Rezension

DIE ERFINDUNG DER FLÜGEL unvergesslich - einmalig - berührend

Die Erfindung der Flügel - Sue Monk Kidd

Die Erfindung der Flügel
von Sue Monk Kidd

Bewertet mit 4.5 Sternen

Gibt Ihnen auch manchmal ein Roman etwas ganz Besonderes?

Schon bevor Sie die letzten Seiten des Buches gelesen haben, bedauern Sie zutiefst, dass es nicht noch viel mehr Seiten hat?

So ist es mir jetzt mit Sue Monk Kidds Roman Die Erfindung der Flügel  ergangen. Nach nur wenigen Seiten hat mich die Autorin in die Welt der Südstaaten Amerikas im 19. Jahrhundert entführt. Grausame Sklavenbesitzer, gequälte Sklaven, normaler Alltag in dieser Zeit.

Hauptfiguren des Romans sind Sarah und ihre kleine Schwester Angelina (Nina) Grimké, Töchter eines Gutsbesitzers und Anwalts in Charleston sowie Hetty (Handful) eine Sklavin.

Sarah bekommt zu ihrem 11. Geburtstag die 10jährige Sklavin Handful von ihren Eltern als eigenes Dienstmädchen geschenkt. Allerdings steht sie auch da schon, der Sklaverei kritisch gegenüber. Ihr Versuch, Handful freizugeben, wird von ihren Eltern unterbunden. Heimlich unterrichtet Sarah Handful. Sie bringt ihr Schreiben und Lesen bei, was zu diesem Zeitpunkt in den Südstaaten sogar unter Strafe steht.

Sarahs Traum, wenn sie erwachsen ist, erste weibliche Anwältin in den Südstaaten zu werden, wird ein Traum bleiben. Sie übernimmt bei ihrer kleinen Schwester Nina die Patenschaft und wird ihr großes Vorbild. Nina tritt im Laufe der Jahre immer mehr in die Fußstapfen ihrer großen Schwester Sarah im Kampf gegen Sklaverei und für Frauenrechte.

Der Roman Die Erfindung der Flügel ist in sechs große Abschnitte unterteilt, die den Zeitraum von 1803 bis 1838 umfassen.

Die einzelnen Kapitel sind jeweils aus Sarahs oder Handfuls Sicht geschrieben.

Sue Monk Kidds ist es in ihrem Roman gelungen, ein Kapital Zeitgeschichte für ihre Leser aufzuschlagen, wie es berührender kaum sein kann, ganz besonders, wenn der Leser im Nachspann erfährt, dass es die Schwestern Grimké tatsächlich gegeben hat, und der Roman biografische Elemente enthält. Sie haben gegen Sklaverei gekämpft und gehörten zu den ersten Frauenrechtlerinnen Amerikas.

Es soll auch eine Sklavin namens Handful gelebt haben. Dies ist aber nicht wirklich belegt.

Die Romanfigur jedoch ist wichtig, um den Sklaven ein Gesicht zu geben und die Grausamkeiten der damaligen Zeit aufzuzeigen.

Die Erfindung der Flügel ist ein ganz besonderer Roman. Er ist einfach unvergesslich.

Schon vor zehn Jahren hat mich der Roman Die Bienenhüterin von Sue Monk Kidd ebenfalls tief bewegt.

Die Autorin hat einen Schreibstil, der den Leser mit sich nimmt und nicht loslässt.

Lesen Sie diesen Roman unbedingt!!!

Die Erfindung der Flügel zeigt den Lesern, dass es schon immer Menschen gegeben hat, die ohne Rücksicht auf ihr eigenes Leben, für ihre Mitmenschen gekämpft haben, für Freiheit und Gerechtigkeit.

Kommentare

UJac kommentierte am 28. Februar 2015 um 18:33

Ich höre derzeit das Hörbuch, was auch ganz wunderbar gelesen wird. Gefällt mir auch sehr gut und sehr bewegend die Geschichte.

Eine Frage habe ich an Dich: von einer der Sklavinnen verstehe ich den Namen nie so ganz, irgendwas mit Sister, Onsister oder so? Kannst Du mir da bitte mal sagen,wie der Name korrekt lautet? Danke... :-)

Roswitha Jacobs antwortete am 28. Februar 2015 um 20:23

Hallo, liebe Uschi Jacobs,

so aus dem Stehgreif kann ich dir deine Frage nicht beantworten, da ich das Buch als ebook gelesen habe. Ich würde gern nachsehen, weißt du, wann du den Namen gehört hast? Und in welchem Zusammenhang?

Finde ich ja witzig, unsere Namensgleichheit :-) Bist du evtl. bei facebook zu finden? Dann könnten wir einfacher in Kontakt treten :-) LG Roswitha Jacobs

Roswitha Jacobs kommentierte am 28. Februar 2015 um 20:29

Ups, Uschi, hab`s schon gefunden ;-) Die Köchin (Sklavin) heißt Aunt-Sister (Tante-Schwester) LG

UJac kommentierte am 28. Februar 2015 um 21:26

Vielen Dank Roswitha! So ähnlich habe ich es auch verstanden, aber Aunt-Sister ist ja auch sehr außergewöhnlich :-)

Ja, ich bin unter meinem Namen auch bei FB zu finden :-)

LG,

Uschi