Rezension

Alles nur noch virtuell?

Mind Games - Teri Terry

Mind Games
von Teri Terry

Kurzbeschreibung
In Lunas Umfeld läuft alles virtuell ab. Der Unterricht, das Treffen mit Freunden und sogar Politik wird online betrieben. Luna dagegen verweigert die virtuelle Welt, seitdem ihre Mutter bei einem Onlinespiel starb. Ausgerechnet als Programmiererin soll Luna nun für PareCo arbeiten. Als Luna Gecko kennenlernt, einen Hacker, beginnt sie PareCos Firmenpolitik zu hinterfragen. Doch dann verschwindet Gecko und Luna kann sich an nichts mehr erinnern.

Meine Meinung
Eine Welt, in der das Leben fast nur noch virtuell abläuft? Eine beklemmende und gleichzeitig faszinierende Vorstellung.
In ihrem neuen Science- Fiction Roman beschreibt Teri Terry eine Zukunft, in der sich alles online abspielt. Das klingt ein bisschen erschreckend und ist es meiner Meinung nach auch. Ständig zogen meine Gedanken durch diese Geschichte und ließen mich hinterfragen, inwieweit unser Alltag schon ins Virtuelle greift.
Luna verweigert diese Einstellung zur digitalen Welt und wird dennoch gezwungen, als Programmiererin zu arbeiten.
Dabei bemerkt sie immer mehr Unstimmigkeiten in der Firma und die Spannung steigert sich zunehmend.
Doch wem kann sie wirklich vertrauen? Ist PareCo tatsächlich so gefährlich oder sind es nicht eher die PareCo´s Gegner?
Diese Fragen steigern die Spannung und lassen sie fesselnder werden.
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir anfangs etwas schwer, dennoch fand ich recht zügig in die Handlung und konnte mir bald die Online – Welt sehr gut vorstellen. Es gibt viele Details zu diesen Welten, jedoch konnte ich mir diese meisten bildlich gut vorstellen.
Harmonische Hintergrundmusik untermalt zusätzlich die Geschichte.

Figuren
Terry Teri versteht es auch in diesem Roman, interessante Charaktere darzustellen. Ob es sich um hinterlistige Menschen handelt, anziehende und geheimnisvolle Personen, alle zusammen in einer Geschichte, bilden eine interessante und teils spannungsgeladene Atmosphäre.
Luna mochte ich als Protagonistin sehr, ihre Gründe, die virtuelle Welt zu verweigern waren einleuchtend und die dadurch erstandenen Reaktionen für mich nachvollziehbar.
Doch auch Gecko gefiel mir sehr gut in seiner Rolle.

Sprecherin
Annina Braunmiller-Jest betont die Geschichte sehr gut. Sie ist mir bereits aus anderen Hörbüchern bekannt und ich finde es immer wieder erstaunlich, wie lebensecht sie die Figuren mit ihrer Stimme erscheinen lässt.
Ich konnte mich wieder durch die Handlung tragen lassen, ohne mich groß konzentrieren zu müssen, denn sie versteht es, Geschlechter und Emotionen mit verschiedenen Stimmlagen unterschiedlich darzustellen, sodass es beim Zuhören leicht fällt, diese zu unterscheiden.

Spieldauer
Es handelt sich mit ca. 355 Minuten um eine gekürzte Handlung. Ich persönlich hätte mir etwas mehr Spiellänge gewünscht mit mehr Hintergrundinformationen zu der Geschichte.

Fazit
„Mind Games“ hat mir gut gefallen und brachte mich ins Grübeln. Es ist erschreckend aber auch faszinierend, wie glaubwürdig diese virtuelle Welt dargestellt wird und allein die Vorstellung, dass es in absehbarer Zukunft auch bei uns so ähnlich laufen könnte, macht nachdenklich. Nicht immer hochspannend, dafür aber fesselnd, ist Mind Games ein sehr guter Science- Fiction- und Jugendroman, dessen Ende zwar in sich geschlossen ist, dennoch aber vielleicht auch Raum für mehr lässt …
© Michaela Gutowsky