Rezension

Ein Titel und Klappentext, die in die Irre führen

Die unglaubliche Flucht des Uriah Heep - H. G. Parry

Die unglaubliche Flucht des Uriah Heep
von H. G. Parry

Bewertet mit 3 Sternen

Seitenzahl: 608

Preis: 14,99€

Verlag: Heyne

Autorin: H.G. Parry

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Klappentext:

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Schon sein ganzes Leben lang hat der ebenso liebenswerte wie chaotische Literaturdozent Charley Sutherland versucht, seine einzigartige Begabung vor der Welt zu verbergen: Er kann Figuren aus Büchern zum Leben erwecken! Das ist toll, wenn es sich dabei um Pu den Bären handelt, und kompliziert, wenn plötzlich der Hund der Baskervilles in deinem Vorgarten sitzt. Nur Charleys Bruder Rob weiß von seiner Gabe. Deshalb läuten bei dem etwas biederen Anwalt auch sämtliche Alarmglocken, als er eines Nachts einen Anruf von Charley erhält und dieser ihm gesteht, er habe Uriah Heep, den Schurken aus Charles Dickens’ Meisterwerk »David Copperfield«, freigelassen. Und der hat nichts Geringeres im Sinn als das Ende der Welt. Gemeinsam versuchen Charley und Rob, Uriah zurück in den Roman zu verbannen, bevor er größeres Unheil anrichten kann. Doch dabei stoßen sie auf ein dunkles Geheimnis ...

Quelle: www.randomhosue.de

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Meine Meinung:

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Ich habe dieses Buch in einem tollen Buddyread gelesen und ich glaube, dass hat die Geschichte für uns beide etwas gerettet, aber mehr dazu jetzt in meiner Rezension. Eins kann ich aber schonmal sagen: Ein Highlight war es leider für uns beide nicht.

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Das Cover konnte mich direkt in seinen Bann ziehen. Ich mag die Art, die es ausstrahlt als wäre es altes Pergament und auch die schlichten Motive gefallen mir sehr geht. Nur dem Title kann ich nichts abgewinnen und das liegt nicht an der Übersetzung, denn es ist eine eins zu eins Übersetzung. Es geht nur in dem Buch einfach nicht um die Flucht des Uriah Heep.

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Besser als der Titel war der Schreibstil. Dieser lies sich wirklich gut und flüssig lesen und ich hatte keine Probleme damit. Die Autorin neigt nur dazu die Dinge sehr ausführlich zu beschreiben und zu erklären, wodurch es sich manchmal etwa gezogen hat und somit die Spannung etwas verloren gegangen ist. Aber ich war trotzdem in der Geschichte drin und konnte auch eine Verbindung zu der Geschichte knüpfen.

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Mit am besten hat mir das Setting gefallen. Die Geschichte spielt ja in Wellington, einer kleinen Stadt in Neuseeland. Eine Stadt mit Charme. Ich meine Neuseeland ist eh eins meiner liebsten Länder, dass ich so gerne mal bereisen würde und mit diesem Buch konnte ich zumindest einen Teil der neuseeländischen Luft einatmen.

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Ein außergewöhnliche, aber definitiv keine schlechte, Sache war die Sicht, aus der dieses Geschichte geschrieben worden ist. Und zwar begleiten wir das Geschehen mit Rob, dem Bruder von Charley. Dabei ist Charlie eigentlich der, der die Fähigkeit hat Sachen aus Büchern zu lesen und der von allen bewundert wird. Rob ist ein eher bodenständiger Anwalt, der sich im Vergleich zu Charley immer ein bisschen zurückgehalten hat und der auch keine besonderen Fähigkeiten hat. Normalerweise liest man ja aus der Sicht der „besonderen“ Person und deswegen fand ich das umgedrehte Konzept hier wirklich sehr interessant und ansprechend. Beide sind mit einer unglaublichen Tiefe ausgestattet worden und als Leser/in erfährt man im Laufe der Geschichte immer mehr Hintergründe und Eigenschaften der beiden.

Auch die Nebencharaktere, aus deren Sicht es ab und zu auch ein paar Kapitel gibt, sind nicht zu kurz gekommen und man hatte auch bei Ihnen das Gefühl sie zu kenne und nicht nur an der Oberfläche zu kratzen. Was mir besonders gefallen hat war, dass man keinem wirklich getraut hat und ich habe immer wieder hin und her überlegt was hat er und was hat sie zu verbergen. Sowas finde ich bei Büchern immer gut.

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Aber bleiben wir gleich mal bei den Kapiteln. Diese waren nämlich manchmal echt mehr als lang und sowas stört bei mir leider immer etwas den Lesefluss und noch dazu bin ich ein Kapitelleser.

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Genauso wie der Titel führt der Klappentext des Buches leider total in die Irre und ich bin den falschen Erwartungen an das Buch herangegangen. Trotzdem bleibt die Grundidee die gleiche, nur geht es nicht um Uriah Heep, sondern nur um einen anderen Beschwörer, der eine neue Welt erschaffen will und andere Geheimnisse die aufgedeckt werden müssen.

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Und von diesen kleinen Plottwists gab es einige, die ich so auch nicht habe kommen sehen. Das hat die Spannung aber leider nur gering gesteigert. Es gab immer wieder große Teile in denen einfach nichts passiert ist und die mich wirklich gelangweilt haben. Deswegen war auch der Buddyread hier rettend, da wir immer über die Abschnitte geredet haben und so zumindest eine gewisse Abwechslung reingebracht wurde.

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Das Ende war dann leider aber sehr vorhersehbar und ich war nicht wirklich überrascht. Außerdem wirkt es auch so ein bisschen konstruiert und sehr gewollt. Ich hätte mir da ein bisschen mehr gewünscht.

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Fazit:

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Das Buch ist eine schöne, aber etwas langatmige Geschichte über zwei Brüder mit ein paar Fanatasyelementen. Ich würde es schon als Hommage an die alten Bücher unserer Zeit sehen. Modernere Buchfiguren findet man hier nämlich eher nicht. Ich gebe dem Buch 3/5 Sternen

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