Rezension

Spannungsgeladener Zeitreise-Spionage Thriller und eine rasante abenteuerliche Reise quer durch die Jahrhunderte

Die achte Wächterin - Meredith McCardle

Die achte Wächterin
von Meredith McCardle

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

Amanda macht ihre Ausbildung an der Peel Academy, einem College in dem man ausgebildet wird, um später seinem Land zu als Agent bei der CIA oder dem FBI zu dienen. Obwohl sie noch nicht im Abschlussjahrgang ist wird Amanda am jährlichen Testtag überraschenderweise von einer der geheimsten Regierungsorganisationen rekrutiert. Dieser Organisation, die sich "Annum Guard" nennt, soll sie nun als achtes Mitglied dienen. Von einer Minute auf die andere muss Amanda ihr komplettes Leben zurück lassen, denn die Organisation ist so geheim, dass man für immer dort bleiben muss, da sie Zeitreisen ermöglicht, die dazu genutzt werden die Vergangenheit zu optimieren. 

 
Cover und Gestaltung:

Es handelt sich um eine sehr hochwertig verarbeitete Klappbroschur, die in glänzendem gold-gelb gehalten ist. Die schwarze Blume bildet einen sehr guten Kontrast. Ebenso finde ich das Uhrensymbol auf dem Buchrücken toll, dass sich hoffentlich durch die gesamte Reihe zieht. 
Das Cover ist schlicht und wirkt trotzdem edel, so dass es ins Auge sticht. Die Blume soll wohl eine Iris darstellen, was Bezug auf Amandas Decknamen bei Annum Guard nimmt, allerdings würde man hinter diesem Cover wohl eher keinen Zeitreise-Spionage Thriller vermuten.
Die innere Gestaltung des Buches ist ebenfalls toll. Die Blume taucht als Ornament vor jedem Kapitel wieder auf.
 

Meine Meinung:

Als ich dieses Buch in der Verlagsvorschau entdeckt hatte, war sofort klar, dass ich es lesen muss. Denn ich liebe Zeitreisegeschichten.
Hier haben wir es mit einer Mischung aus einem Zeitreiseroman und einem actionreichen Agententhriller zu tun.

Die Geschichte steigt sofort rasant ins Geschehen ein und man befindet sich mit Amanda mitten in einer Prüfung am Testtag an der Peel Acadamy. Aber es ist kein typisches Akademie Buch, wie ich zunächst befürchtet habe. Diese ganze Collegeszenerie kommt nur am Rande vor und schon nach wenigen Seiten befindet sich Amanda bei Annum Guard. Fortan unternimmt sie von dort aus immer wieder Zeitreisen quer durch die Jahrhunderte und soll anhand dessen in ihrer Probezeit den Unterschied zwischen der Veränderung und der Verbesserung der Vergangenheit lernen.

Das Buch ist gespickt mit allerhand Überraschungen, Wendungen und Intrigen. Es spielt hauptsächlich in Boston und Amanda unternimmt Zeitreisen in viele Epochen vom Boston Massaker bis hin zur Ermordung von Kennedy. Die historischen Teile, in denen Amanda in andere Zeitepochen springt haben mir sehr gut gefallen. Auch wenn diese nur als kleine Ausschnitte dargestellt sind und das Geschehen immer wieder zu Annum Guard zurückkehrt. 
Die ganze Zeitreiseproblematik ist (sofern bei diesem Thema möglich) verständlich und ohne Logikfehler dargestellt. Allerdings sollte man auch dran bleiben bei dem Buch, da man bei längeren Pausen mit den Details der ganzen Zeitsprünge sonst doch etwas den Faden verlieren könnte.

Das Buch hat mich von Anfang an komplett gefesselt und ich habe es fast in einem Rutsch durchgelesen, was für mich sehr ungewöhnlich ist. Aber der Spannungsbogen stieg stetig und riss bis zum Ende nicht ab. Meredith Mc Cardle schreibt flüssig und mitreißend zugleich. Zudem ist das Tempo der Entwicklungen sehr rasant, so dass es eigentlich gar keine Möglichkeit gab das Buch zu pausieren.

Das Buch wird aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Amanda, die bei Annum Guard dann unter dem Decknamen Iris agiert, erzählt. Sie hat mir als willensstarke und sehr direkte Protagonistin sehr gut gefallen. Ich fand es ganz erfrischend, dass man es hier mal nicht mit einem unfehlbaren Übermenschen zu tun hat, denn sie hat durchaus ihre Ecken und Kanten und ist teilweise sehr egoistisch und impulsiv. Allerdings hatte sie keine leichte Vergangenheit. Ihr Vater ist früh verstorben, die Mutter leidet an einer bipolaren Störung und nun wird sie aus ihrem Leben gerissen, in das sie wohl auch nie wieder zurück darf. Dazu hat sie viel Neues bei Annum Guard zu verdauen und wird auch dort gleich wie eine Außenseiterin behandelt. Von daher finde ich ihr Verhalten verständlich und menschlich, was sie wiederum zu einer sehr authentischen Hauptfigur macht, mit der man sich gut identifizieren kann.

Es gab auch einige interessante Nebencharaktere. Hier hat mir Yellow unglaublich gut gefallen. Indigo und Blue sind ebenfalls sehr interessant dargestellt. Andere der Wächter bleiben jedoch im Hintergrund und werden kaum mehr als dreimal erwähnt. Ich würde mir wünschen, dass diese in den Folgebänden auch mehr in den Vordergrund treten. Denn "Die achte Wächterin" ist der Auftakt zu einer Reihe, die bereits im November mit Band 2 "Die Farbe der Zukunft", fortgesetzt wird. Ein Buch auf das ich mich schon jetzt wahnsinnig freue.

 

Fazit:

"Die achte Wächterin" war für mich bisher eines der Jahreshighlights. Es ist ein spannungsgeladener Zeitreise-Spionage Thriller und eine rasante abenteuerliche Reise quer durch die Jahrhunderte. Ein absolutes Muss für Zeitreisefans und natürlich volle 5 Sterne von mir. 

 

Originalität    5/5
Umsetzung   5/5
Schreibstil    4/5
Charaktere    4/5
Tempo         5/5
Tiefe            5/5
Lesespaß     5/5

Rezension auch auf scriptoflife-buecherblog.blogspot.de