine Weiterentwicklung für sie. Wirklich an ihrem Schuldbewusstsein, ihren zwanghaften Entschuldigungen oder an ihren Umgang mit ihrem Mitmenschen wird sie wohl nichts tun.
Also bleibt es am Ende, wie es am Anfang war, nur das KlickKlack ist jetzt eine Brache und Vito kann sie nicht mehr bedrängen.

Mir ist klar, dass es im wirklichen Leben wohl eher so ablaufen würde. Es ist einfach, in den eingefahrenen Denkmustern zu bleiben und sich in seiner Routine einzunisten. Aber für einen Roman mit einem so wichtigen Thema ist das einfach unbefriedigend.
 

Thema: Lektüre Teil lll; Seite 182 bis Ende
galaxaura kommentierte am 05. Juni 2024 um 16:49

Ja, da hast du Recht, dass Hermann da wieder auftaucht, war mir auch zu weit hergeholt. Passt auch so gar nicht zu der Härte, die das Buch sonst hat. Die Stagnation spüre ich auch, da geht es mir eher so, dass ich das real und insofern nicht verkehrt finde.

Thema: Lektüre Teil lll; Seite 182 bis Ende
Emswashed kommentierte am 08. Juni 2024 um 09:15

Aber rein von der Storyline her, ist es nur logisch, dass Hermann auftaucht. Schließlich kennt er die Adresse. Hermann ist auch hartnäckig, aber eben auf seine ganz eigene, ruhige Art.

Thema: Lektüre Teil lll; Seite 182 bis Ende
galaxaura kommentierte am 09. Juni 2024 um 11:06

Einerseits ja - andererseits ist er ja auch ein sehr klarer Charakter und sehr stark verletzt worden. Ist schon ein bisschen märchenhaft ;-)

Thema: Lektüre Teil lll; Seite 182 bis Ende
LESERIN kommentierte am 09. Juni 2024 um 12:17

genau, ein richtiger Fels in der Brandung.

Thema: Lektüre Teil lll; Seite 182 bis Ende
Estrelas kommentierte am 16. Juni 2024 um 17:41

Genau das ist mein größtes Problem mit diesem Roman: Mir fehlt die Entwicklung der Figur. Dann hätte ich die Phantasien und die schlimmen Situationen als Hürden auf ihrem Weg verstanden.

Thema: Lieblingsstellen
SueWid kommentierte am 05. Juni 2024 um 21:16

"Jede Handlung gegen das eigene Gewissen ist ein Selbstmord." S.241

Diese Aussage finde ich so stark, Die habe ich mir dick markiert im Buch.

Thema: Lieblingsstellen
SueWid kommentierte am 05. Juni 2024 um 21:21

"Der Rausch meiner Verliebtheit bestand darin, endlich Gewalt zu erfahren, die ich glaubte verdient zu haben. Ich bin in Vito gelaufen wie in ein offenes Messer. Ich habe geglaubt, in ihm ein neues Leben zu finden, dabei war es Vernichtung, die ich mir in Wirklichkeit erhoffte. Ich habe in ihm aufgehen wollen. Sein Mund ein offenes Grab, auf das ich zugestürtzt bon, als wäre es eine Verheißung."

S.226

 

Dieser Abschnitt beschreibt Yasemin sehr gut. So verstehe ich sie als Figur.

Thema: Lektüre Teil I; Seite 1 bis 101
downey_jr kommentierte am 06. Juni 2024 um 08:36

Ich konnte das Buch nun auch endlich anfangen.

Ich tat mich etwas schwer damit. Irgendwie bleibt alles etwas distanziert, man kommt Yasemin nicht so richtig nahe, jedenfalls ging es mir so ... Mit der Geschichte an sich kam ich gut voran und war schon neugierig, wie es weitergeht.

Thema: Lektüre Teil I; Seite 1 bis 101
SueWid kommentierte am 07. Juni 2024 um 20:49

In die Figuren einfühlen war zuweilen wirklich schwer. Du sagt es sehr schön: "alles etwas distanziert".

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 102 bis 181
downey_jr kommentierte am 06. Juni 2024 um 08:57

Auch hier bleibt vieles zu distanziert  für mich ... das Buch will vielleicht zu viel, was aber nicht umgesetzt werden kann, jedenfalls nicht für mich.

