Rezension

Der zweite Fall für Commissario Luca Brassoni - erfrischend leichter Sommerkrimi

Venezianische Delikatessen - Daniela Gesing

Venezianische Delikatessen
von Daniela Gesing

Bewertet mit 4 Sternen

Der zweite Fall für Commissario Brassoni und seinen Kollegen Maurizio Goldini schließt nahezu nahtlos an den ersten Fall an.
Diesmal wird im Milieu der Haubenköche gemordet und ermittelt. Die Leser erfahren wieder einiges über Brassonis Privatleben. Endlich kann er mit der Pathologin Carla eine Beziehung aufbauen. Sein Ex-Verhältnis, die schöne Sekretärin, ist schwanger – ob sich da für Luca in der Zukunft noch Probleme ergeben könnten?
Für den Mord an Starkoch Nicolo Zamparoni bieten sich gleich mehrere Verdächtige an, zumal der Tote ein unbeherrschter Zeitgenosse gewesen sein soll. Die Autorin gibt den Lesern die Möglichkeit mitzurätseln, wer denn nun der Täter sein könnte.
Die Lösung des Falles besticht durch eine überraschende Wendung.
Ein gelungener Krimi mit viel venezianischem Lokalkolorit, das unaufdringlich präsentiert wird. Das Buch liest sich flüssig und leicht und passt daher vorzüglich zu den Sommertagen.
Die Profile der (Haupt)Figuren sind von der Autorin seit dem ersten Fall ein wenig geschärft worden.
Ein kleines Detail am Rande: man spricht nicht von „Sternenköchen“ sondern von Star- oder Haubenköchen. Die Hauben werden von Gault-Millau-Testern für Restaurants vergeben, „Sterne“ bekommen Hotels.

Aufgefallen ist mir, dass auch Daniela Gesing ebenso wie ihre berühmte Kollegin Donna Leon daraufhinweist, dass  in Venedig kaum Kapitalverbrechen verübt werden.  Gleichzeitig passieren hier aber gleich zwei Morde und mehrere Mordversuche.
Das ist für mich schon ein gewaltiger Widerspruch. Aus dramaturgischer Sicht sind mehrere Gewalttaten notwendig, aber dann sollte der Hinweis auf die ach so „friedliche“ Stadt besser unterbleiben.