Rezension

Feinfühlige Heldenerzählung!

Ein Kind namens Hoffnung -

Ein Kind namens Hoffnung
von Marie Sand

Die Geschichte von Elly, Köchin einer gut situierten jüdischen Familie in Berlin, welche bei Festnahme ihrer Arbeitgeber durch die Nationalsozialisten deren Sohn Leon als ihren eigenen ausgibt, um diesen zu beschützen. In dem Buch verfolgt der Leser die Geschichte von Elly und Leon, welche in den Kriegs- und Nachkriegsjahren die Hoffnung nie aufgeben, irgendwann nach einer langen Reise wieder in ihre Heimat und zu ihrer Familie in Berlin zurückzukehren. 

Auf emotionale und feinfühlige Art und Weise schildert Marie Sand die Geschichte einer stillen Heldin, welche ihr komplettes Leben aufopfert, um ihrem Versprechen der jüdischen Familie gegenüber nachkommzukommen, deren Sohn zu beschützen. 

Nach einigen Seiten kam ein richtiger Lesefluss auf und ich genoss den ruhigen und unaufgeregten Schreibstil des Debütromans. Einmal in die Geschichte eingestiegen konnte ich das Buch kaum zur Seite legen, hätte mir allerdings an einigen Punkten ein paar mehr Ausführungen gewünscht. Teilweise hatte ich das Gefühl, ein paar Seiten mehr hätten dem Buch gut getan, um eine bessere Beziehung zu den Charakteren aufbauen zu können. 

Das Ende des Buchs habe ich als sehr passend empfunden. Was mich etwas enttäuscht hat ist, dass einzelne Erzählstränge für mich als Leser schlicht offen und unbeendet blieben. 

Fazit: Ein trotz einiger kleiner Mäkel lesenswertes Buch über die schwierigen Kriegszeiten und eine Frau, welche entgegen aller Widrigkeiten große Stärke beweist und an Herausforderungen wächst.