Rezension

Der Spielmann

Der Spielmann - Oliver Pötzsch

Der Spielmann
von Oliver Pötzsch

Kritik zur Geschichte des Buches: Die Geschichte über Johann Georg Faust fand ich seitdem Klappentext wahnsinnig ansprechend und ich muss sagen, auch voller Bewunderung, dass der Autor Oliver Pötzsch aus dieser Geschichte alles herausgeholt hat was ging. Die Geschichte lässt einen von Anfang an nicht mehr los, es gibt überraschende Wendungen, wunderbar-beschriebene Städte, Protagonisten die einem unter die Haut gehen, in die man sich hineinversetzen und sie förmlich erfühlen kann. Ich muss dazu sagen, dass ich mich vorher nicht mit Johann Georg Faust wirklich viel auseinandergesetzt habe, dass letzte Mal im Geschichtsunterricht glaube ich und dieses Buch hat mir im gewissen Maße auch den Weg aufgezeigt. Nämlich das die deutsche Geschichte, die Menschen die zu damaligen Zeiten gelebt haben es wert sind, sich manches Mal mit ihnen auseinander zu setzen und zu schauen wo wir heute stehen, was wir erreicht haben. Wie all das damals war, wenngleich der Autor am Ende auch schreibt, was nun fiktiv war und was der Realität entsprach. Es war dennoch eine Geschichte die zu Herzen ging, die aufgezeigt hat wie ein Mensch als Spielball benutzt werden kann und wie wenig man sich manches Mal selbst zutraut und vertraut. Die Intuition ist so manches Mal das Schlüsselwort. Und vor allem auch: Wie einfach es ist, Menschen Glauben zu schenken, die einem im Endeffekt nichts gutes wollen.

Kritik zu den Protagonisten: Die darin vorkommenden Protagonisten waren allesamt wunderbar ausgearbeitet und hatten Tiefe. Alle konnte ich mir bildlich vorstellen. Zudem hatten alle ihre Eigenarten, ihre Lebenserfahrungen gemacht und auch da konnte ich wieder sehr gut erkennen, dass wir nicht als kleine unschuldige Kinder böse sind oder böse Dinge tun, sondern die Erziehung unserer Eltern aber auch die Gesellschaft seinen Teil dazu beiträgt. Dies ist vielleicht nun einfach gesagt aber nachdem ich mich lange damit auseinander gesetzt habe und auch nach dem Buch viel darüber nachgedacht habe, bin ich für mich persönlich zu diesem Entschluss gekommen. Dies zeigten auch die Protagonisten sehr deutlich auf. Entweder sie waren wie Johann Spielzeug des Bösen, wenngleich mit gütigen Zügen oder sie waren zum Beispiel wie Margarethe gleich für einen – drastisch gesagt – Psycho gehalten. Gerade Margarethes Fall zeigt, wie einfach es ist, die falschen Menschen über sich entscheiden zu lassen oder entscheiden lassen zu müssen. Das manche Wege nicht richtig sind, nicht von Dauer und doch manchmal vielleicht sein müssen. Und um es kurz zu halten, konnte ich in allen Protagonisten ganz normale Menschen sehen, wie du und ich. Menschen die die Gesellschaft, ihrer Eltern so geformt hat. Ich jedenfalls wurde sehr inspiriert von ihnen und dafür bin ich sehr dankbar.

Kritik zur Umsetzung des Buches und dem Schreibstil: Die Umsetzung war unglaublich und so wunderbar, dass diese Geschichte mich gefesselt hat und das von der ersten Seite an. Ich war einfach gleich drinnen, die überraschenden Wendungen, die Beschreibungen der jeweiligen Situation war so tief, so ergreifend das es sich kaum in Worte fassen lässt und man es einfach gelesen haben muss.

Der Schreibstil ist Liebe PUR! Die Beschreibungen, die Umschreibungen und anhand dessen konnte ich mir alles genaustens vorstellen, hatte es bildlich vor Augen. Wirklich, dieser Schreibstil gefällt mir, gerade für einen historischen Roman ist dieser unübertrefflich.

Kritik zum Cover des Buches: Ich liebe dieses Cover und es zeigt genau das auf, was in dieser Geschichte auch drinnen vorkommt. Zudem passt es zum Titel und ist somit eines der schönsten historischen Cover die ich je gesehen und in der Hand gehalten habe.