 

Dennoch gibt es hier zwei Stellen, die mich sehr berührt haben, ich zitiere mal:

 

Zitat S. 133:

"Sie nahm sich vor den Kaffeebohnen "mit Dankbarkeit" zu begegnen, wie Lydia ihr geraten hatte, aber sie bemerkte, dass sie nicht wusste, was damit gemeint war. Das ruhige Annehmen einer Sache ohne Wertung, ohne Angst, dass sie gleich wieder verschwunden sein könnte, war er nicht möglich. Alles, was sie spürte, war, dass sie die Handgriffe an der Kaffeemühle schnell hinter sich bringen wollte. Dass ist sie beim Betrachten der dampfenden Tasse schon bei der nächsten Aufgabe war, beim Pullover, den sie noch bügeln musste, bei der Notwendigkeit, sich die Zähne zu putzen, als müsse sie jedem Moment gedanklich einen Schritt voraus sein, um nicht von ihm verschluckt zu werden. Der Himmel färbte sich bei Sonnenaufgang orange, und die Häuser der vmVogesenstraße, in ihrem leicht erkrankten apricot, begann zu leuchten. Yasemine stand am Fenster und dachte nicht, "Wie schön!", sondern hatte das Gefühl, alles mit ihrem Blick zu entwerten. Nie konnte sie die Dinge lassen, wie sie waren. Immer fehlte etwas, oder vielmehr wurden sie durch ihre Beobachtung erst mangelhaft. Die Freude über den Himmel musste vertagt werden auf eine Stunde in der es richtig wäre. In der sie sich endlich in Ordnung gebracht hätte, in der sie mit sich im Reinen"wäre."

 

 

Zitat S. 147:

"Yasemin lernte, was eine große Liebe bedeutete, nämlich, dass man sich nicht darüber den Kopf zerbrach. Dass man sich gerade nicht verzerrte, dass man nicht litt, dass es kein aufgebrachtes Beben war, weil alles sich wie am seidenen Faden anfühlte, sondern das Gegenteil: eine Sicherheit wie ein heller Raum mit offenen Fenstern, in den man frei war zu treten und sich zu entspannen, weil man wusste, dass er sich nicht in Luft auflösen würde. Die Liebe war wie ein vertrautes Paar Schuhe, nach denen man immer zuerst griff, so bequem, dass man nicht darüber nachdachte, sie an den Füßen zu tragen."

Thema: Lektüre Teil lll; Seite 182 bis Ende
downey_jr kommentierte am 06. Juni 2024 um 09:00

Hmmm ... das Ende stellt mich leider nicht zufrieden.

Es gibt bessere Bücher zu diesen Themen, dieses hier konnte mich leider nicht überzeugen.

Das ist halt auch immer Geschmackssache - das eine Buch berührt die einen mehr, die anderen weniger.

Thema: Lektüre Teil lll; Seite 182 bis Ende
SueWid kommentierte am 06. Juni 2024 um 19:37

Viele haben wirklich mit dem Buch gehardet. Ich glaub entweder findet man es mega gut, oder eher so okay und es hat einen nicht da abgeholt wo man war. Passiert. Die Leserunde war trotzdem schön. :-)
 

Thema: Lieblingsstellen
downey_jr kommentierte am 06. Juni 2024 um 09:02

Das Buch hat mich insgesamt leider nicht überzeugt, dennoch haben mich zwei Stellen ziemlich berührt:

 

Zitat S. 133:

"Sie nahm sich vor den Kaffeebohnen "mit Dankbarkeit" zu begegnen, wie Lydia ihr geraten hatte, aber sie bemerkte, dass sie nicht wusste, was damit gemeint war. Das ruhige Annehmen einer Sache ohne Wertung, ohne Angst, dass sie gleich wieder verschwunden sein könnte, war er nicht möglich. Alles, was sie spürte, war, dass sie die Handgriffe an der Kaffeemühle schnell hinter sich bringen wollte. Dass ist sie beim Betrachten der dampfenden Tasse schon bei der nächsten Aufgabe war, beim Pullover, den sie noch bügeln musste, bei der Notwendigkeit, sich die Zähne zu putzen, als müsse sie jedem Moment gedanklich einen Schritt voraus sein, um nicht von ihm verschluckt zu werden. Der Himmel färbte sich bei Sonnenaufgang orange, und die Häuser der vmVogesenstraße, in ihrem leicht erkrankten apricot, begann zu leuchten. Yasemine stand am Fenster und dachte nicht, "Wie schön!", sondern hatte das Gefühl, alles mit ihrem Blick zu entwerten. Nie konnte sie die Dinge lassen, wie sie waren. Immer fehlte etwas, oder vielmehr wurden sie durch ihre Beobachtung erst mangelhaft. Die Freude über den Himmel musste vertagt werden auf eine Stunde in der es richtig wäre. In der sie sich endlich in Ordnung gebracht hätte, in der sie mit sich im Reinen wäre."

