Rezension

Alles, was mein Leserherz braucht ♥

All In - Tausend Augenblicke - Emma Scott

All In - Tausend Augenblicke
von Emma Scott

Bewertet mit 4 Sternen

Kaceys Leben ist ein einziges Auf und Ab. Als Mitglied einer Band versucht sie einen Ort zu finden, an dem sie Zuhause ist. Einen Ort, der ihr das Gefühl gibt, geliebt zu werden und eine Art der Liebe zu erfahren, die sie in ihrem Elternhaus nie erfahren hat.
Und dennoch scheint der kometenhafte Aufstieg mit ihrer Band eher das Gegenteil zu bewirken.
Nach einer ausschweifenden Party, soll Jonah Fletcher, der Chauffeur der Band, die junge Frau nach Hause bringen.
Dadurch, dass Jonah keinen Schlüssel hat und Kacey auch nicht wirklich ansprechbar ist, nimmt er sie mit sich zu sich nach Hause.
Auf seinem Sofa erwachend weiß Kacey anfangs nicht, wo sie ist, fühlt sich aber dennoch irgendwie sicher und wohl.
Zwischen Jonah und ihr entsteht ein Band, dass fester zu sein scheint, als beide das anfangs für möglich gehalten haben.
Und doch grätscht das Schicksal mit aller Macht dazwischen, denn Jonah weiß, dass eine Beziehung keine Chance hat.
Ein Leben mit ihm ist unmöglich.

Ohje, ich habe diese Rezension jetzt bestimmt schon dreimal angefangen und doch wieder verworfen. Ich hatte einfach das Gefühl, nicht die richtigen Worte zu finden.
Nicht etwa, weil ich das Buch als schlecht empfunden habe, sondern eher das Gegenteil bewirkt hat.
Der Schreibstil hat mir sofort gefallen, auch wenn ich gestehen muss, dass mir Kacey anfangs alles andere als sympatisch war.
Anfangs war sie durch ihre raue Art und ihren Lebensstil etwas unsympatisch, auch wenn ich im Laufe der Geschichte nachvollziehen konnte, warum sie so handelt oder so ist, wie sie ist.
In Jonah findet sie erst einen Freund und später einen Mann, in den sie sich verliebt. Für meinen Geschmack hat sie sich ein wenig zu schnell von ihrem Leben verabschiedet.
Ich meinte, dafür dass sie wirklich einen Alkoholkonsum an den Tag gelegt hat, der mich manchmal zum Kopfschütteln gebracht hat, so hat sie doch keinerlei oder kaum irgendwelche Entzugserscheinungen gezeigt.
Als wäre in ihr einfach ein Schalter umgelegt und körperlich und seelisch wäre alles wieder gut.

Jonah hingegen habe ich sofort gemocht. Ich hätte mir zwar gewünscht, ein wenig mehr über ihn zu fahren, was seine Ängste, Sorgen und Bedenken zwecks seiner Krankheit betrifft, aber zum Großteil war er wirklich ein Charakter, den man einfach ins Herz schließen muss.

 Mein heimlicher Favorit ist allerdings Theo. Der große Bruder, der sich wie kein anderer für Jonah einsetzt.
Ich mag einfach diesen Kontrast zwischen harter Schale und weichem Kern bei ihm. Er sorgt sich um seinen Bruder, versucht ihn fast schon ein wenig zu bemuttern, während er sich allen anderen als unnahbar gibt und kaum jemanden wirklich an sich heranlässt.
Auch oder vor allem  ausgelöst durch die Erkrankung seines Bruders.

 Obwohl für den Leser eigentlich klar ist, dass dieses Buch einfach kein gutes Ende nehmen kann, beinhaltet die Geschichte eine Menge Gefühl.
Momente voller Liebe und Geborgenheit.
Momente, die man selbst einfach nur so sehr geniessen möchte, wie Kacey und Jonah es tun. Ich muss gestehen, dass mich dieses Buch - auch, wenn es nicht gereicht hat, um mich zum Weinen zu bringen - sehr berühren konnte.
Charaktere, die man einfach gern haben muss. Situationen, die nicht nur den Protagonisten einiges abverlangt haben.
Ich habe mit ihnen gelitten, ich habe mit ihnen gelacht oder mit ihnen mitgefiebert. Mit Emotionen, die auch mein Herz berührt haben und mit einem Spannungsbogen, der einfach gut ausgearbeitet war, hat mir dieses Buch wirklich unglaublich viel Freude bereitet.
Und doch wusste ich am Ende nicht, ob ich Emma Scott für ihren Schreibstil lieben oder für das Ende hassen soll.
Band II soll im Januar 2019 erscheinen und ich weiss bereits jetzt, dass ich ihn unbedingt lesen muss.