Rezension

Sieht so unsere Zukunft aus?

Mind Games - Teri Terry

Mind Games
von Teri Terry

Bewertet mit 4 Sternen

Zum Inhalt:

 

Luna ist siebzehn Jahre alt und lebt in London. Allerdings in einem London der Zukunft, in der die NUN, die Neuen Vereinten Nationen, das Sagen haben. Die Technik ist soweit fortgeschritten, dass nahezu alle Aktivitäten nur noch virtuell stattfinden. Um die Kommunikation miteinander und das Eintauchen in die virtuellen Welten zu vereinfachen, besitzt fast jeder ein Implantat, nur Luna nicht. Sie ist eine sogenannte Verweigerin, weil sie ihrer ihrer Großmutter „Nanna“ versprochen, sich keines einsetzen zu lassen, da ihre Mutter Astra in einem Online-Spiel gestorben ist, als sie selbst noch sehr klein war,

Die Kontrolle über die Technik und diese Welten besitzt die Firma PareCo. Und eben dieses Unternehmen will Luna für sich gewinnen. Zu ihrer eigenen Überraschung wird sie zu einem Eignungstest eingeladen, den sie auch mit Bravour besteht. Dabei lernt sie Gecko kennen, einen begabten Hacker, in den sie sich verliebt. Gemeinsam sollen sie auf einer Insel vor Südafrika, die PareCo gehört, als Programmierer arbeiten. Doch dann verschwindet Gecko spurlos. Und die Zweifel, die er in Luna in Bezug auf die wahren Machenschaften und Ziele von PareCo geweckt hat, verstärken sich...

 

 

Meine Meinung:

 

Die Leseprobe hatte mich wirklich vom Hocker gehauen. Das fing direkt sehr interessant an. Und das Buch hat über weite Strecken auch gehalten, was ich mir davon versprochen habe. Die Autorin hat einen sehr angenehmen und flüssigen Schreibstil und baut schnell einen Spannungsbogen auf, der auch bis zum Ende anhält. Es fiel mir wirklich schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Die Protagonistin ist in meinen Augen sehr authentisch und sympathisch. Auch die anderen Charaktere sind ganz gut gezeichnet, verblassen allerdings ein wenig neben der Hauptperson. Da hätte man ein wenig mehr draus machen können. Insbesondere die Figur des „bösen“ Dr. Rafferty als Lunas direkter Gegenspieler wäre durchaus ausbaufähiger gewesen.

 

Die Idee hinter diesem Buch fand ich wirklich genial und faszinierend. Als Leser ertappt man sich immer wieder dabei, sich zu fragen, ob das tatsächlich einmal Wirklichkeit werden könnte. Eine sehr erschreckende Vision, die aber vielleicht gar nicht mal so abwegig zu sein scheint.

 

Womit ich mich allerdings etwas schwer tat, waren die Beschreibungen der technischen Details, die ich teilweise nicht wirklich verstanden habe. Die Schilderung der virtuellen Welten war für mich dann manchmal doch etwas zu hoch. Und wie das mit dem „Shacken“ funktioniert, habe ich immer noch nicht richtig kapiert. Aber zum Glück war das für die Geschichte auch nicht so entscheidend.

 

Einziger Kritikpunkt an der Story ist vielleicht das Ende. Es kam irgendwie so plötzlich und hat mich doch etwas unbefriedigt gelassen, zumal man nicht wirklich von einem Happy End sprechen kann. Es soll sich ja um einen Einzeltitel handeln, aber es gäbe durchaus noch Potential, um die Geschichte weiter zu spinnen.

 

Was mich hingegen sehr begeistert hat, ist das tolle Cover. Dieses kaleidoskopähnliche Bild passt doch hervorragend zu den unterschiedlichen Welten im Buch. Zudem sind die Farben sehr schön und wenn man das Cover hin und her bewegt, schimmert es auch noch wunderschön.

 

Auch sehr gut gefallen haben mir die Gedichte bzw. Sprüche, die den Beginn eines jeden Kapitels markieren. Eine sehr schöne Idee.

 

Fazit:

Ein absolut spannendes Buch mit einer faszinierenden Geschichte, die nicht nur Jugendlichen Spaß macht, wenn man bereit ist, über die Technikdetails hinwegzusehen.