 

 

Zitat S. 147:

"Yasemin lernte, was eine große Liebe bedeutete, nämlich, dass man sich nicht darüber den Kopf zerbrach. Dass man sich gerade nicht verzerrte, dass man nicht litt, dass es kein aufgebrachtes Beben war, weil alles sich wie am seidenen Faden anfühlte, sondern das Gegenteil: eine Sicherheit wie ein heller Raum mit offenen Fenstern, in den man frei war zu treten und sich zu entspannen, weil man wusste, dass er sich nicht in Luft auflösen würde. Die Liebe war wie ein vertrautes Paar Schuhe, nach denen man immer zuerst griff, so bequem, dass man nicht darüber nachdachte, sie an den Füßen zu tragen."

Thema: Deine Meinung zum Buch
downey_jr kommentierte am 06. Juni 2024 um 09:25

Leider hat mich das Buch nicht so berührt, wie ich mir gewünscht hätte. Aufgrund der Inhaltsangabe hätte ich mehr erwartet. Der Schreibstil bei mir zu distanziert, ich konnte keinen Bezug zu den Hauptpersonen herstellen. Insgesamt war meiner Meinung nach vielleicht zu viel gewollt, aber die Umsetzung konnte das nicht erfüllen. Yasemin und auch die anderen Personen waren für mich nicht wirklich greifbar … vielleicht war es so gewollt, dass man manches nur zwischen den Zeilen lesen kann – bei anderen Büchern hat mir das auch otf gefallen, aber hier leider nicht. Ich lese sehr viel und gerne und besitze auch endlos viele Bücher, die mir am Herzen liegen - aber dieses Buch wird leider nicht in meinem Bücherregal bleiben.

 

Hier meine Bewertung, die ich auch auf anderen Buch-Communities und Onlineshops geteilt habe:

https://wasliestdu.de/rezension/meine-erwartungen-konnten-leider-nicht-e...

Thema: Deine Meinung zum Buch
SueWid kommentierte am 06. Juni 2024 um 19:51

Ihr Lieben, es war eine tolle Runde mit euch! Vieles konnte ich durch und mit euch viel besser verstehen und einsortieren. Es war kein einfaches Buch, es lässt mich definitiv zwiegespalten zurück, auch wenn es leider nicht sehr lange nachklingen wird bei mir. Der Inhalt hat mich schon gepackt, es waren einfach die klischeehaften Figuren, die mich abgestoßen haben.

https://wasliestdu.de/rezension/grenzueberschreitungen-4

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 102 bis 181
Stardust kommentierte am 07. Juni 2024 um 06:48

Ich finde es schwer in diesem Buch, dass mir hier keine der Protagonisten sympathisch ist. Die Beschreibug von Yases Gedanken und Gefühlen sind sehr gelungen, ihre Handlungen sind fpr mich sehr klischeehaft. Sehr aufschlussreich fand ich die Schilderung von Sasche, da merkte man erstmals so richtig, wie Vito tickt und dass mit ihm etwas nicht stimmt.

Yase kann ich nicht verstehen, sie hat ein gutes Leben mit Hermann, warum redet sie nicht mit ihm, sondern setzt das aufs Spiel. Hier ist er das Opfer, und Vito hat wohl auch nicht darauf abgezielt. Ich bin sehr gespannt, was passieren wird.

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 102 bis 181
galaxaura kommentierte am 07. Juni 2024 um 15:56

Das stimmt, ungewöhnlicherweise baut man eher zu den Sidekicks Beziehung auf.

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 102 bis 181
SueWid kommentierte am 07. Juni 2024 um 20:52

Ja genau! Ich empfand Hermann, Imma oder auch Sascha als viel spannendere Figuren mit mehr Tiefgang als Yase & Vito. Schon eine seltsame Konstellation die da Deniz Ohde aufmacht für die Lesenden.

