Rezension

Ein vielversprechender, fesselnder Reihenauftakt voller Action

Die achte Wächterin - Meredith McCardle

Die achte Wächterin
von Meredith McCardle

Bewertet mit 4.5 Sternen

“Die achte Wächterin” ist nicht nur der Debütroman von Autorin Meredith McCardle, sondern zugleich auch der Auftakt zur Zeitenspringer-Saga – einer Reihe, die in meinen Augen großes Potenzial mit sich bringt.

Seit über zwei Jahren wird Amanda auf der renommierten Peel Academy dazu ausgebildet, nach ihrem Abschluss für die Regierung zu arbeiten – 90 Prozent der Absolventen widmen ihr Leben der CIA. Doch allem Anschein nach gehört Amanda nicht nur zu den restlichen 10 Prozent, es gibt zudem eine geheime Organisation, die nur einer Handvoll Menschen bekannt ist.

Als ein Mitglied der Annum Guard Amanda ganz überraschend rekrutiert, ändert sich ihr Leben schlagartig. Denn die Annum Guard arbeitet nicht nur eng mit dem Präsidenten und Verteidigungsministerium zusammen, sie haben ein besonderes Motto: Verbesserung, nicht Veränderung. Ganz im Geheimen reisen die wenigen Mitglieder in die Vergangenheit und optimieren ausgewählte Ereignisse. Doch Amanda, die ab sofort den Codenamen Iris trägt, ist eine Außenseiterin, die sich erst beweisen muss – was sich schwieriger gestalten könnte, als gedacht.

Ich liebe Geschichten über Zeitreisen, obwohl ich bisher nicht wirklich viele lesen durfte, die mich vollkommen überzeugen konnten. Umso neugieriger war ich deswegen auf diese Geschichte – alleine der Begriff “Zeitenspringer-Saga” klang schon sehr vielversprechend. Auch optisch gefällt mir das Aussehen des Romans unheimlich gut – die Gestaltung ist sehr schlicht, aber der goldene Metallic-Effekt macht das Cover doch gleich sehr besonders und gibt der Optik zugleich das gewisse Etwas. Die Abbildung einer Blume, die höchstwahrscheinlich eine Iris darstellen soll, passt zudem perfekt zur Handlung, da der Codename von Protagonistin Amanda Iris lautet.

Doch auch inhaltlich konnte mich diese Geschichte tatsächlich sehr begeistern. Gleich der Einstieg in die Handlung ist rasant und spannend. Obwohl im ersten Moment jede Orientierung und jeder Zusammenhang fehlt, ist man sofort mittendrin und von der ersten Seite an gefesselt. Bald wird man auch schon aufgeklärt, was es mit den ersten Szenen auf sich hatte, während die Spannung aber immer noch nicht abreißt – und diese hält auch tatsächlich durchgehend an. So konnte ich gar nicht anders als immer weiterzulesen, da die Handlung niemals auch nur etwas langweilig wird. Die Geschichte ist voller Action, diverser Wendungen, Überraschungen – so dass es stellenweise für meinen Geschmack sogar ein wenig zu viel wurde. Auf jeder Seite geschieht etwas Neues, man muss jedes einzelne Wort lesen, um ja nichts zu verpassen. Kurzum: die Handlung um Amanda alias Iris reißt einen komplett mit und das bis zum Schluss.

Zwar war mir die Protagonistin anfangs gleich sehr sympathisch, doch mit der Zeit, wenn man sie innerhalb der Handlung besser kennen lernt, wurde sie leider zunehmend unsympathischer – Amanda benimmt sich stellenweise sehr egoistisch, naiv und aufsässig und nimmt kaum bis hin zu keinerlei Rücksicht auf andere. Das hat mich manchmal ein wenig gestört, aber glücklicherweise ist Amanda scheinbar doch zu Veränderungen fähig, da sich ihr Verhalten mit der Zeit wieder bessert, so dass ich es letztendlich gar nicht mehr so schlimm fand, dass sie mir eine Zeit lang eher unsympathisch war. Bleibt nur abzuwarten, wie sich weiterhin verhalten wird.

So oder so, kann ich euch den ersten Band der Zeitenspringer-Saga ganz klar empfehlen, denn “Die achte Wächterin” beschreibt eine sehr mitreißende Geschichte. Wer auf Zeitreisen und viel Spannung steht, kann hiermit eigentlich gar nichts falsch machen. Meine Erwartungen wurden auf alle Fälle erfüllt und damit warte ich nun sehnsüchtig auf November, wenn es mit “Die Farbe der Zukunft” weiter gehen wird.