Rezension

Nah am Original, aber interessant!

Schattengold – Ach, wie gut, dass niemand weiß ... -

Schattengold – Ach, wie gut, dass niemand weiß ...
von Christian Handel

Bewertet mit 3.5 Sternen

Die Märchendaption von Rumpelstilzchen ist zum Teil recht nah an der ursprünglichen Fassung orientiert, sodass beim Lesen oft klar ist, was als Nächstes passieren wird. Die Ergänzung um einen Funken Magie und Feen war allerdings interessant zu lesen. Auch die Atmosphäre hat für mich wunderbar funktioniert. Die düsteren Gegenden konnte ich mir beim Lesen so vorstellen als wäre ich direkt dabei – ob man das wirklich möchte, ist in diesem Fall eine andere Frage. 

Farah war aus meiner Sicht zu Beginn leider deutlich zu unbedacht (ihre Entwicklung war dafür schön zu sehen) und die Liebesgeschichte hat für mich weniger gezündet. Vielleicht hätten den Protagonist:innen ein paar Jahre mehr auf dem Buckel gutgetan – allerdings kommen Abenteuer vermutlich immer dann, wenn man sie nicht erwartet. (Berit & den Waschbären mochte ich sehr!)

Ich hätte es zudem schön gefunden, wenn für die Geschichte rund um Thomas etwas mehr Raum gewesen wäre. Zu Anfang werden wir in sein Geheimnis eingeweiht, im weiteren Verlauf werden seine Sorgen jedoch nicht näher thematisiert. 

Eine Szene hat mich besonders überrascht. Wie die entsprechende Figur habe ich erwartet, dass mit Vorwürfen auf ein Geständnis reagiert wird. Stattdessen wird vermittelt, dass das Ausschließen anderer viel mehr Spannungen erzeugen kann als die Wahrheit es je könnte. Die positive Bestärkung hat mir sehr gut gefallen, auch wenn der Weg dahin etwas holprig war. 

Insgesamt hat mich Schattengold gut unterhalten, an einigen Stellen hätte für mich jedoch etwas mehr Feenmagie zwischen den Seiten hängen können.