Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Rache-Thriller mit Hürden

Totenfrau - Bernhard Aichner

Totenfrau
von Bernhard Aichner

Bewertet mit 2 Sternen

Ich fand das Buch von seiner Aufmachung sehr gelungen: es gibt doch selten Bücher, die einen bereits mit der Haptik kriegen können (Buchumschlag). Die Idee mit den farbigen Seitenzahlen, die leeren Kapitelblätter, auch hier mit den roten Zahlen, und das schlichte - und dadurch neugierig machende Cover - lassen das Interesse noch mehr steigen.

Dennoch lebt ein Buch von seinem Inhalt - und hier konnte mich der Autor leider nicht kriegen. Waren zunächst die kurzen, bisweilen sogar Ein-Wort-Fragmente, außergewöhnlich, summieren die sich bis zu Ende zu einem nervigen Bündel - auch wenn es zum Schluß weniger werden. Mir ist nach wie vor nicht klar, weshalb es nur in diesem Stil geschrieben wurde. Ich kann nachvollziehen, dass, wenn es um die Gedankenwelt der Protagonistin geht, diese kurzen Sätze durchaus Sinn machen, und da würde ich es sogar begrüßen, um ihre Zerrissenheit nochmals zu verstärken, es macht für mich jedoch keinen Sinn, dies auch in den Erklärungen, wenn es z.B. auch um andere Figuren geht, weiter bei zu behalten.

Das aus einer liebevollen Ehefrau und Mutter innerhalb kürzester Zeit eine fünfache Mörderin und dazu noch eine bessere Detektivin/Polizistin als jede andere vortgestellte Figur wird - erscheint mir völlig unglaubwürdig. Hat sie bei ihrem ersten Mord an ihren Eltern noch jahrelang "Beweise" für ihr Handeln gesammelt, reichen bei ihrer Rachetour schon minimale Hinweise, die auch gar nicht hinterfragt werden, aus, um rohe Gewalt anzuwenden.

Ich gebe zu, ich habe das Buch nur zu Ende gelesen, weil ich an einer Leserunde teilgenommen habe. Ich gebe dem Buch noch 2/5 Punkten.