Rezension

Mega spannend

Stalker – Er will dein Leben. -

Stalker – Er will dein Leben.
von Arno Strobel

Bewertet mit 5 Sternen

Zum ersten Mal ist es Schauspieler Eric Sanders gelungen, eine größere Rolle in einem TV Krimi zu erhalten und dann ausgerechnet im Tatort. Schon nach der Ausstrahlung im TV erhält er zahlreiche Nachrichten und Gratulationen zu seiner gelungenen Darbietung und auch seine Social Media Kanäle explodieren regelrecht mit neuen Followern und Nachrichten. Aber noch während Sanders in seinem Hoch vor sich hinschwelgt, tauchen aufdringliche Kommentare unter denen seiner Fans auf und eine Fakeseite mit seinen Bildern wird erstellt. Was zunächst recht harmlos beginnt, nimmt immer drastischere Züge an und dann erhält er eine Nachricht, die ihn vollständig verwirrt, denn angeblich sei er nicht der, für den er sich ausgibt. Sanders wendet sich an die Polizei, doch die Situation spitzt sich immer mehr zu.
Arno Strobels Thriller gehören schon seit Jahren zu meinen absoluten Must reads und ich war im Vorfeld schon sehr gespannt auf Stalker und die gesamte Umsetzung.
Der Schreibstil ist einfach nur absolut fesselnd, ich habe das Buch morgend begonnen und am Nachmittag beendet und konnte es einfach nicht aus der Hand legen, weil ich wissen musste, was nun wirklich hinter all dem steckt.
Der Psychothriller und dieses Wort verdient dieses Buch auch auf jeden Fall, lässt einen beim Lesen regelrecht schwindelig werden. Es ist so unglaublich spannend und immer wieder kommen unvorhersehbare Plottwists, die einen nur mit einem what the f*ck zurücklassen. Ich wusste einfach nicht mehr, wem oder was ich hier noch glauben oder vertrauen sollte und war immer wieder aufs Neue überrascht. Ab einem gewissen Punkt bei den Nachforschungen, die der Protagonist Eric Sanders anstellt, hatte ich eine kleine Ahnung, die ich wieder verworfen habe und dann doch wieder überrascht wurde. Wenn du also glaubst, du weißt wie der Hase läuft, dann hoppelt er definitiv wieder in eine andere Richtung.
Das Thema Stalking ist vielleicht nichts Neues, aber Strobel verpasst dem Ganzen ein etwas anderes Bild. Das heutzutage Fakeaccounts wie Sand am Meer in den sozialen Netzwerken auftauchen, ist nichts Neues mehr, aber hier nimmt das ganze natürlich noch viel schwer wiegendere Ausmasse.
Wirbegleiten Protagonisten Eric Sanders in der Ich-Perspektive bei seiner Suche nach der Wahrheit. Zunächst konnte ich das, was sein Stalker ihm da vorwirft, gar nicht glauben, denn wir erleben hier einen durchweg bodenständigen Familienvater, der sich an seiner plötzlich aufkeimenden, späten Karriere erfreut. Durch all die Drehungen und Wendungen weiß man natürich nachher nicht mehr, was man denn nun wirklich glauben soll, aber genau das macht dieses Buch ums spannender.
Eric Sanders fand ich äußerst authentisch und glaubwürdig, sein Schicksal ging nah und verblüfft. Die Beziehung zu seiner Frau fand ich dafür eher lieblos, beide gehen nicht wirklich aufeinander ein oder zu. Auch diese Tatsache lässt im Kopf die ein oder andere Idee entstehen, worum es hier wirklich geht.
Insgesamt fand ich die Zeichnung der Charaktere richtig gut gelungen und konnte hier ordentlich mitfiebern und mitfühlen. Viele Momente fühlten sich an, wie aus dem Leben gegriffen, das ein oder andere leicht überzogen, doch im Großen und Ganzen durchaus vorstellbar.

Mein Fazit: Mit Stalker ist Arno Strobel wieder einmal gelungen, einen mega spannenden Pageturner zu schreiben, den man einfach nicht mehr zur Seite legen möchte und der mit Plottwists und überraschender Auflösung einfach zu überzeugen weiß. Wer auf der Suche nach einem spannenden Psychothriller ist, sollte hier unbedingt zugreifen, denn Strobel spielt hier ganz geschickt mit den Vorstellungen seiner Leser und greift dabei auf ganz aktuelle Themen zurück. Leseempfehlung.