Rezension

Filmkunst zu Zeiten des NS-Regimes – interessant!

Lichtspiel -

Lichtspiel
von Daniel Kehlmann

Bewertet mit 3.5 Sternen

Eingebettet in historische Ereignisse des Nazi-Regimes breitet sich die Familiengeschichte rund um den roten Regisseur G. W. Pabst aus, begleitet von vielen Filmgrößen der damaligen Zeit z.B. Schauspielerinnen wie Greta Garbo, Käthe Dorsch, Hilde Krahl, Henni Porten oder Kollegen wie Leni Riefenstahl. Es geht auch um den Begriff von Kunst und ihre eigene Sprache, z.B. durch Beleuchtung oder besonderes Cutting. Filmkunst im Nazi-Deutschland überlebte zwar, jedoch blutig und verdreckt durch die Abnahme des jeweiligen Films durch die Zensur mit dem  NS-Prädikat ‘Staatspolitisch und künstlerisch wertvoll‘.  Durch die kraftvolle Sprache und die lebendigen Figuren direkt am Set oder im persönlichen Umfeld der Familie Pabst wird die äußerst missliche Lage mit all ihren Zwängen und Ängsten klar nachfühlbar. Mit der letztlich entscheidenden Rolle des Kameraassistenten Franz Wilzek kommt besonders in Bezug auf den zum Kriegsende unvollständig gebliebenen Film DER FALL MOLANDER ein unerwarteter Twist in all diese politischen Machtspiele. Eine dramatische Geschichte zwischen Realität und Fiktion – interessant nicht nur für Filmfans.