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 102 bis 181
Estrelas kommentierte am 11. Juni 2024 um 17:21

Ich bin vom Verlauf der Handlung derart irritiert (dass Y. so wenig für sich einsteht), dass ich mich schwertue weiterzulesen.

Thema: Lektüre Teil lll; Seite 182 bis Ende
milkysilvermoon kommentierte am 07. Juni 2024 um 10:47

Für mich ist das letzte Drittel leider das schwächste. Die Auflösung um das Verschwinden des Hauses war ja nicht sonderlich überraschend. Auch sonst bietet die Geschichte nicht mehr viel.

Die Passagen um die sexuellen Übergriffe, den Tod Immas und andere Gewalt gegen Frauen wirken auf mich zu pathetisch und überhöht. Ich finde es gut, dass Zusammenhänge und Parallelen aufgezeigt werden. Das Thema ist so, so wichtig. Die literarische Umsetzung überzeugt mich aber nicht. Das hätte man inhaltlich eleganter verknüpfen können. Es macht irgendwie den Eindruck, dass es am Ende noch alles reingequetscht wurde, um ja keinen Aspekt auszulassen.

Habe ich es überlesen oder wird das angedeutete "Geheimnis" von Vito bis zum Schluss nicht aufgelöst? Mir fehlt da was...

Thema: Lektüre Teil lll; Seite 182 bis Ende
Estrelas kommentierte am 16. Juni 2024 um 17:38

Ich habe das ähnlich empfunden wie du. Es gab unnötige Schleifen zum Schluss, aber mir fehlte die eigentliche Reflexion, mit der die Geschichte aufgearbeitet wird (stattdessen Todesphantasien, die in eine ganz andere Richtung lenken).

Thema: Wie gefällt dir das Cover?
milkysilvermoon kommentierte am 07. Juni 2024 um 10:53

Mir gefällt das Cover sehr gut, weil es erstens einen inhaltlichen Bezug zum Roman gibt, weil es zweitens mehr enthält, als der erste, flüchtige Blick offenbart und weil es drittens aus der Masse mit seiner Ungewöhnlichkeit hervorsticht.

Thema: Lieblingsstellen
katzenminze kommentierte am 07. Juni 2024 um 11:46

Mit ihrem Lachen hatte sie versucht, ihm die Anspannung zu nehmen. Es war ein Instinkt, den sie sich zu diesem Zeitpunkt antrainiert hatte: dass die negativen Gefühle der Männer ihre Aufgabe waren.
S. 144

Sie streute besonders viel Käse über die Lasagne, damit sie ihm schmeckte.
S. 145

Beide Stellen beschreiben krass ein Gefühl, das ich auch kenne. Diese Aufgabe als Frau Gute Stimmung machen zu müssen. Total absurd wenn man es so liest, aber treffend.

Thema: Lieblingsstellen
SueWid kommentierte am 07. Juni 2024 um 20:55

Der gute, stille Geist im Hause ist oft die Ehefrau / Mutter. Schön Wogen glätten.

Thema: Lektüre Teil I; Seite 1 bis 101
Estrelas kommentierte am 08. Juni 2024 um 10:33

Der Anfang hat mich sehr viel Konzentration gekostet. Das könnte neben persönlichen Umständen an der Sprache und dem Kennenlernen der Figuren gelegen haben. Es hat mir aber trotzdem die Freude am Buch nicht genommen. Mir gefiel hier besonders, wie viel Fantasie die Protagonistin besitzt, z.B. durch die Beschreibung des Spiels mit übernatürlichen Fähigkeiten.

Der Teil nach dem Unfall wird mit Humor eingeleitet („Die ist schief.“) und folgt dann den Routinen des Sanatoriums, was ich jedoch keineswegs als langweilig empfand. Ich habe mit dem jungen Mädchen mitgefühlt, das sich vor fremden Männern entblößen muss und es für seine Willenskraft bewundert. Erstaunlich auch, wie Y.s Entwicklung dazu führt, dass sie ihre erste Liebe so einfach hinter sich lässt.

Thema: Lektüre Teil I; Seite 1 bis 101
SueWid kommentierte am 13. Juni 2024 um 09:17

Mir gefiel hier besonders, wie viel Fantasie die Protagonistin besitzt, z.B. durch die Beschreibung des Spiels mit übernatürlichen Fähigkeiten.

