Rezension

Nur eine Liebe

Ein Kind namens Hoffnung -

Ein Kind namens Hoffnung
von Marie Sand

Bewertet mit 4 Sternen

          Ella rettet Leon, das erste Mal als sie ihn als ihren Sohn ausgibt. Dann immer wieder. Es gibt jedes mal eine Situation in der Leons Leben in Gefahr gerät. Immer wieder setzt Ella ihre ganze Kraft, ihren Mut, ihren Verstand und auch ihre Verführungskünste ein um den Jungen zu retten. Ihr Versprechen es wird alles gut, hält sie ein. Das dafür alles andere hinten anstehen muss, egal wer oder was, hält sie für richtig. Sie liebt diesen Jungen, mehr als ihr eigenes Kind und andere angenommene Kinder. 
Diese Liebe zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Es ist schwer zu beurteilen ob Leon diese unbedingte Liebe erwidert oder nur trotz seiner jungen Jahre tiefe Dankbarkeit empfindet.
Dieses Buch ist wie ein 1-Personenstück im Theater, alle anderen Personen stehen weit hinter Ella zurück. Selbst Leon ist einfach nur ein Requisit in der Geschichte um eine heimliche Heldin. Der Pragmatismus mit dem Ella alles in ihrer Macht Stehende tut, ist schwer zu verstehen. Sie weiß es gibt eine Mutter und der Junge sehnt sich über Jahrzehnte nach ihr. Sie hilft ihm sich immer wieder zu erinnern. Sie tut nichts für sich selbst. Ihr Sieg erfüllt sie nicht mit Stolz, sie hat es geschafft, fertig.
In dem Buch haben große Emotionen keinen Platz, ab und zu blitzen sie auf, verschwinden aber schnell wieder. 
Trotzdem hat mich das Buch sehr berührt und es bleibt im Gedächtnis.
Eines hat mich gestört: Warum musste die Familie wieder Sternberg heißen, es ist das dritte Buch von zwei Autoren:innen deren verfolgte Familienname so lautet. Eigentlich eine Kleinigkeit, aber ich habe ein gutes Gedächtnis für gelesene Bücher und dadurch blitzen immer wieder Gedanken zu den anderen Büchern und Vergleiche derselben auf. Das stört.