Rezension

Berlin der 50er Jahre

Die Schwestern vom Ku'damm: Tage der Hoffnung - Brigitte Riebe

Die Schwestern vom Ku'damm: Tage der Hoffnung
von Brigitte Riebe

Bewertet mit 5 Sternen

Florentine, die jüngste der Thalheim-Schwestern kehrt nach einem langen Frankreich-Aufenthalt nach Berlin zurück. Ihr Vater und ihre älteste Schwester Rike würden sie gerne im Kaufhaus mit einbinden, aber Florentine will davon nichts hören. Sie will nur eines: Zeichnen und malen. Sie erkämpft sich einen Studienplatz an der Kunstakademie. Leider macht der dortige Professor Rufus Lindberg ihr das Leben nicht leicht. Florentine will sich aber dadurch nicht entmutigen lassen. Die politische Situation in Berlin macht es den Menschen nicht gerade leicht mit Zuversicht in die Zukunft zu sehen. Auch die Familie Thalheim wird von den Turbulenzen nicht verschont. Sie müssen befürchten, daß einige ihrer Lieben für immer von ihnen getrennt werden. 

Dieses Buch ist eine große Liebeserklärung an Berlin und an seine Menschen. Selbst wenn der Leser nicht so einen Draht zu Berlin hat, wird er hier doch von der Geschichte dieser Stadt gefangen. Man bekommt Hochachtung vor dem Durchhaltevermögen der Berliner in diesen Jahren. Alles, was wir durch das Zeitgeschehen wissen, wird in diesem Roman durch die Personen hautnah dargestellt. So bekommt man beim Lesen ein viel besseres Gefühl für die Ängste der Menschen. Ganz besonders interessant ist auch die Erwähnung der vielen Prominenten dieser Zeit. Man erfährt viel privates über Schauspieler und Sänger, deren Namen man zwar noch kennt, aber kein richtiges Bild mehr von ihnen hat. 

Der dritte Teil der Ku'damm-Schwestern ist ein tolles Buch und ein Bild der späten 1950er bis zu den frühen 1960er Jahren. Ich empfehle aber, die ersten beiden Bände zuerst zu lesen, damit die Beziehungen der Familienmitglieder zueinander klarer werden. Dann steht der Spannung und dem Lesevergnügen nichts mehr im Wege.