Rezension

Idee top, aber sehr verworren & zu viele Personen

Winter People - Wer die Toten weckt - Jennifer McMahon

Winter People - Wer die Toten weckt
von Jennifer McMahon

Mit eigenen Worten
Puh, ich finde dieses Buch wirklich schwer zu beschreiben.. es geht um ein kleines Dorf, in dem einst eine Frau gelebt hat, die wusste, wie man Tote für sieben Tage wieder zum Leben erwecken kann. Auf diesem Wissen baut die Geschichte auf, denn Sara - ihre Ziehtochter nutzt das von Auntie weitergebene Wissen aus, um ihre Tochter wieder zurück zu holen.

Wirkung
Ja, also das ist mal wieder ein Cover bei dem ich nicht so ganz ins Schwärmen gerate. Es sieht zwar wirklich nicht schlecht aus, aber irgendwie passt es für mich einfach nicht so richtig zum Inhalt. Ich hätte mir einen dunklen Wald vorgestellt oder meinetwegen auch eine Schlafende, aber irgendwie nicht das. Wo wir gerade dabei sind.. warum denn Winter People? Warum nicht "die Schlafenden" und wenn schon Winter People warum dann englisch warum nicht so wie auch im Buch beschrieben "Wintermenschen"? Ach sowas ärgert mich.

Positives
Ich fange diesmal bei den Charakteren an, weil die fand ich wirklich ganz in Ordnung. Sie waren nicht mega gut ausgebaut, aber ich konnte mich zumindest in jeden einzelnen hineinversetzen, auch wenn ich Sara ein bisschen gruselig fand. Auch den Schreibstil der Autorin mochte ich recht gerne. Es war nicht immer leicht, aber passend zu der Zeit, in der sie geschrieben hat. Außerdem hat sie es geschafft, dass ich mich doch mehr als einmal wirklich gegruselt habe, denn wenn mich etwas wirklich gruselt, dann sind es übernatürliche Sachen. Trotzdem war ich nicht so ganz zufrieden. Was ich aber noch lobenswert erwähnen kann, war das Tempo in dem die Geschichte voran gegangen ist, alles lief sehr zügig ab, ohne den Leser zu langweilen, eher manchmal ein bisschen zu schnell, aber ich kam noch hinterher.
Das Ende war für mich sehr gelungen, weil alles zusammen geführt wurde. Ungereimtheiten wurden erklärt und im Großen und Ganzen hat für mich, trotz übernatürlicher Faktoren, doch ein Sinn dahinter gesteckt. Ich bin froh, dass mich wenigstens das Ende nicht enttäuscht hat.

Negatives
Ich habe schon erwähnt, dass ich nicht so ganz zufrieden war mit dem Schreibstil der Autorin und das liegt an der Wahl der Erzählperspektive. Für Saras Tagebuch hatte die Autorin den Ich-Erzähler gewählt, was ich persönlich natürlich sehr positiv fand und passend, für den Rest der Geschichte jedoch, hat sie den auktorialen Erzähler gewählt, was mich persönlich beim Lesen immer wieder verwirrt hat. Ich konnte mich dadurch nicht vollkommen auf die Charaktere einstimmen. Ich finde es so gut wie nie passend bei einem Buch mit Sichtweisenwechsel den auktorialen Erzähler zu wählen, ich finde das sehr anstrengend zu lesen. Leider fiel mir dadurch auch der Einstieg in die Geschichte sehr schwer, das wurde zusätzlich aber dadurch bedingt, dass nicht nur zwischen Personen gesprungen wurde, sondern auch zwischen 1908 und der Gegenwart, sowie den Aufzeichnungen in Saras Tagebuch. Ihr kommt nicht mehr mit? Ging mir ähnlich. Leider habe ich am Anfang auch nicht verstanden, dass Saras Tagebuch als Buch erschienen ist, weshalb alles noch ein bisschen wirrer für mich war. Sehr zu meinem Ärgernis konnte man nie länger als 2 Kapitel bei einer Person verweilen, sodass ich mich immer neu einstellen musste, wenn ich mich gerade auf eine Sichtweise eingelassen hatte. Ihr könnt euch denken, dass ich dadurch auch den Verlauf nicht so gut fand, weil ich ihn einfach irgendwann gar nicht mehr richtig überschauen konnte - wer war gerade in welcher Situation nochmal?

Zitat
"Wenn der Gott den wir verehren und zu dem wir beten, derselbe ist, der Gertie zu dem Brunnen geführt, der sie mir weggenommen hat, dann will ich mit ihm nichts mehr zu tun haben.", erklärte ich. "Bitte verlassen Sie mein Haus und nehmen sie ihrem bösartigen Gott mit."

Bewertung
Note 3- {befriedigend}
Ich vergebe hier mal noch eine 3-, weil das Buch eigentlich ansich hätte so gut sein können, es kam auch teilweise ein wirklich gutes und gruseliges Feeling auf, aber durch diese vielen Personen, die Sprünge zwischen den Zeiten und noch Saras Tagebuch war ich teilweise so verwirrt, dass ich erstmal nochmal darüber nachdenken musste, was ich jetzt eigentlich gelesen hatte. Die Idee zur Geschichte hat mir gefallen, aber die Umsetzung war meiner Meinung nach eher nicht gelungen.
 Ich würde dieses Buch Lesern empfehlen, die sich nicht an verworrenen Geschichten stören, die einen zum Nachdenken zwingen, für einfach zwischendurch ist dieses Buch definitiv nichts.