Rezension

Ein spannender und gruseliger Mystery-Roman!

Winter People - Wer die Toten weckt - Jennifer McMahon

Winter People - Wer die Toten weckt
von Jennifer McMahon

Bewertet mit 4.5 Sternen

Kurzbeschreibung:

Vermont, West Hall, 1908

Sara und Martin Shea haben durch einen Unfall ihre geliebte achtjährige Tochter Gertie verloren. Sara ist seitdem ein gebrochener Mensch und kann sich ein Leben ohne ihre Tochter gar nicht vorstellen.
Vor vielen Jahren, Sara war selbst noch ein Kind, hat sie von den "Schlafenden" erfahren - ja, sogar selbst einen "aufgeweckten" Toten gesehen. Sara besitzt die Anleitung für dieses Ritual, das besagt, das man Tote für sieben Tage nochmals aufwecken kann, danach müssen sie für immer gehen. Sieben Tage....in Sara reift eine folgenschwere Entscheidung.

Vermont, West Hall, Gegenwart:

Ruthie, 19 Jahre und ihre kleine Schwester Fawn, fast sieben, vermissen ihre Mutter. Als Ruthie in der Nacht nach Hause kam, war sie plötzlich verschwunden. Hat sie ihre beiden Kinder einfach verlassen und im Stich gelassen? Unvorstellbar, denn Alice Washburne ist die Zuverlässigkeit in Person. Doch wo steckt sie und vor allem, lebt sie noch? Wurde sie entführt?
Die Schwestern machen sich auf die Suche nach der Mutter.

Katherine hat vor zwei Jahren ihren kleinen Sohn Austin an Krebs verloren. Nun ist auch noch ihr Ehemann Gary bei einem Autounfall tödlich verunglückt.  Sie findet heraus, das Gary kurz vor seinem Tod in Vermont, West Hall, in einem Cafe gewesen ist. Was wollte er dort und mit wem traf er sich?

Meine Meinung:

Der Plot der Geschichte sprach mich sofort an. Erinnerte mich sofort ein wenig an Stephen Kings "Friedhof der Kuscheltiere". Doch vergleichen kann man diese beiden Geschichten nicht wirklich. Muss und sollte man auch gar nicht. King ist der "Meister des Horrors" und diese Geschichte ist ein sehr guter Mystery- Roman, man sehr vielen Gruseleffekten.
Gut gefallen haben mir die Zeitsprünge zwischen 1908 und der Gegenwart.
1908 liest man hauptsächlich  "Saras geheimes Tagebuch", das sie damals vor ihrem Mann versteckt hat. Aber auch viele Kapitel sind aus Martins Sicht erzählt.
In der Gegenwart ist es genauso, die Sichtweisen ändern zwischen Ruthie, Katherine...So bleibt es spannend, zumal die Kapitel meist mit einem fiesen Cliffhanger enden.
Man kann gar nicht anders als weiter zu lesen, man möchte endlich hinter die Geheimnisse kommen, denn man merkt schnell, das zwischen 1908 und der Gegenwart stets ein roter Faden verläuft. Alles hängt irgendwie zusammen und das nicht nur, weil Ruthie und ihre Familie in dem Haus wohnen, in dem Saras Familie damals lebte.
Man fiebert quasi dem Grauen, dem Unausweichlichen entgegen. Doch für mich persönlich, wurde das Grauen immer wieder zu weit nach hinten geschoben. Oft dachte ich "jetzt aber...!", nur um dann festzustellen, das es jetzt doch erst mal wieder in einer anderen Zeit weiter geht und man einfach weiter lesen muss, möchte man der Sache endlich auf den Grund gehen.
Klar ist das auch spannend, aber ein wenig mehr Grusel und Grauen, hätte ich mir persönlich doch noch gewünscht. Vieles blieb zu sehr im Verborgenen, was ich teilweise sehr schade fand.
Allerdings handelt es sich schließlich um keinen Horror-Roman, von daher, war das so gesehen schon okay, man hätte aber noch einiges mehr aus der Story raus holen können.
Die Autorin hat das Geschehen und die Ortschaften wunderbar düster und auch mit viel Gänsehautfeeling beschrieben. Wirklich sehr atmosphärisch und unheimlich.

Fazit:

Ein wirklich sehr empfehlenswerter Mystery- Roman.
Thriller war es für mein Empfinden keiner, was aber absolut nicht schlimm war. Den Leser erwartet ganz viel Grusel und Gänsehautmomente, in einer atmosphärisch perfekt beschriebenen Kulisse!
Sehr empfehlenswert!