Rezension

Ein buntes Bild aus Ideen

A Whisper of Stars -

A Whisper of Stars
von Tami Fischer

Bewertet mit 4 Sternen

Dieses Buch ist vollgepackt mit jede Menge Ideen. So wird es nie langweilig, aber es fehlt auch etwas die Orientierung.

Dieses Buch ist vollgepackt mit jede Menge Ideen. Das sorgt zum einen dafür, dass es nie langweilig wird und der Leser immer wieder mit einer neuen Fassette überrascht wird, zum anderen verringert das aber auch den klaren Fokus und den Sinn der Erzählung.

Ich glaube die Autorin hatte zu viel im Kopf, das sie unbedingt in die Geschichte packen wollte: die versteckte Insel Hawaiki mit ihrer Kultur und Lebenswelt, die Magie der Sterne in allen möglichen Ausprägungsformen und die Geschichte dahinter, der Schatzsuche-artige Wettlauf, eine Liebesgeschichte und unterschiedlichste Settings.

Die Ideen, die hinter all dem stecken, finde ich spannend. Jede Fassette hat seine Vorzüge und gemeinsam ergibt sich daraus ein buntes, aufregendes Bild – aber auch ein komplexes, das schon an der Oberfläche so farbenfroh ist, dass keine Zeit bleibt sich auch in der Tiefe damit zu beschäftigen.

Das ist leider eines meiner Probleme mit dem Buch: bei allen Themen fehlt die Beharrlichkeit in die Tiefe zu gehen und etwas zu schaffen an dem ich mich als Leser dauerhaft festhalten kann. Es beginnt schon mit den Personen, die für mich recht standardmäßig für das Genre sind. Ihren Charakteren fehlen die Alleinstellungsmerkmale.

Die Magie in der Geschichte ist dagegen besonders, erschließt sich mir jedoch nicht ganz. Hier habe ich noch so viele Fragezeichen im Kopf und kann Vieles nicht nachvollziehen. Einerseits ist das natürlich ein Mittel zum Spannungsaufbau, andererseits erschwert es jedoch den Zugang zur Geschichte.

Das merkte ich auch bei der Handlung. In dem Buch passiert sehr viel. Die Dinge, die sich vorhersagen lassen, halten sich die Waage mit den Überraschungen. Das ist okay für mich, besonders je mehr sich das Buch dem Ende entgegen neigt. War der Anfang noch etwas träge, geht es am Ende Schlag auf Schlag. So schnell, dass mir in der Vielzahl an Ereignissen und Ideen die Logik verloren geht. Für mich macht nicht alles Sinn. Immer wieder hatte ich den Eindruck Handlungen und Gedanken seien konstruiert, um die verschiedenen Ideen der Autorin alle unterzubekommen. Dadurch fehlt der Geschichte manchmal ein klares Ziel und sie erhebt Nebensächliches kurzzeitig zum Mittelpunkt bis erneut eine ganz andere Richtung genommen wird.

Das macht es schwierig für mich und ich hoffe, dass der zweite Teil etwas fokussierter und nachvollziehbarer gestaltet wird. Denn lesen werde ich die Fortsetzung trotz all meiner Kritik. Die Geschichte hat noch viel Potenzial und den Spannungsaufbau richtig gemacht.