Rezension

Zeitreise trifft auf Action und Akademie: Lieblingsbuch-Sucht-Faktor vorprogrammiert!

Die achte Wächterin - Meredith McCardle

Die achte Wächterin
von Meredith McCardle

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext

„Wer auf eine geheime Spezialschule der Regierung geht, den sollte eigentlich nichts mehr wundern. Dennoch fällt die junge Amanda aus allen Wolken, als eine mysteriöse Geheimorganisation sie rekrutiert und vorzeitig vom College holt. Noch viel unglaublicher ist jedoch, dass diese Organisation namens Annum Guard echte Zeitreisen unternimmt! Seit Jahren optimiert sie unsere Vergangenheit. Bisher bestand sie aus sieben Wächtern, doch nun soll ein achtes Mitglied hinzukommen - Amanda. Wieso ausgerechnet sie ausgewählt wurde, ist ihr schleierhaft. Tatsache ist jedoch: Ist man einmal in der Organisation, bleibt man dort für immer. Amanda muss lernen, bei Annum Guard klarzukommen - mit den Zeitreisen, der furchtbaren Zicke Yellow und mit dem mysteriösen Blue. Doch Amanda kommt einer gefährlichen Verschwörung auf die Spur ...“

Gestaltung

Ich finde die Gestaltung wirklich von vorne bis hinten absolut gelungen! Der Klappenbroschur ist in Hochglanz gehalten, wobei die Kombination aus schwarz sowie gelbgold sehr hochwertig und edel wirkt. Vor allem der komplett schwarze Buchrücken, auf dem die goldgelbe Schrift samt einem goldenen Uhrensymbol besonders hervorsticht, gefällt mir sehr gut. Auch die auf dem Cover zentrale, in schwarz gehaltene Blume passt sehr gut zu der Gestaltung und wirkt ebenso edel.

Meine Meinung

Normalerweise stehe ich Romanen, in denen die Protagonistin auf eine Akademie bzw. Schule geht, eher skeptisch gegenüber. Vor allem, wenn es Schulen für besonders Begabte sind. Ich mag solche Romane sehr und habe dementsprechend bestimmte Erwartungen an sie, welche in letzter Zeit einfach nicht so erfüllt wurden. Solche Romane haben jüngst einfach nicht das gehalten, was ich normalerweise von ihnen gewohnt war.

„Die Achte Wächterin“ hingegen war anders! Sie konnte mich auf ganzer Linie überzeugen. Es war nicht einfach nur eine Schule für besonders begabte Jugendliche, die für die Regierung ausgebildet werden und dabei das übliche „Schulgeplänkel“, welches in so vielen anderen Akademie-Romanen im Vordergrund steht, durchlaufen. Dieses „Schulgeplänkel“, das bei anderen Werken die Handlung überschattet, hielt sich hier eher dezent im Hintergrund.  Vor allem als Protagonistin Amanda für Annum Guard, eine Zeitreise-Organisation, abkommandiert wurde, hat mich die Handlung komplett mit sich gerissen.

Ich muss gestehen, dass ich auch Zeitreise-Romanen gegenüber eine gewisse Skepsis aufbringe. Oftmals verursachen sie bei mir einen „Knoten“ im Gehirn, da sie aufgrund der vielen Möglichkeiten, der Paradoxa und der ganzen anderen Zukunfts-Vergangenheits-Zusammenhänge bei mir lauter Fragen und Verwirrung aufwerfen. Diese lassen mich dann nicht an die Möglichkeit der Zeitreisen glauben, sodass ich die Werke eher hinterfrage oder gar nicht verstehe wie bestimmte Gegebenheiten denn möglich sein können.

Aber auch in diesem Punkt hat mich der erste Band der Zeitenspringer-Saga absolut vom Gegenteil überzeugt und mich eines besseren belehrt! Ich hatte nicht ein einziges Mal das Problem, dass ich eine Zeitreise-Handlung oder ein Zeitreise-Ergebnis hinterfragt habe. Alle Reisen  bzw. Zeitaspekte waren für mich logisch und leicht zu verstehen. Das hatte ich lange nicht bei einem solchen Roman! „Die Achte Wächterin“ bringt wirklich frischen, die Leser mitreißenden Schwung in die Welt der Zeitreise-Akademie-Jugendbücher!

Das einzige Problem, das ich hatte, bzw. der kleine Störfaktor waren zwei kleine Charakterzüge der Protagonistin Amanda. Sie ist die Ich-Erzählerin in „Die Achte Wächterin“ und für mein Empfinden hat sie sich manchmal ein wenig zu sehr selbst bemitleidet und kopflos gehandelt. Sie hat sich in alles „hineingestürzt“ ohne nachzudenken und gerade in Anbetracht dessen, dass sie auf ihrer Schule trainiert wurde, für die Regierung zu arbeiten, hätte ich eigentlich von ihr erwartet, dass sie verkopfter handeln würde. Mehr nachdenken würde und sich nicht einfach so in Situationen fallen lassen würde.

Fazit

„Die Achte Wächterin“ konnte mich mit seiner actiongeladenen Handlung wirklich überzeugen, aber vor allem hat es mich als Zeitreise- sowie Akademie-Skeptikerin mit diesen beiden Elementen vollkommen umgehauen. Ich konnte die Zeitaspekte problemlos nachvollziehen, ohne dass es zu den  für Zeitreise-Romane typischen Paradoxa und Verwirrungen kam. Und auch die für Akademie-Romane typischen Schuldramen sind mir hier nicht so sehr ins Auge gestochen. Einzig die Protagonistin hat mir an manchen Stellen nicht ganz so gut gefallen, da sie für jemanden, der eine Ausbildung zu einem Regierungsmitglied durchläuft, zu wenig gedacht hat.

Gute 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos

1. Die Zeitenspringer-Saga 01 – Die achte Wächterin

2. Die Zeitenspringer-Saga 02 – Die Farbe der Zukunft

3. ??? (anscheinend arbeitet die Autorin aktuell an einem dritten Band)