Rezension

Ach, wie gut, dass niemand weiß...

Schattengold – Ach, wie gut, dass niemand weiß ... -

Schattengold – Ach, wie gut, dass niemand weiß ...
von Christian Handel

Bewertet mit 5 Sternen

Kurzbeschreibung

 

Drei Dinge muss Farah ihren Eltern versprechen: Iss nie etwas, das dir Feen anbieten. Verrate ihnen nicht deinen Namen. Und am wichtigsten: Lass dich unter keinen Umständen auf einen Handel mit dem Dunklen Volk ein. In diesem Sommer wird Farah jedes einzelne dieser Versprechen brechen.

 

Meinung

 

"Schattengold - Ach, wie gut, dass niemand weiß" ist Fairy - Tale - Fantasy von Christian Handel. Das Buch ist am 1. Dezember 2022 im Piper Verlag erschienen, umfasst 400 Seiten und ist als Hardcover oder als ebook erhältlich. Christian Handel hat bereits mehrere Bücher veröffentlicht. Für mich war dies das erste Buch von ihm. Fast jeder kennt die Erzählung vom "Rumpelstilzchen". Ein armer Müller brüstet sich damit, dass seine schöne Tochter Stroh zu Gold spinnen kann. Der König kann dies nicht glauben und will es mit seinen eigenen Augen sehen. Die Müllerstochter wird über Nacht in eine Kammer voll mit Stroh eingesperrt. Bis zum Morgen soll sie alles Stroh zu Gold spinnen, sonst muss sie sterben. Ein kleines Männlein taucht auf und bietet ihr seine Hilfe an. Aber diese Unterstützung hat seinen Preis und so nehmen die Dinge ihren Lauf.

 

Ich liebe Märchen, Märchenadaptionen und Erzählungen mit Märchenaspekten. Eine Adaption von Rumpelstilzchen habe ich bislang noch nicht kennenlernen dürfen. Neugierig habe ich das Buch zur Hand genommen und zu lesen begonnen. Ich bin gut und schnell in der Erzählung gelandet. Farah ist eine sympathische Protagonistin und ich habe sie gerne durch die Geschichte begleitet. Ihr wurden weitere interessante Charaktere zur Seite gestellt, welche schnell Sympathie und Antipathie hervorrufen. In Märchen scheint oft sofort klar, wer gut und wer böse ist. Doch ist nicht immer alles so wie es scheint. Das Gute ist nicht nur anständig und das Böse nicht immer übel gesinnt. Die Zuweisung ist oft verwaschen, unklar und in Graubereichen angesiedelt. Das wird auch hier deutlich. Zudem spielen, wie bei manch anderen wundersamen Begebenheiten, Tiere eine einnehmende Rolle.

 

In seiner Erzählung ist Christian Handel in den Grundzügen sehr nahe am Original geblieben. Das Märchen wurde nicht modernisiert interpretiert, was mir liegt, denn ich liebe das Wesen der Urfassung. Allerdings hat er finstere Feenwesen und einen verbotenen Wald mit eingearbeitet, und so einen signifikanten Aspekt hinzugefügt. Dieser trägt dazu bei, dass es düster und schaurig wird. Allerdings ist das Waldkönigreich, in welchem die Geschichte spielt, auch atmosphärisch und zauberhaft. Da der grundlegende Hergang durch das Märchen bekannt ist, wird es nicht dramatisch spannend. Nichtsdestotrotz bin ich voller Neugierde durch die Seiten gewandert. Der Autor bemühte sich, die Geschehnisse mit viel Persönlichkeit zu füllen, die Konflikte herauszuarbeiten und der Frage nach dem Warum auf den Grund zu gehen. Meiner Meinung nach ist ihm das wunderbar gelungen.

 

Erzählt wird aus der Sicht von Farah. Mit dem Schreibstil des Autors kam ich sehr gut zurecht. Leicht, klar, bildhaft und flüssig führt er durch die Zeilen. Die Sprache fand ich zur Geschichte passend und das Erzähltempo angenehm.

 

Fazit: "Schattengold - Ach, wie gut, dass niemand weiß" ist Fairy - Tale - Fantasy von Christian Handel. Die Geschichte der schönen Müllerstochter, welche angeblich Stroh zu Gold spinnen kann, wurde hier mit viel Persönlichkeit gefüllt. Der Autor hat die Konflikte gut herausgearbeitet und ist der Frage nach dem Warum auf den Grund gegangen. Für mich eine wunderbar gelungene Märchenadaptionen. Von mir gibt es ***** Sterne.

 

Zitat

 

"Ich konnte kein Stroh zu Gold spinnen. Es gab jedoch einen Weg, wie ich der Königin geben konnte, was sie wollte. Wenn ich es wagte, ihn zu beschreiten."

(Zitat aus "Schattengold - Ach, wie gut, dass niemand weiß", Pos.: 1261)