Rezension

Dick und gut

Böses Blut - Robert Galbraith

Böses Blut
von Robert Galbraith

Bewertet mit 5 Sternen

Ein Krimi von 1200 Seiten flößt im ersten Moment erst einmal Respekt ein. Ob man da die Spannung halten kann?

Um es gleich zu sagen: man kann! Wenn man so gut schreibt wie Joanne K. Rowling...

In ihrem fünften gemeinsamen Fall ermitteln Cormoran Strike und Robin Ellacott unter anderem in einem Cold Case. Vor 40 Jahren verschwand die Ärztin Margot Bamborough spurlos, nun will ihre Tochter die Ermittlungen noch einmal neu aufrollen. Ein fast aussichtsloses Unterfangen. Zugleich hat Strike auch private Probleme, da seine Tante Joan, bei der er und seine Schwester aufgewachsen sind, schwer an Krebs erkrankt ist und sich seine Gefühle für Robin in eine Richtung entwickeln, die der Detektei vermutlich nicht gut tun würde. Auch sein Vater taucht plötzlich auf und möchte Kontakt.

Neben dem Hauptfall spielen auch immer wieder andere Ermittlungen der Detektei und ihr Personal eine Rolle in dem Buch, das lockert die Bamborough-Geschichte auf und macht es abwechslungsreich.

Joanne K. Rowland hat mit den Harry-Potter-Büchern schon bewiesen, dass sie dicke Bücher schreiben kann und auch hier fällt es leicht dem Fall zu folgen und manchmal kann man das Buch kaum aus der Hand legen. Man wird auf viele Irrwege geführt und die zeitliche Abfolge von mehr als einem Jahr gib den Personen Zeit und Raum für Entwicklungen. Die Vermischung von Fall und Privatleben hat mir sehr gut gefallen, auch Detektive sind keine Maschinen, die automatisch funktionieren, sondern Menschen mit allen Vorzügen und Schwächen. Das halte ich bei diesem Buch für einen der großen Vorzüge, die Personen sind keine allwissenden Übermenschen, sondern können sich irren und umkehren. Die Konstallation zwischen Strike und Robin ist spannungsvoll und niemals klischeehaft. Den einzgen kleinen Minuspunkt gibt es für die ausführliche Beschäftigung der Ermittler mit Astrologie, Horoskopen und Tarotkarten, das ist so gar nicht mein Gebiet. Die Abschnitte habe ich nur flüchtig gelesen, da ich damit nichts anfangen kann.

Dies war mein erstes Buch von Robert Galbraith und es hat mir sehr gut gefallen. Es wird nicht das letzte sein!