Rezension

Fesselnd, aber manchmal zu heftig

Totenfrau - Bernhard Aichner

Totenfrau
von Bernhard Aichner

Die Bestatterin Blum lebt mit ihrem Ehemann Mark und ihren zwei kleinen Töchtern ein glückliches Leben, bis eines Morgens ein schrecklicher Unfall geschieht, der alles für sie verändert. Durch einen Zufall findet sie heraus, dass jemand ihren Mann absichtlich getötet hat und macht sich auf die Suche nach den Verantwortlichen um Rache zu nehmen... .
Dieser Thriller hat mich von der ersten Seite an gepackt, so dass ich es auch im weitern Leseverlauf kaum mehr weglegen konnte, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. 
Die Protagonistin Blum ist eine starke Frau, die einerseits die liebende Mutter für ihre Kinder repräsentiert, aber auf der anderen Seite fähig ist, ihre Rachepläne ohne Tabus bis zum bitteren Ende auszuführen. An manchen Stellen im Buch war ich total schockiert von ihrem Verhalten. Sie wirkt auf mich trotzdem total authentisch und echt. Man merkt wirklich, dass der Autor die Arbeiten in einem Bestattungsunternehmen selbst kennengelernt hat und deshalb Blums Vorgehen im Versorgungsraum sehr detailreich beschreiben kann.
Der Schreibstil ist bewusst nüchtern und sachlich gehalten, was aber genau zu dem Geschehen passt. Zwischendurch gibt es immer wieder ein paar Dialoge, die wichtige Momente für die weitere Handlung darstellen.
Während des Lesens stellte sich bei mir unweigerlich ein ungutes Gefühl ein. Besonders als Blum entdeckt, dass hinter dem Tod ihres Mannes ein brutales und grausames Verbrechen steht, wurde mir bewusst, wozu Menschen fähig sein können.
Insgesamt hat mir das Buch gefallen, aber ich empfehle es nur an Leser weiter, die starke Nerven haben, denn es wird wirklich heftig.