Rezension

Ein absolutes Muss

Herzblut - Stärker als der Tod - Melissa Darnell

Herzblut - Stärker als der Tod
von Melissa Darnell

Bewertet mit 5 Sternen

Nachdem mir der erste Teil von Melissa Darnells Geschichte um Savannah und Tristan, bis auf ein, zwei kleine Schwächen sehr gut gefallen hat, war für mich klar, dass ich auch die Fortsetzung lesen möchte. Ich hatte die Hoffnung, dass die Autorin es im 2. Teil schafft das Potential dieser schönen Geschichte voll auszuschöpfen und sich im positiven Sinne zu steigern. Schon von der ersten Seite an war ich völlig begeistert von dem Buch und wusste intuitiv, dass Darnell es nicht nur geschafft hat sich zu verbessern, sondern auch ihre "alten" Schwächen auszubessern.
Der Anfang des Buches knüpft nahtlos an den ersten Teil an und lässt den Leser sofort wieder an der Geschichte von Savannah und Tristan teilhaben. Auch dieses Mal erinnerte mich die Situation bzw. die aussichtslose Lage der beiden Protagonisten an das Drama von Romeo und Julia. Doch für mich ist es keine Kopie oder etwas ähnliches, denn mit frischen und neuen Ideen wird die Geschichte zu etwas ganz besonderem.

Genauso wie im ersten Teil steht auch dieses Mal die Liebesgeschichte von Savannah und Tristan im Mittelpunkt und das zu recht. Zwar müssen die beiden auf Distanz gehen, aber das ändert nichts an ihren Gefühlen füreinander. Ganz im Gegenteil, denn durch die kleinen, von der Autorin eingebauten, Missverständnisse, Lügen und Andeutungen, macht sie es ihren beiden Protagonisten und ihren Lesern es nicht gerade einfach. Dadurch, dass wir die Geschichte sowohl aus Savannahs, als auch aus Tristans Perspektive erzählt bekommen, sind wir mitten im Geschehen und wissen genau, wann es sich um ein Missverständnis zwischen den beiden handelt. Das führt wiederum dazu, dass ich zwischendurch hin und wiedermal ziemlich gefrustet war. Und trotzdem passt dieses Hin und Her einfach zu dieser Geschichte.

>>Ich war so dumm und naiv gewesen, dass ich dachte, wir hätten eine Chance, obwohl so viele Menschen, ihr Glaube und ihre Ängste gegen uns standen.<< (S.54)

Auch die Charaktere an sich sind wieder unglaublich sympathisch und liebenswürdig gestaltet. Obwohl Savannah eine starke Protagonistin ist, offenbart sie in diesem Teil ihrer Geschichte auch hin und wieder Schwächen. Denn Savannah leidet unglaublich unter der unerlaubten Liebe zu Tristan. Während dem Lesen hatte ich selbst richtigen Herzschmerz, weil die Autorin es geschafft hat, die Gefühle durch ihre Worte in mein Herz zu transportieren. Doch nicht nur die unerfüllte Liebe setzt ihr so sehr zu, sondern auch ihre Abstammung belastet Savannah schwer, denn sie leidet auch immer mehr an den Folgen ihrer Verwandlung. Während dieser Vorgang im ersten Teil nur angekratzt wurde, muss sich Savannah nun ihrem Schicksal stellen und so Dinge wie Blutdurst und unglaubliche Kräfte am eigenen Leib erfahren.

>>"Wir sind, was wir sind, Savannah. Du kannst die Veränderungen nicht aufhalten. Du kannst dich nur entscheiden, ob du über dein neues Leben bestimmst, oder ob du dich von ihm bestimmen lässt."<< (S.167)

Auch für Tristan ist es eine schwere Zeit ohne Savannah und auch bei ihm verging keine Minute, keine Seite ohne mein Mitgefühl. Für mich ist Tristan einer der besten männlich Charaktere die ich kennen lernen und aus deren Perspektiven ich lesen durfte. Er wirkt auf mich sehr authentisch und hat auch dieses Mal wieder mein Herz im Sturm erobert. Sein Humor und seine Gefühle gegenüber Savannah lassen jedes Herz höher schlagen. Nur seins ist in tausend Teile zerbrochen, nachdem die seine ihn ein zweites Mal verlässt. Doch er wäre nicht Tristan, wenn er nicht für die Dinge bzw. Personen kämpfen würde, die ihm wichtig sind.

>>Wie war es möglich, dass zwei Menschen füreinander geschaffen und glücklich miteinander waren und so viele andere ihre Beziehung für falsch hielten?<< (S.91)

Doch nicht nur die Liebe spielt in diesem Buch ein große Rolle, sondern auch die Verwandlung von Savannah nimmt einen großen Teil der Handlung ein. Nun bekommt der Leser auch mehr Hintergrundinformationen und erlebt mit, wie sehr sich Savannah tatsächlich verändert. Grund dafür ist jedoch nicht nur der Blutdurst, sondern auch viele andere Veränderungen, nicht immer positiv, lassen Savannah immer mehr aus sich herauskommen und sich beweisen, neue Seiten an sich entdecken und sich weiterentwickeln. Zudem geben diese Veränderung der Geschichte und somit auch der Spannung den letzten Schliff.
Auch die Zeitsprünge in den Handlungen, mein Kritikpunkt im letzten Teil, halten sich in Grenzen und wenn sie doch vorkommen hat es Melissa Darnell jetzt geschafft sie perfekt zu integrieren und nahtlos einzufügen, sodass der Lesefluss nicht mehr ins Stocken gerät.

Ich bin noch immer völlig begeistert von diesem Buch und durch das Ende wird meine Geduld eindeutig auf Probe gestellt. Denn der 3. Teil erscheint leider erst nächstes Frühjahr und daher bin ich mal gespannt, wie ich die Zeit ohne Tristan und Savannah überstehen soll.