Tatsächlich kenne ich viele Teenies, die damit etwas herumexperimenten. Ist ja auch spannend, spielt mit der Fantasie der Kids und ein wenig rebelisch ist es eben auch.

Thema: Lektüre Teil I; Seite 1 bis 101
galaxaura kommentierte am 15. Juni 2024 um 18:14

Haha, ja, ich erinnere mich auch, in meiner Teeniezeit war Pendeln, Gläser rücken usw. auch der Shit :)

Thema: Lektüre Teil I; Seite 1 bis 101
SueWid kommentierte am 17. Juni 2024 um 13:26

Das experimentieren war echt toll und so unschuldig damals. :-)

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 102 bis 181
LESERIN kommentierte am 09. Juni 2024 um 12:02

Diesen Abschnitt fand ich mit seinem sozialpsychologischen Ansatz ganz, ganz stark , aber sehr, sehr bedrückend. musste das Buch kurz beiseite legen.

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 102 bis 181
SueWid kommentierte am 17. Juni 2024 um 13:28

Gerade bei so intensiven Büchern bin ich immer echt froh über den Austausch in der Lesegruppe hier. Da kann man es sacken lassen und vielleicht sogar neu einsortieren durch die Ideen und Meinungen der anderen Lesenden.

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 102 bis 181
Estrelas kommentierte am 09. Juni 2024 um 17:56

„Es ist schade, dass diese Erinnerung im Nachhinein so besudelt worden ist.” (S. 107) Da dachte ich noch: Dann ist es ja gut, dass Y. die Beziehung beendet hat, wenn der Typ so ein Idiot ist. Dann probieren beide Partner aus, ohne dass der Richtige darunter ist, aber es scheint nicht so, als würden sie die Beziehungen aus dem Verlangen zueinander heraus boykottieren. Ich kann nicht nachvollziehen, dass sich Y., nachdem sie sich nach dem Auszug bei ihren Eltern weiterentwickelt hat, trotz ihres schlechten Bauchgefühls auf V. einlässt. Soll das etwa heißen, dass sie durch den Verlust des Schamgefühls in jungen Jahren kein Selbstwertgefühl mehr hat? Das fühlt sich für mich komisch und verkehrt an…

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 102 bis 181
SueWid kommentierte am 13. Juni 2024 um 09:23

Yase hat sich nach ihrem Auszug bei ihren Eltern schon etwas weiterentwickelt. Sie genoss ihre Eigenständigkeit und konnt für sich selbst sorgen. Aber bei sich selbst und in ihrem Körper scheint sie zu keinem Zeitpunkt angekommen zu sein. Sie sieht sich dauerhaft in einer schuldbelasteten Opferrolle, die sie ausfüllen muss. Die Abkehr von ihrer "normalen", stabilen Beziehung zu Hermann, hin zu der sehr destruktiven Beziehung zu Vito scheint ihr da nur folgerichtig.

Thema: Lektüre Teil lll; Seite 182 bis Ende
Stardust kommentierte am 09. Juni 2024 um 19:44

Ich habe das Buch jetzt auch beendet und muss noch ganz viel sacken lassen. Ich hatte bis zum Schluß meine Probleme mit Yase und auch Vito, bei beiden konnte ich sehr oft ihr handeln nicht nachvollziehen. Yase hatte doch schon so oft starke und unabhängige Gedanken, sie hat dahinter geschaut und auch verstanden und ist doch wieder in ihre Rolle gerannt. Als sie sich gelöst hat, war es zu spät, jedenfalls für Vito, aber wer weiß, vielleicht hätte ihn auch nichts mehr ändern können.

Yase hat überlebt, die Szene mit Hermann fand ich unnötig, hier braucht man kein Happy End, das würde stören. Schlimm, wie tief Schuld und Scham immer noch in uns Frauen sitzen, von klein auf an und in so vielen. Das wird noch ganz lange dauern, aber es wird werden.

Thema: Lektüre Teil lll; Seite 182 bis Ende
SueWid kommentierte am 13. Juni 2024 um 09:33

 Schlimm, wie tief Schuld und Scham immer noch in uns Frauen sitzen, von klein auf an und in so vielen. Das wird noch ganz lange dauern, aber es wird werden.

