Rezension

Eine Heilpraktikerin auf Mördersuche

Zicke, zacke, tot -

Zicke, zacke, tot
von Ingrid Werner

Bewertet mit 3.5 Sternen

„Zicke, Zacke, tot“ von Ingrid Werner habe ich als ebook mit 261 Seiten gelesen. Es ist der 3. Fall für die Hobbydetektivin Karin Schneider.
Jedes Jahr im Spätsommer findet das Karpfhamer-Volksfest in Niederbayern statt. Und wie in jedem Jahr versprüht Rosi Reitmeier ihren Charme am Gartenzaun ihres Grundstückes an die vorbeipilgernden Festgäste. Am nächsten Tag erhält Karin von ihrer durchgeknallten Patientin Rosi einen Abschiedsbrief. Doch sie glaubt nicht, dass sie sich umbringen wollte. Und schon steckt sie in einem neuen Fall und beginnt ihre Ermittlungen. Rosie hat mit ihrem bösartigen Mundwerk einige Mitmenschen ganz schön denunziert und verärgert. Schon diese hätten ein Motiv, sie zum Schweigen zu bringen. Erst recht einige Betreiber der Festzelte auf dem Volksfest. Der Luftballonverkäufer Max ist Karin bei der Aufklärung sehr behilflich. Ebenso der sehr gutaussehende Brauereibesitzer Georg, bei dem Karin die Schmetterlinge in ihrem Bauch fühlt. Motive und Verdächtige finden sie so einige. 

Das Buch ist recht amüsant mit dem oft bayrischen Dialekt, der aber gut zu verstehen ist. Rosi’s Hasstiraden sind dabei herausragend. Die Geschichte ist gut und mit viel Humor geschrieben. Die bayrische Mentalität ist gut dargestellt, vor allem bei Fluchen und Raufen. Die Festzeltatmosphäre kann man direkt spüren, viel Bier, viel Musik und Gebalze. Die Charaktere sind authentisch beschrieben. Karin ist zwar Psychotherapeutin, aber von ihrer Arbeit bekommt man nichts mit. Im Gegenteil, sie reagiert meiner Meinung nach sehr unpsychologisch. Manchmal geht sie die Dinge sehr naiv und direkt an und ist auch etwas nervig mit ihrer Neugier. Im Laufe der Geschichte geht sie mir tierisch auf den Geist. Sie reagiert oft unangemessen, wenn andere nicht so springen, wie sie das will und wird beleidigend. Kein Wunder, dass die Polizei sie nicht ernst nimmt, wenn sie ständig mit neuen Verdächtigen kommt.
Es gibt immer neue Wendungen und Verdächtige und ich hatte bis gegen Ende keine Ahnung, wer was und warum verbrochen hat. 
Trotzdem hat das Lesen Spaß gemacht. Das Buch hat mich erweitert, traurig gemacht und zum Miträtseln angeregt.

Das Cover mit dem typischen Riesenrad, was zu jedem Volksfest gehört, gefällt mir sehr.