Rezension

Abenteuer mit einem Schuss Magie!

Arlo Finch (1). Im Tal des Feuers - John August

Arlo Finch (1). Im Tal des Feuers
von John August

Arlo Finch zieht gemeinsam mit seiner Mutter und seiner älteren Schwester in das abgelegene Bergdorf Pine Mountain zu seinem Onkel Wade. Im Gegensatz zum Leben in der Stadt ist hier nicht nur alles ungewohnt, sondern mehr als seltsam... Nicht nur, dass sein Onkel ein verschrobener Eigenbrötler zu sein scheint, Arlo sieht plötzlich Geisterwesen, die keiner außer ihm wahrnehmen kann. Das Ganze ist jedoch nur die Spitze des Eisbergs! In Pine Mountain gibt es seltsame Tiere und Wesen, die an der Grenze des Vorstellbaren liegen. Zum Glück findet Arlo schon bald Freunde in seinen Mitschülern Henry Wu und Indra und wird Teil der Gemeinschaft von Rangern, die in den Wäldern Abenteuer erleben und sich durch unterschiedliche Aufgaben Abzeichen verdienen. Doch auch hier geht nicht alles mit rechten Dingen zu. Was hat es mit der Cousine seines Gruppenführers Connor auf sich, die vor Jahren in den Wäldern verschwand? Und warum redet keiner über den Gelben Trupp, der früher neben dem Roten, Blauen und Grünen existiert haben muss?

"Arlo Finch – Im Tal des Feuers" ist das Debüt des US-Drehbuchautors John August und man merkt dem bildhaften Schreibstil seinen Beruf an. Die Geschichte ist wahrhaft filmreif und man kann sich sehr gut in das Geschehen und die Kulisse hineinversetzen.
Zu Beginn startet die Geschichte noch recht gemächlich, auch wenn John August von Anfang an magische Figuren wie Feenkäfer oder den Geisterhund einbindet. Das Tempo zieht mit den Wettkämpfen zwischen den Rangertrupps aber mächtig an und ab diesen Zeitpunkt wird das Geschehen magischer und düsterer, da sich die Kinder in den Wäldern nicht nur natürlichen, sondern ebenso übernatürlichen Gefahren ausgesetzt sehen. Gegen Ende lernt der Leser dann auch das titelgebende Tal des Feuers kennen, sollte er sich bis dahin gefragt haben, wie das Buch zu seinem Titel kommt.
Neben den übernatürlichen Elementen sind es vor allem die Freundschaftsgeschichte und der Zusammenhalt innerhalb der Gemeinschaft der Ranger, die mich in den Bann gezogen haben. Ich fand es sehr schön und lesenswert, welche Werte den Kindern und Jugendlichen dort vermittelt werden, was sie lernen, und wie ihr Gemeinschaftssinn durch Teamarbeit und das Lösen von Aufgaben immer weiter gestärkt wurde.

Für einen Reihenauftakt ist "Im Tal des Feuers" sehr fesselnd, obwohl der Autor in diesem ersten Band die Charaktere komplett einführen muss. Das Ende lässt einen neugierig, aber zufrieden auf die Fortsetzung warten, auch wenn natürlich noch viele lose Enden nach einer Auflösung suchen.
Die ansprechenden Illustrationen und das Glossar, das viel Wissenswertes rund um die Ranger vermittelt, rundet das gelungene Gesamtbild des Auftakts der Arlo-Finch-Reihe noch ab.

"Arlo Finch - Im Tal des Feuers" ist ein vielversprechender Reihenauftakt, der gleichermaßen für Jungen und Mädchen geeignet ist und der übernatürliche Elemente mit Strukturen der klassischen Abenteuerliteratur vereint.
Zudem nehmen Familiengeschichten und die Freundschaft zwischen den Kindern eine zentrale Rolle ein, so dass ich mich in den Folgebänden nicht nur auf die Lösung mehrerer Rätsel, sondern auch über weitere gemeinsame Abenteuer von Arlo, Henry, Indra und den anderen Rangern freue.