Ich hoffe auch, dass sich diese Internalisierung und vor allem der Hass und die Abwertung gegen Frauen endlich aufhört. Es wäre grauenvoll, wenn alles was bisher erreicht worden ist, wieder gekippt würde. Es muss eine Weiterentwicklung stattfinden.

Thema: Lektüre Teil lll; Seite 182 bis Ende
galaxaura kommentierte am 15. Juni 2024 um 18:18

Word!!!

Thema: Deine Meinung zum Buch
milkysilvermoon kommentierte am 12. Juni 2024 um 11:41

Leider hat mich das letzte Drittel nicht mehr überzeugt: zu pathetisch, zu vieles noch reingequetscht. Das war nicht sehr elegant gelöst. Alles in allem habe ich den Roman jedoch gerne gelesen und verteile vier Sterne:

https://wasliestdu.de/rezension/der-wiederkehrende-willensbruch

Thema: Deine Meinung zum Buch
SimoneF kommentierte am 12. Juni 2024 um 13:11

Vielen Dank an WasLiestDu und den Suhrkamp-Verlag, dass ich an diese Leserunde teilnehmen durfte. Leider hat mich das Buch inhaltlich nicht ganz überzeugt und vielleicht etwas zu viel gewollt. Meine Rezension habe ich hier

https://wasliestdu.de/rezension/zu-viel-gewollt-30

erstellt und bei Lovelybooks, Lesejury, Bücher.de, Ebook.de, Hugendubel, Weltbild und Thalia geteilt.

Thema: Deine Meinung zum Buch
Stardust kommentierte am 13. Juni 2024 um 08:37

Ich habe das Buch gerne gelesen, aber mich hat es nicht überzeugt, mir ging es nicht tief genug.

https://wasliestdu.de/rezension/angeborene-schuld

Thema: Deine Meinung zum Buch
katzenminze kommentierte am 14. Juni 2024 um 12:53

Hier kommt endlich auch meine Rezension. ich habe mich etwas schwergetan, weil ich recht zwiegespanten bin. X)

https://wasliestdu.de/rezension/ich-stelle-mich-schlafend

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Adelebooks kommentierte am 15. Juni 2024 um 09:22

Das kann ich so gut nachvollziehen! Mir ging es ähnlich!

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Adelebooks kommentierte am 15. Juni 2024 um 09:22

Ganz herzlichen Dank, dass ich diesen Roman im Rahmen einer Leserunde entdecken durfte! Mein Leseerlebnis war etwas durchwachsen, auch weil ich bestimmte Erwartungen durch Streulicht hatte. An diesen kann Ich stelle mich schlafend, für mich leider nicht ganz anschließen. In einigen Aspekten ist mir der Roman zu gewollt gewesen, gewollt poetisch, gewollt mahnend ... hier fehlte mir die scheinbare Leichtigkeit, wenn auch bedrückend, mit der die Autorin in Streulicht erzählt. Trotzdem ist es ein sehr gutes Buch für mich gewesen. Meine Rezension findet sich hier und wird auch noch geteilt:

https://wasliestdu.de/rezension/ein-roman-ueber-internalisierte-weiblich...

Thema: Lektüre Teil lll; Seite 182 bis Ende
Estrelas kommentierte am 16. Juni 2024 um 17:35

Mich hat in diesem Teil verwirrt, dass sich Y. ihre Tode vorstellt, als wäre sie an I.s Stelle gewesen. Fast hatte ich den Eindruck, dass sie womöglich gestorben ist (denn ihr Trampen wurde ja zuvor beschrieben) und der Rest der Geschichte gar nicht mehr passiert ist.

Ich wollte das Ende sacken lassen, bevor ich hier schreibe und stelle fest, dass es mir nun nicht leichter fällt. Es hat mich nicht derart berührt, wie ich es mir wehofft hatte. Ich hatte zwischendurch einen regelrechten Widerwillen weiterzulesen, weil ich auf eine Reaktion gewartet habe auf den ganzen Mist, der Y. passierte.

Thema: Deine Meinung zum Buch
Estrelas kommentierte am 18. Juni 2024 um 16:30

Ach schade, ich hatte mir mehr erhofft. https://wasliestdu.de/rezension/der-verlust-der-unschuld-0

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LESERIN kommentierte am 20. Juni 2024 um 12:27

https://wasliestdu.de/rezension/fight-flight-freeze-or-fawn

 

Ein deprimierender, aber wahrer Roman.

Ich sage "Dankeschön!"

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