Rezension

Ein Stoff der es verdient hat erzählt zu werden.

Ein Kind namens Hoffnung -

Ein Kind namens Hoffnung
von Marie Sand

Eine nachdenkliche Geschichte

Das Cover:

Das Cover hat mich berührt und passt sehr gut zu dieser Geschichte. Eine stimmige Buchpräsentation.

Die Geschichte:

Elly wird für Leon, den kleinen jüdischen Jungen zur Beschützerin und flieht mit ihm, aus der Villa seiner Eltern. Diese wurden denunziert und verhaftet. Der letzte Blick in die Augen der Mutter sagt ihr, dass sie den Jungen beschützen soll. Sie heiratet in der Folge einen Mann, der auf einem Dorf einen kleinen Bauernhof hat, um mit jetzt ihrem Kind sicher zu sein. Aber das Leben ist schwer.

Meine Meinung:

Ich habe sehr lange nachgedacht, weil ich am Ende des Buches zwiegespalten war. Warum? Elly arbeitet viel auf dem kleinen Hof, sorgt für die Familie. Ihr Mann allerdings, selbst ihre später geborene eigene Tochter und auch die Söhne ihres Ehemanns, der verwitwet war, erhalten nicht annähernd die gleiche Beachtung, wie Leon. Für ihn muss ihr ganzes Umfeld hintenanstehen. Er nimmt immer den ersten Platz ein, denn sie hat ihm versprochen, ihn zu seiner Mutter zu bringen. Ich müsste jetzt ganz viel spoilern, um die ganzen Widersprüchlichkeiten, von Elly darzulegen, was ich nicht möchte. Habe aber ihr Verhalten an vielen Stellen hinterfragt. Die Autorin schreibt in einer gut verständlichen und flüssigen Sprache, die zusammen mit der gewählten Perspektive für mich nicht die gewünschte Nähe zu den Protagonisten zulässt. Ich kann nur von außen zuschauen, was ich sehr schade finde. Die Schauplätze sind gut beschrieben.

Mein Fazit: Ein Stoff der es verdient hat erzählt zu werden. Ich wünsche dem Buch viel Beachtung, weil der damalige Mut Menschenleben zu beschützen alle Aufmerksamkeit, auch heute noch verdient hat. Es ist wie immer, eine, also meine persönliche Einschätzung und nicht übertragbar. Ich spreche gerade auch wegen der Zeitgeschichte eine Leseempfehlung aus.

Heidelinde von friederickes bücherblog