Simpler Donna-Leon-Abklatsch
Bewertet mit 2 Sternen
Venedig-Krimis sind ja seit Donna Leon eine Marke und die in Venedig lebende Amerikanerin hat Maßstäbe gesetzt. Das weckt hohe Erwartungen, die bei diesem Buch leider nicht erfüllt werden.
Ein Starkoch schwimmt im Canal Grande, er schluckte Fugu-Gift und hat zusätzlich ein Messer in der Brust. Commissario Luca Brassoni und sein Team ermitteln...
Leider hält das Buch nicht, was ich mir davon versprochen habe. Der Spannungsbogen trägt nicht, der Stil ist manchmal unterirdisch ("Er lernte ihm schwimmen"!), das hätte ein guter Lektor merken müssen und die Auflösung erahnt man schon spätestens am Ende des ersten Drittels des Buches. Eine Prise Mafia fehlte noch, also bringt man schnell noch einen ausgedienten Mafiosi ins Spiel. Die Beschreibungen Venedigs lesen sich manchmal wie aus einem Reiseführer abgeschrieben. Überraschende Wendungen? Fehlanzeige!
Ich habe den Eindruck, das Daniela Gesing einfach zu viel wollte und sich ihre Ziele zu hoch gesteckt hat. Ein Venedig-Krimi muss sich unweigerlich an der großen alten Dame messen lassen... Schade!