Rezension

Ein spannender Auftakt mit kleineren Schwächen!

Better Life - Lillith Korn

Better Life
von Lillith Korn

"Better Life - Ausgelöscht" von Lillith Korn ist der erste Teil einer Dystopie-Serie und stellt einen gelungenen Auftakt dar.

"Im Stockwerk 23 [...] würde man also über seine Zukunft entscheiden. Warum auch nicht?" (Better Life- Ausgelöscht)

Was für eine Frage! Gleich zu Beginn des Buches wurde ich mit einer Frage konfrontiert, die ich mir selbst noch nie gestellt hatte. Wenn ich die Möglichkeit hätte, über meine Zukunft zu entscheiden, würde ich es tun?

Inhalt:

Die Protagonistin Zoe entwickelt ein Programm, mit dessen Hilfe Erinnerungen gelöscht und ein neues Leben programmiert werden kann. Eigentlich soll es dazu dienen, das Leben von traumatisierten Menschen zu erleichtern. So kann man ihnen den Schmerz, die Ängste und die Trauer nehmen und ihnen ein besseres Leben ermöglichen. Doch Better Life nutzt diese Macht für seine ganz eigenen Zwecke.

Meinung:

Ich finde den Einstieg sehr gelungen. Ich war sofort gefangen in der Welt von Better Life. Die Idee des Buches finde ich sehr gut und die Story hat mich sofort gefesselt. Mit der Protagonistin Zoe konnte ich mich sehr gut identifizieren. Eine starke Frau, die ihr Ziel genau kennt und für Gerechtigkeit und eine bessere Welt kämpft. Wir lernen im Laufe der Geschichte noch weitere Figuren kennen (Marvin, Paul, Charlie und Natalie), auf deren Verbindung ich hier nicht näher eingehen möchte, da ihr sie selbst kennenlernen müsst ;-)

Aber eines muss gesagt werden: Ich finde es sehr schön, dass die Autorin aufzeigt, dass man den Geist/die Seele nicht wirklich löschen kann und dass immer kleiner Erinnerung, die uns so unheimlich wichtig sind (Liebe, Zuneigung, Glück & Freude), durchbrechen.

In der Mitte des Buches hatte ich tausend Fragen im Kopf. Wer ist eigentlich wirklich echt? Kann das Gedächtnis mehrfach gelöscht werden? Wie sucht Better Life die Personen aus? Ist vielleicht alles konstruiert und niemand weiß es? Wie ihr euch sicher denken könnt, werden die Fragen natürlich nicht wirklich beantwortet, schließlich gibt es ja noch einen zweiten Teil.

Die Figur "Paul" gefällt mir sehr gut, insbesondere die Zwiespältigkeit des eigentlichen Seins und ich freue mich, dass er im zweiten Teil - wahrscheinlich - mehr Raum bekommt.

Die Figuren Charlie finde ich sehr blass, d.h. man bekommt das Gefühl, dass sie nicht wirklich viel Raum in der weiteren Erzählung bekommen wird. Aber vielleicht liegt dies auch daran, dass es sich um den ersten Teil handelt.

Zum Ende hin fehlt es mir an der Intensität der Protagonisten. Die Geschichte bleibt weiterhin spannend, aber mir fehlt es an Tiefe. Irgendwie geht dann alles einfach zu schnell. Die Geschichte hätte einfach mehr Raum benötigt, auch wenn es sich um den ersten Teil handelt, der ja häufig nur die Hinführung zur eigentlichen "Handlungsexplosion" bedeutet. 

Fazit:

Ein spannender Auftakt mit kleineren Schwächen! Ich glaube, dass die Geschichte einfach mehr Raum benötigt hätte. Aber dennoch absolut zu empfehlen! Ich freue mich auf den zweiten Teil