Rezension

Emotional und Gänsehaut-Moment pur!

Still With You -

Still With You
von Morgane Moncomble

Ein wundervolles Buch, dass von innen genauso schön ist, wie von außen.

Es ist Juni, spätnachmittags. Du stehst auf einem Weizenfeld und die goldgelbe Sonne strahlt auf dich und das Korn. Und plötzlich beginnt es heftig zu gewittern. Du hörst nur noch das mächtige Grollen, bevor der Regen auch schon auf dich niederprasselt. Du willst laufen, doch das Feld ist unendlich und so harrst du aus, bis der Wetterumschwung abzieht und einen Regenbogen hinterlässt, der dich ein wenig vergessen lässt, dass du platschnass bist.
Und so, meine lieben, fühlt sich „Still with you“ von Morgane Moncomble an. 
Es beginnt als leise, süße Liebesgeschichte zwischen Lara und Casey, die vorerst Konkurrenten sind, dann aber durch einen Kompromiss zueinander finden — und die Art und Weise wie sie das tun, hat mein Herz höher schlagen lassen. Doch das ist nur der Anfang, denn kurz darauf kann man sich gar nicht mehr retten vor lauter Gänsehaut-Momenten, die man aufgrund von Morganes flüssigem Schreibstil am liebsten alle auf einmal wegatmen möchte.

Lara ist ein Herzenscharakter. Sie ist genau die unglaublich starke und selbstbewusste Persönlichkeit, die ich mir nach der Leseprobe erhofft habe. Natürlich ist sie nicht perfekt, das auf keinen fall. Doch sie ist wichtig. Sie und ihr Charakter und ihr ganzes Sein.
Ist es langweilig, wenn ich jetzt sage, dass Casey ebenfalls ein Herzenscharakter ist? Er ist es allerdings auf eine andere Weise. Seine Art lässt kaum zu wünschen übrig. Er ist ehrgeizig, fürsorglich und liebevoll und manchmal will man ihn einfach nur in die Arme schließen. Casey ist diese Art Herzenscharakter, die man vermutlich auch als Book-Boyfriend bezeichnet. 
Okay vielleicht sollte ich mein Konzept überarbeiten, aber: Eigentlich haben alle Charaktere so einen Platz in meinem Herzen. Die einen mehr, die anderen weniger. Die einen will man am liebsten die Hälfte des Buches gegen die Wand klatschen, von den anderen wünscht man sich, sie hätten mehr Raum gehabt, wie zum Beispiel Amelia — Lara‘s Schwester. Sie, sowie auch alle anderen Charaktere fand ich wirklich gut ausgearbeitet und in sich sehr schlüssig, sodass ich sie letztlich irgendwie alle mochte … Auf so eine verkorkste Weise.

Wie man also merkt, ich mag dieses Buch. Sehr. Ein wenig sehr, sehr. Mein einziger Kritikpunkt: Das Gewitter hat sich zu schnell gelegt. Der Plot — Gott, der Plot — ist wundervoll. Ich liebe ihn, weil er Gänsehaut pur ist. Aber er wurde zu schnell mit Akzeptanz abgehandelt. Akzeptanz und Heilung kam ein wenig zu schnell, zu linear. Aber ganz ehrlich? Das ist nicht das, was im Gedächtnis bleibt, wenn man die Geschichte von Lara und Casey beendet. Ganz und gar nicht. Was zurück bleibt, ist dieses Gefühl der zwei. Das zwischen ihnen. Der Regenbogen. Das ist das, was bleibt.