Rezension

Großartiger Krimi

Böses Blut - Robert Galbraith

Böses Blut
von Robert Galbraith

Bewertet mit 5 Sternen

Vor vierzig Jahren ging die Ärztin Margot eines Abends in ihren wohlverdienten Feierabend; doch zum Treffen mit ihrer Freundin ist sie nie aufgetaucht. Auch nach all den Jahren gibt es kein Lebenszeichen von ihr, und so bleibt ihre Tochter Anna im Ungewissen. Die wendet sich nun an Robin und Cormoran, vielleicht können die beiden ja doch noch eine Spur finden. Kein leichter Fall für die zwei Ermittler.

Dieser fünfte Band aus der erfolgreichen Strike-Reihe hat mich vollends begeistert. Trotz der beachtlichen Dicke kommt nie Langeweile auf. Die Autorin zeigt ganz hervorragend, dass Ermittlungen eben Zeit brauchen, gerade nach 40 Jahren. Spuren verlaufen im Sand, Zeugen sind verstorben oder nicht mehr auffindbar. Zudem haben Robin und Strike ja auch noch andere Fälle zu bearbeiten. Diese lockern das Geschehen immer wieder auf, genau wie Einblicke in das Privatleben der Ermittler. Hier hat mich einzig und allein ihr z.T. etwas teeniehaftes Verhalten genervt. Die beiden dürfen für mich gerne ein Paar werden, oder auch gute Freunde bleiben. Aber das seitenlange Hin und Her fand ich doch sehr nervig, gerade im Hinblick auf ihr Alter. Doch das ist wirklich der einzige Kritikpunkt am Roman. Die Ermittlungen sind spannend und schlüssig, die Auflösung mehr als rund. Ich mag Galbraiths/Rowlings Schreibstil sehr, es bleibt immer viel Zeit für Details, ohne dass die Handlung darin erstickt. Auch die Figurenzeichnung ist sehr glaubhaft, viele kleine Episoden wie der Besuch von Robins Bruder mit anschließendem, desaströsem Abendessen sind wie aus dem Leben gegriffen. Ich mochte diesen Krimi wirklich sehr, und kann jetzt Band 6 schon kaum erwarten.