Rezension

Gelungener Abschluss

Die Schwestern vom Ku'damm: Ein neuer Morgen -

Die Schwestern vom Ku'damm: Ein neuer Morgen
von Brigitte Riebe

Bewertet mit 5 Sternen

In Berlin geht es im Jahre 1966 turbulent zu. Die Stadt ist geteilt und im Westen wollen die jungen Leute mehr Freiheit. Das zeigt sich auch in der Mode. Die Röcke werden enorm kurz und die Farben immer knalliger. Auch die Musik verändert sich. Nicht alle kommen damit klar. Auch Friedrich Thalheim, der Senior des Kaufhauses Thalheim, muß erst überzeugt werden, daß man mit der Zeit gehen muß, um im Geschäft zu bleiben. Das ist eine schwere Aufgabe für Miriam, die diese Mode entwirft. Auch privat hat sie einiges zu überstehen. Als sie mit vierzig schwanger wird plagen sie große Zweifel, ob das Kind gesund sein wird. Und wie wird Adoptivtochter Jenny reagieren? Doch dann trifft Miriam einen Mann, der ihr in den Kriegswirren sehr geholfen hat. Alte Erinnerungen kommen wieder hoch und bringen Miriams Gefühle aus dem Gleichgewicht.

In dem Teil "Ein neuer Morgen" aus der Serie "Die Schwestern vom Ku'damm" geht es hauptsächlich um Miriam. Durch die Geschichten um ihr Leben können wir Zeuge werden, wie rasant sich in den 1960er Jahren alles verändert. Die Menschen wollen Freiheit und dafür rebelliert die Jugend. Brigitte Riebe beschreibt diese Zeit ganz hervorragend. Man spürt beim Lesen des Buches, daß die Veränderungen an keinem vorbei gehen. Dabei fällt es einigen besonders schwer, damit klar zu kommen. Trotzdem sind die Erinnerungen an die Kriegszeiten immer noch präsent. Für manche Menschen ist es ein Hin und Her zwischen glücklichen Momenten und traurigen Erinnerungen. Man kann merken, daß Brigitte Riebe sich mit der Nachkriegszeit in Deutschland sehr intensiv beschäftigt hat. Ihre Bücher sind wahre Zeitzeugen, auch weil reale Personen ihren Auftritt haben. Ich empfehle, alle Teile der Serie von Anfang an zu lesen.