Rezension

Stürmische Zeiten in der Hansestadt

Im Nordwind -

Im Nordwind
von Miriam Georg

Bewertet mit 5 Sternen

"Im Nordwind" von Miriam Georg ist ein meisterhaft erzähltes historisches Drama, das nicht nur die Herzen der Hörer berührt, sondern sie auch tief in die sozialen und persönlichen Kämpfe des frühen 20. Jahrhunderts eintauchen lässt. Die Geschichte spielt im Hamburg des Jahres 1913 und folgt der mutigen Protagonistin Alice Bloom, die in einer scheinbar ausweglosen Situation steckt: Armut, ein gewalttätiger Ehemann und der verzweifelte Kampf um das Wohl ihrer Tochter Rosa.

Alice ist eine starke und emphatische Figur, deren Mut und Entschlossenheit beeindrucken. Ihr fester Wille, sich aus den Fängen ihrer unglücklichen Ehe zu befreien, bringt sie in Kontakt mit John Reeven, einem wohlhabenden Anwalt, der ehrenamtlich in der Sozialsprechstunde arbeitet. John, der selbst in einer unglücklichen Beziehung steckt, wird schnell von Alices Entschlossenheit und Stärke angezogen. Ihre gemeinsame Reise ist nicht nur ein Kampf gegen die Ungerechtigkeiten ihrer Zeit, sondern auch eine sich entwickelnde Romanze, die durch das gesellschaftliche und rechtliche Klima stark behindert wird.

Miriam Georgs Erzählweise ist fesselnd und präzise. Die Charaktere, sowohl Haupt- als auch Nebenfiguren, sind authentisch und gut ausgearbeitet. Besonders hervorzuheben ist Blanche Reeven, Johns warmherzige Schwester, sowie sein verbitterter Bruder Julius.

Die Geschichte ist nicht nur eine romantische Erzählung, sondern beleuchtet auch die Frauen-, Kinder- und Arbeiterrechte jener Zeit.

Tanja Fornaro ist eine hervorragende Sprecherin, die sowohl die Figuren als auch die Zeit eindrucksvoll zum Leben erweckt.

Insgesamt ist "Im Nordwind" ein eindrucksvolles Hörbuch, das seine Hörer bewegt und beeindruckt. Eine klare Empfehlung und verdiente 5 Sterne!