Rezension

Eine süße Geschichte, wenn auch mit einigen Mängeln

The Music of What Happens -

The Music of What Happens
von Bill Konigsberg

Bewertet mit 3.5 Sternen

•The Music Of What Happens von Bill Konigsberg•

Für mich war es das erste Buch aus dem Genre LGBT und ich muss sagen, dass ich direkt positiv überrascht wurde. Die Geschichte von Max und Jordan hat mir auf die ein oder andere Weise sehr das Heru erwärmt, auch wenn es leider ein paar Mangel hatte.

 

 

Normalerweise mag ich solche Art von Buchcover, auf denen Menschen drauf sind, nicht gerne, aber dieses hier mag ich sehr, vor allem weil die Gestaltung ein bisschen an einen Comic erinnert. Anfangs ließ sich der Schreibstil von Bill Konigsberg noch sehr leicht und angenehm lesen, aber mit der Zeit musste ich leider feststellen, dass es nicht so meins ist. Manche Formulierungen klang sehr unrund, teils komisch und ich konnte mich nur schwer in die Charaktere hineinversetzen oder ihre Handlungen nachvollziehen. Dennoch war es gut, dass das Buch aus Max‘ und Jordans Perspektive geschrieben ist. So bekommt man einen viel besseren Einblick in die Situation.

 

Max war mir von der ersten Seite an eigentlich total sympathisch. Ich mochte seinen Humor, seine lockere Art, wie er Jordan und seiner Mom einfach so geholfen hat und dass er nie aufgegeben hat. Überhaupt hat er eine total angenehme Ausstrahlung gehabt. Außerdem fand ich es unglaublich mutig und stark von ihm, dass er es am Ende geschafft hat, über das zu reden, was ihm Schmerzen/Angst bereitet. Nur manchmal fand ich seine Formulierungen Jordan gegenüber etwas undurchdacht und gemein. Jordan hingegen konnte ich leider nicht so sehr ins Herz schließen, geschweige denn mich mit ihm anfreunden. Sein Charakter war irgendwie komisch und allein die Art, wie er und seine Mom miteinander umgegangen sind etc. war für mich irgendwie sehr seltsam. Zwischendurch konnte Jordan richtig lustig sein, aber ich hatte oft das Gefühl, dass er übertreibt und es war schrecklich, wie er sich ständig so runter gemacht hat.

 

Mit dem Freundeskreis von jeweils Jordan und Max hatte ich so eine ziemliche Hassliebe. An sich fand ich Betts und Zay-Rod total lustig, süß und mega unterhaltsam, aber ihr Verhalten war oft echt unangebracht (vor allem was Max’ Homosexuallität anging) und viel zu kindisch für ihr Alter. Auch Pam und Kayla waren ganz cool drauf, aber auch sie waren mir oft etwas zu seltsam, auch wenn sie nicht ganz so unreif zu sein schienen wie Max‘ Freunde. Wenn ich allerdings sehr gerne mochte, war Max‘ Mutter. Sie war wirklich toll, hat immer zu Max gestanden und ihn nicht eine Sekunde verurteilt. Ich denke, zu Jordan‘s Mutter muss ich nicht viel sagen. Denn ihr Verhalten war einfach nur enttäuschend und traurig.

 

An sich mochte ich den Grundgedanken der gesamten Geschichte sehr gerne und fand sie unglaublich süß, doch leider hat es mir etwas an der Umsetzung gehapert, was schließlich ausschlaggebend für die Bewertung war. Natürlich finde ich es großartig, dass so viele wichtige Themen angesprochen werden, die auf jeden Fall nicht zu kurz kommen in diesem Buch, und dass ebenfalls gezeigt wird, dass von manchen Dingen wie Vergewaltigung nicht nur Mädchen betroffen sein können. Außerdem hat mir die Entwicklung zwischen Max und Jordan von der Freundschaft zur Liebe sehr gefallen. Die beiden waren süß zusammen und haben trotz ihrer vielen Unterschiede wunderbar zusammengepasst. Ich mochte es, die Entwicklung zu verfolgen und zu sehen, wie sie ihre Vorurteile für einander abgelegt haben und ihre Freundeskreise langsam zusammengeführt haben. Auch die Weise, wie sie sich kennengelernt haben und näher gekommen sind, war eine tolle Idee, allerdings war irgendwann einfach die Spannung raus. Der Handlungsverlauf war ziemlich eintönig und die Ereignisse haben sich irgendwie ständig wiederholt. Oftmals gab es sehr komische Situationen, die ich am liebsten übersprungen hätte und dann haben sich plötzlich auch die Charaktere nicht so verhalten, wie es angemessen gewesen wäre. Zum Ende hin gab es noch einmal eine erschütternde Wendung, die ich allerdings gut fand, weil es dringend nötig war für Jordan. An sich hat mir das Ende gut gefallen.

 

Fazit: abschließend gebe ich der Geschichte von Max und Jordan 3,5 von 5 Sterne. Denn der Grundgedanke war einfach toll und hatte definitiv Potenzial. Leider ist es hier sehr an der Umsetzung gescheitert und an dem Schreibstil, der einem die Geschichte einfach nicht sonderlich gut näher gebracht hat.